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Meister Nishijima praktiziert Buddhismus seit über 60 Jahren. Er war Schüler von Meister Kodo Sawaki, einem japanischen umherziehenden Priester, der berühmt dafür war unermüdlich zu betonen, dass die Praxis des Zazen ihren richtigen zentralen Platz im Buddhismus erhält und der selbst intensiv praktizierte. Meister Nishijima wurde von Meister Renpo Niwa als Priester ordiniert, der später als Abt den Zentraltempel des Soto-Buddhismus leitete. Nishijima Roshi hat viele Bücher über Buddhismus u.a. von Dogen sowohl in Japanisch als auch in Englisch geschrieben. Über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren hat er in Japanisch und Englisch viele Vorträge gehalten, Seminare und Sesshins geleitet sowie genaue Anweisungen zum Buddhismus und vor allem zum Zazen gegeben. Deutsche Fassung: Yudo J. Seggelke

Donnerstag, 15. November 2012

Untersuchung der Augen und der anderen Sinnesorgane, Einleitung, Nagarjuna, MMK, Kap 3


In den beiden ersten Kapiteln gibt Nagarjuna einen ersten umfassenden Überblick über die Grundlagen des Buddhismus und das Wesentliche des Handelns im Augenblick. Dabei wird die Wirklichkeit ganz klar von Vorstellungen, Einbildungen, Illusionen und Täuschungen abgegrenzt. Wichtig ist dabei auch die Frage, wie weit Begriffe und Gedanken in der Lage sind, die Wirklichkeit möglichst richtig und detailliert zu erfassen. Dabei wird das Beispiel eines Menschen verwendet, der wirklich oder nur vorgestellt geht: obgleich wir alle davon überzeugt sind, dass der Mensch eine eigenständige Einheit in seiner von ihm getrennten Umgebung ist, hinterfragt Nagarjuna die scheinbar eindeutige Tatsache fundamental.

Er führt die Wirklichkeit auf das Handeln im Augenblick zurück, während der Mensch eine Verallgemeinerung und Abstraktion sei, die zwar mit dem Handeln verbunden ist, aber als eigenständige Entität verstanden wird. Aus diesem Grund ist es unsinnig zu glauben, dass der Mensch als Entität unverändert durchs Leben geht, also im Kern konstant ist und ganz genau gegen die Umgebung und andere Menschen abgegrenzt werden kann. Eine solche irrige Auffassung führt zu Übersteigerung der Vorstellung eines unveränderlichen Ich, dass schon Gautama Buddha in aller Klarheit abgelehnt hat. Wenn wir zur Wirklichkeit des Menschen vordringen wollen, müssen wir uns von dem Begriff und der Vorstellung des tatsächlichen unveränderlichen Ich lösen: das Ich ist keine eindeutige Wirklichkeit.

Aus materialistischer Sicht halten wir den menschlichen Körper und überhaupt die Dinge und Formen für das Wesentliche. Zweifellos gibt es eine materielle Dimension der Welt, die auch keine Nebensächlichkeit ist, wie viele Idealisten denken und behaupten. Die wirkliche Welt besteht aber auch nicht aus Ideen und Gedanken, wie die Idealisten meinen, obgleich die Dimensionen der Ideen des Denkens der Gedanken und nicht zuletzt der ethischen Ideale durchaus ein Teil der Wirklichkeit sind. Dies wird häufig von Materialisten entweder ganz abgestritten oder als unwesentlich beiseite geschoben.

Nagarjuna entwickelt im MMK eine umfassende Lehre des Buddhismus, in allen seinen Dimensionen und Fassetten. In diesem Kapitel untersucht er unsere Wahrnehmung durch die Sinnesorgane. Damit geht es um die materielle Dimension unseres Lebens und der Wirklichkeit.

Er übernimmt die alte indische Lehre, dass es zu den fünf Sinnesorganen: Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten/Fühlen ein sechstes Sinnesorgan gibt, das im Gehirn lokalisiert ist. Dort werden nach indischer Vorstellung alle Informationen der Sinnesorgane verarbeitet und ins Bewusstsein gebracht.

Dabei besteht im Übrigen weitgehend Übereinstimmung mit der naturwissenschaftlichen Gehirnforschung, denn ein sehr großer Teil unseres Gehirns verarbeitet die aufgenommenen Sinnesreizungen aus der Umwelt, nachdem sie von den Sinnesorganen in biochemische Daten umgewandelt und zum Gehirn weitergeleitet worden sind.


Sonntag, 8. Juli 2012

Kurze Interpretation des Kapitels 2 vom MMK zum wirklichen Gehen (Yudo J. Seggelke)



Auf den ersten Blick ist es sicher eigenartig, dass Nagarjuna ein langes und detailliertes Kapitel zum Gehen und der Wirklichkeit des Gehens an den Anfang seines fulminanten Werkes MMK setzt. Warum verfährt er so? Warum sind das Gehen und der Mensch, der geht, so wichtig? Wie hängt das Gehen mit dem Geher zusammen?

Aus meiner Sicht beschreibt Nagarjuna mit dem Gehen gleichnishaft den buddhistischen Weg unserer eigenen Entwicklung und warnt vor diversen Fehlern:
Wir bilden uns z. B. ein, wunderbare Fortschritte auf dem Buddha-Weg gemacht zu haben und denken, wir stehen kurz vor der Erleuchtung. Aber das sind vielleicht nur unsere Einbildung und unser Stolz und damit überhöhen wir nur unser Ego. Das ist das Gegenteil vom Mittleren Weg.
Wir sind vielleicht ganz auf das Ziel unseres Weges fixiert, die Wegstrecke bis dahin wollen wie möglichst schnell durchlaufen. Dann sind wir an das großartige Ziel der eigenen Erleuchtung gefesselt und haben den Sinn für die Wirklichkeit von uns selbst und der Umwelt auf unserem Weg verloren. Wie können wir uns vor einer subjektiven Beschönigung schützen?

Wenn wir auf dem Buddha-Weg gehen, ist die übertriebene Vorstellung des ersehnten Ergebnisses schädlich, es kommt nur auf das Handeln im gegenwärtigen Augenblick an, z. B. Zazen, „nicht denken“, und Bodhidsattva-Handeln. Warum?
Gehen ist ein hoch komplexer biologisch-physikalischer Vorgang, den wir bekanntlich selbst als kleines Kind erlernen müssen. Aber Gehen ist ein total natürlicher Vorgang und dazu weitgehend unbewusst.
Gehen ist nur im Gleichgewicht möglich. Auch der mittlere Weg ist ein Weg des Gleichgewichtes: Wenn wir kein Gleichgewicht haben oder es wieder verlieren, können wir überhaupt nicht gehen und niemals das Ziel erreichen. Ohne Gleichgewicht, z. B. in der Zazen-Praxis, gibt es keine Chance, den buddhistischen Weg zu gehen.

Durch theoretische Kenntnisse oder Spekulationen des Gehens, können wir überhaupt nicht in der Praxis gehen und durch Denken, Ideen und die buddhistische Lehre allein, gibt es niemals Erwachen oder Erleuchtung!
Durch die intuitiv-klare Erfahrung der Einheit mit dem Universum, Dharma, gelingt die Überwindung des Dualismus. Das ist eigentlich so natürlich wie zu gehen. Gleichzeitig muss die Sorgfalt für das Einzelne, den Dharmas, also die Dinge und Phänomene, mit der großen Einheit verschmolzen werden. In schwierigem Gelände brauchen wir unsere ganze Sorgfalt und genaue Beobachtung des Weges, um nicht zu stolpern oder zu fallen. Das gilt auch und gerade für den Buddha-Weg. Dabei schadet Resignation und Trägheit genau so wie Überheblichkeit und Hektizismus. Wir müssen schlicht cool bleiben.

Auf dem Buddha-Weg gibt es keine Entfernungen in Maßeinheiten wie Meter oder Kilometer. Wichtig ist das wahre Gehen und nicht die Entfernung. Es ist nur möglich, das Ziel zu erreichen, wenn wir bei jedem Schritt im Gleichgewicht sind und wirklich gehen. Wenn wir dem Ziel eine zu hohe Bedeutung geben, verlieren wir die Sorgfalt des Augenblicks für das konkrete Gehen und erreichen niemals das zu stark ersehnte Ziel. Der gegenwärtige Schritt ist immer der wichtigste.
Alle Bewegungen der Arme, Hände und Beine müssen stimmen, wenn wir konkret handeln und etwas machen.

Die Wirklichkeit auf dem Buddha-Weg existiert im Augenblick und ist nicht die lineare gedachte Zeit, z. B. die Anzahl der Jahre seitdem wie Buddhisten sind.
Wenn ein Geher nicht mehr geht, ist er kein Geher mehr: Wenn wir nicht mehr mit Körper-und-Geist buddhistisch handeln, sind wir keine Buddhisten mehr! Dann ist das Wort nicht mehr mit der Wirklichkeit identisch und wir sind in der Sackgasse gefangen.


Montag, 4. Juni 2012

Der mittlere Weg, MMK: Kap. 2: Wirklichkeit des Gehens, Fortsetzung


Vers 21

Die Welt in der wir leben, kann als konkrete umfassende Einheit erfasst und erlebt werden, sie ist zudem in viele individuelle Dinge und Phänomene unterteilt. Nagarjuna verwendet hierfür die vielleicht eigenartige Formulierung, dass die umfassende Einheit sich ausdehnt und dass dadurch die vielfältigen Dinge und Phänomene existieren.
Wer sich nur mit der Einheit der Welt beschäftigt, ist in Gefahr die Einzelheiten des konkreten Lebens zu übersehen und schwere Fehler zu machen. Wir müssen unbedingt beide Aspekte der Wirklichkeit verinnerlichen.

Vers 22

Bevor die konkrete Bewegung des Gehens Wirklichkeit ist, gibt es kein wirkliches Gehen, z.B. gibt es kein konkretes Gehen allein aus der Vorstellung oder Idee des Gehens. Die ´Ur-Idee´ des Gehens macht also keinen Sinn, sie ist nur Spekulation.
Es wäre daher unsinnig sich vorzustellen, dass eine derartige ´Ur-Idee´ des Gehens in einem großen ´Ur-Behälter der Welt´ vorhanden ist.

Vers 23

Ein Mensch, der geht, und die Tatsache des Gehens können nicht von einander getrennt werden. Beide können sich also nicht in dieser Welt getrennt manifestieren. Es gibt nur eine einzige Tatsache des Vorangehens.
Häufig sehen wir nicht den radikalen Unterschied zwischen der Idee des Gehens und dem wirklichen Gehen. Alle Dinge und Phänomene des Gehens sind direkt mit der konkreten Bewegung verbunden. Es gibt daneben keine dritte Einflussgröße, die beim wirkliche Gehen vorhanden ist. Alles basiert nach Nagarjuna daher auf dem Handeln im Augenblick, dass fundamentaler ist als der Mensch, den wir uns auch nicht als Gefäß für das Handeln vorstellen dürfen.

Vers 24

Nagarjuna betont in diesem Vers, dass wir uns davor hüten müssen, drei getrennte Bereiche anzunehmen: die wirkliche Welt, das Gehen als wirkliches Handeln und ein Mensch der geht. Ein solcher Irrtum kann z.B. dadurch entstehen, dass wir einen Menschen beobachten, dass wir sehen, wie er geht, und dass wir eine Idee von der Einheit der Welt haben. Das sind nur gedankliche Trennungen aber nicht die Wirklichkeit selbst. Denn auch die Idee einer realen Welt oder die Idee des realen Gehens ist noch lange nicht die Praxis des wirklichen Gehens im Augenblick. Und derartige Ideen und Vorstellungen können nicht in der Realität gehen.
Eine nicht reale Welt, die wir uns z.B. ausdenken oder die uns gelehrt wird, ist etwas fundamental Anderes als wirkliches Handeln.

Vers 25

Auch die nicht reale Welt gibt es in unserer Vorstellung und unserem Denken. Wie wir tagtäglich beobachten können, beeinflussen solche Fiktionen und Ideen unser Handeln erheblich. Insofern existieren derartige Ideen sozusagen als Scheinrealitäten in unserem Gehirn. Solche Ideen haben selbstverständlich auch eine Ursache und erscheinen nicht von allein aus dem Nichts.
Alles in dieser Welt entsteht und vergeht im Augenblick. Die Ideen über Bewegung, angebliche (aber gedachte) Tatsachen und die (wahrgenommene) wirkliche Welt sind immer auch Interpretationen und sehr häufig Bewertungen. Sie sind dann nicht mit den einfachen Tatsachen dieser Welt identisch, sondern durch Denken, Interpretationen usw. verändert und verzerrt.
Auch die Vorstellung, etwas erreicht zu haben, ist eine Interpretation des Menschen.
Um diese Zusammenhänge klar zu erkennen, bedarf es eines erweiterten und umfassenderen Bewusstseins. Isoliertes und vor allem bewertendes Erkennen des Intellekts reichen nicht aus.

Donnerstag, 5. April 2012

MMK, Kap. 2: Untersuchung der Wirklichkeit von „gegangen“ und „nicht gegangen“, (Teil 5)
Vers 11
Zweifellos ist das wirkliche Gehen als Tun und Handeln mit dem Menschen und der Bewegung verbunden. Aber unbestreitbare Grundlage ist (immer) das Handeln, so wie es ist.
Wenn die Vorstellungen und Ideen eines Menschen, der geht, und auch über dessen Bewegung nicht vorhanden sind, gibt es das wirkliche Tun und Handeln und den wahren Menschen. (Als Wirklichkeit jenseits der Vorstellung)
(Aber) die Trennung des Menschen und der Bewegung von dem wirklichen Gehen als Tun und Handeln ist dualistisch und daher nicht wirklich. (Beides muss daher eine Einheit bilden.)

Vers 12
Das wirkliche Gehen als Tun und Handeln gibt es nicht in der Vergangenheit und nicht in der Zukunft.
Das wirkliche Gehen als Tun und Handeln beginnt spontan. Es kann nicht intellektuell aus dem gedachten Gehen der Vergangenheit abgeleitet werden, weil es nicht aus dem Denken kommt.
Diese Aussage lässt sich auf das Universum erweitern: Wir können intellektuell nicht genau feststellen, wann sich das Leben und das Universum verwirklichen. Aber es gibt ein tiefes intuitives Verstehen, das über intellektuelles Denken hinausgeht und der Wirklichkeit viel mehr entspricht.

Vers 13
Vor dem Augenblick, bevor das Gehen als wirkliches Tun und Handeln begonnen hat, gibt es die Wirklichkeit des Gehens (überhaupt) nicht. Vor diesem Augenblick gibt es (daher auch) kein Erkennen und keine Erinnerung des wahren Gehens.
Dann, (genau) im Augenblick, kann das Gehen als Wirklichkeit beginnen und dann es ist nicht nur ein Gedanke.
In diesem Augenblick beginnt das wahre Gehen zum ersten Mal. Denken und Erinnerung sind keine Wirklichkeit.

Vers 14
Wenn die Erinnerung, das Erkennen und Denken aufhören, gibt es die Möglichkeit, dass das Handeln als Wirklichkeit existiert.
Die Erinnerung, die Vergangenheit, das intellektuelle Erkennen in der Gegenwart und die Vorstellung der Zukunft sind jeweilige (von der Wirklichkeit) getrennte Prozesse in unserem Gehirn. Wenn sie (aber) durch das erweiterte intuitive Bewusstsein ersetzt werden, gibt es tatsächlich ein Bewusstsein der Tatsachen und Wirklichkeit.

Vers 15
Bei genauer Betrachtung ereignet sich (die Wirklichkeit) der Bewegung genau im Augenblick und eigentlich kann man daher nicht mehr von Bewegung sprechen (,da der Augenblick zu kurz ist). Der Augenblick in der Bewegung ist nicht festgelegt und fixiert, obgleich wir vielleicht verstandesmäßig daran glauben, dass der Bewegungsablauf festgelegt ist.
Eine andere Art von Bewegung gibt es nicht.

Vers 16
Die Bewegung gibt es nur, wenn es wirkliches Gehen gibt. Ohne das Gehen selbst, ist jede Aussage der Bewegung des Gehens sinnlos. Bewegung und Gehen sind niemals unabhängig von einander und keine getrennten Bereiche.
Ein abstraktes Konzept des Gehens mag festgelegt, fixiert und starr sein, das wirkliche Gehen aber nicht.

Freitag, 23. März 2012

MMK, Kap. 2: Untersuchung der Wirklichkeit von „gegangen“ und „nicht gegangen“, (Teil 4)

Vers 7
Wenn ein Mensch sich nicht verwirklicht und nicht manifestiert hat, ist es auch unmöglich, dass sich das wahre Handeln in der wirklichen Welt manifestiert.
Das wirkliche Gehen kann also nur von einem wirklichen Menschen durchgeführt werden. Dabei darf nicht vergessen werden, dass der Mensch bereits eine Abstraktion (z. B. als Vorstellung) von seinen einzelnen wirklichen Handlungen ist. Wer also vom Ich-Stolz durchdrungen ist (und damit kein wahrer Mensch ist), kann nicht wirklich gehen.
Auch eine abstrakte Vorstellung vom Gehen, die wir uns vielleicht machen, behindert das wirkliche Gehen oder macht es unmöglich.
Das wirkliche Handeln selbst, (hier am Beispiel des Gehens), ist für Nagarjuna fundamental im Leben und Universum. Abstraktionen sind es nicht.

Vers 8
Das Wort und die mentale Vorstellung der Bewegung sind nicht das Gehen selbst. Eine solche Vorstellung der Bewegung ist (sogar) mit dem Nicht-Gehen gleichzusetzen, weil es nicht das wirkliche Handeln ist.
Dies erscheint banal, weil wir meinen, dass es doch klar sei, wenn jemand nicht geht, dass er sich auch nicht bewegt. Gleichwohl können wir die Vorstellung haben, uns zu bewegen, aber in Wirklichkeit gehen wir überhaupt nicht. (Das gilt z. B. auch für das Gehen auf dem Buddha-Weg!)

Vers 9
Die Bewegung (als Prozess und Ablauf) ist immer eine gewisse Abstraktion und mentale Vorstellung, wenn man sie mit dem wirklichen Gehen vergleicht.
Eine solche Abstraktion des Gehens erscheint niemals wirklich in der Welt und ist keine Realität.
Wenn wir daher nicht wirklich gehen, kann sich auch die Bewegung nicht zeigen und nicht manifestieren.

Vers 10
Ein Mensch der geht und die wirkliche Bewegung des Gehens basieren auf dem wahren Tun und Handeln zu gehen. Sowohl der Mensch als auch die Bewegung sind jedoch Abstraktionen, die ohne das Tun und Handeln keine Wirklichkeit sind, sondern entweder gegenstandslose Ideen oder nur aus der Beobachtung des Konkreten (Z. B. Form und Farbe) abgeleitet sind.
Wenn wir diesen zentralen Ansatz Nagarjunas akzeptieren, besteht die Wirklichkeit aus dem realen Tun und Handeln. Und wenn es das reale Tun und Handeln nicht gibt, gibt es auch keinen wirklichen Menschen und keine wirkliche Bewegung. (Übrigens kann man durch reine Beobachtung gerade des Gehens einen Menschen recht gut erkennen, auch von hinten, z. B. bedeutsam, resigniert, zögerlich oder heiter und locker)

Freitag, 10. Februar 2012

MMK, Kap. 2 Teil 3: Untersuchung der Wirklichkeit von „gegangen“ und „nicht gegangen“

Vers 3
Eine verbal absolut vollständige Beschreibung für die Tatsache des wirklichen Handelns beim Gehen mit Worten ist nicht möglich.
Weder die Tatsache des Vorangehens, noch überhaupt des wirklichen Handeln lassen sich vollständig mit Worten beschreiben, und transzendieren als Wirklichkeit alle Worte.
Wir können diese Wirklichkeit des Vorangehens auch nicht mit dem Bewusstsein vollständig erfassen.
Der Gedanke „ich gehe voran“ ist gerade nicht die Wirklichkeit des Vorangehens, er ist nur ein Vorgang im Gehirn.

Vers 4
Wir müssen uns davor hüten nur zu denken, dass das wirkliche Handeln des Gehens gewissermaßen in der Tatsache des Gehens eingeschlossen ist.
Das kann die Wirklichkeit des Vorangehens nicht erfassen. Das wirkliche Handeln ist immer eine umfassende Gesamtheit.
Die Tatsache des Gehens kann nur verwirklicht werden, wenn wir wirklich gehen und nicht denken zu gehen und dabei z.B. sitzen bleiben. Das klingt vielleicht banal, ist es aber nicht! Wie häufig denken wir z. B. an die Vergangenheit oder Zukunft anstatt zu handeln.

Vers 5
Unabhängig von Denken und Ideen bilden die Tatsache des Gehens und das wirkliche Handeln des Gehens eine Einheit, sodass man sagen kann, das wirkliche Handeln des Vorangehens ist in die Tatsache eingeschlossen.
Das wirkliche Handeln des Gehens darf aber nicht nur materialistisch und vordergründig verstanden werden. Es hat auch eine geistige und spirituelle Seite wie z.B. beim Kinhin – Gehen in der Zen – Praxis.
Aber auch eine nur idealisierte Sichtweise z.B. des Kinhin – Gehens, die sich von der Körperlichkeit ganz abgelöst hat, ist einseitig. Dies wäre eine gedachte Tatsache des Gehens, das nicht im Hier und Jetzt wurzelt.
In der Wirklichkeit ist beides eine Einheit. Das Abstrakte, das hier als Tatsache des Gehens bezeichnet wird und das Konkrete physische Gehen selbst gehören zusammen und sind nur zwei verschiedene Dimensionen einer ungeteilten Wirklichkeit.
Probleme entstehen in unserem Leben, wenn wir die Wirklichkeit unterteilen und vergessen, dass es eine Einheit ist.

Vers 6
Die Bewegung des Gehens und das Gehen als wirkliche Handlung dürfen nicht getrennt werden. Dies erscheint simpel, denn wenn wir uns nicht bewegen, gehen wir natürlich auch nicht vorwärts.
Wenn wir uns nicht bewegen und nur die Vorstellung des Gehens haben, ist das keine Wirklichkeit. Wenn wir uns nur scheinbar in unserer Vorstellung bewegen, in Wirklichkeit aber stehen, sind wir von unserer Vorstellung gefangen.

Mittwoch, 25. Januar 2012



Neue buddhistische Dimension des "Mittleren Weges" von Nagarjuna
Kommentar zum neuen Buch von Gudo Nishijima und Brad Warner von Yudo J. Seggelke, veröffentlich in Amazon

Das neue Buch zu Nagarjunas Mittlerem Weg: “Fundamental Wisdom of the Middle Way” (genannt MMK) ist spannend und vielleicht sogar eine Sensation. Warum? Weil Nishijima Roshi und der bekannte Autor Brad Warner eine ganz neue Dimension zu diesem großen buddhistischen Werk eröffnen. Beide sind unkonventionelle Menschen und Buddhisten. Ihr Verständnis, ihre Übersetzung und vor allem die detaillierten Erläuterungen unterscheiden sich gewaltig von anderen Versionen.

Der „Mittlere Weg, MMK“ hat mindestens drei wesentliche Dimensionen: Eine buddhistische, eine sehr komplizierte philosophische und eine poetische, denn MMK ist in Sanskrit-Versen verfasst.

Nishijima und Brad Warner sind buddhistische Meister, sie haben Buddhismus seit vielen Jahren studiert und praktiziert. Nishijima hat über 20 Jahre am MMK gearbeitet, weil ihn die bisherigen Übersetzungen und Kommentare nicht befriedigt haben. Er brachte dabei sein tiefes Verständnis des Zen-Buddhismus von Meister Dogen ein. Es ist daher nicht verwunderlich, dass beide vor allem an der buddhistischen Dimension interessiert sind.

Sanskrit-Wissenschaftler haben über viele Jahre großen Aufwand für eine grammatikalisch korrekte Übersetzung geleistet. Aber Nishijima und Brad Warner graben tiefer und haben nach meinem Verständnis eine neue darunter liegende buddhistische Struktur entdeckt und zu Tage gefördert, die bisher weitgehend unbekannt war.
Dies ist zweifellos ein bedeutendes Buch. Warum? Weil MMK eines der zentralen Werke nicht nur des Mahayana sondern des Buddhismus überhaupt ist. Nishijima Roshi ist einer der größten buddhistischen Meister der jetzigen Zeit, daran besteht überhaupt kein Zweifel. Wenn dieses äußerst wichtige Werk von einem außergewöhnlichen Meister neu bearbeitet und erklärt wird, so ist das ein sehr bedeutsames Zusammentreffen und von großem Interesse. Ob wir dem Inhalt zustimmen oder nicht.

Keine Frage, das Buch enthält viele neue Aussagen und Informationen. Das mag manche zunächst irritieren, weil sie nicht daran gewöhnt sind. Wie ich persönlich weiß, hat Nishijima mit großer Sorgfalt und großem Engagement zwei Jahrzehnte daran gearbeitet. Sein Buch ist nicht hastig niedergeschrieben wie so manches auf dem buddhistischen Buchmarkt.

Ist dieses MMK ein schwieriges Buch? Mehr oder weniger. Man muss sich schon einige Zeit damit beschäftigen, um die Aussagen zu nutzen. Schnelle Beurteilungen sind daher eher Ausdruck starker Emotionen, die im Übrigen gerade beim mittleren Weg zu überwinden sind, und weniger der Vernunft, die Nagarjuna so sehr schätzte. Für mich ist dieses Buch eine radikal neue buddhistische Dimension des MMK, und durch die ausführlichen Erläuterungen ist es verhältnismäßig gut verständlich, nicht zuletzt im Vergleich zu den bisherigen oft kryptischen Versionen.
Es ist ausgeschlossen, das dies ein unwichtiges Buch ist: ein großer lebender Meister hat Nagarjunas fundamentales Werk neu bearbeitet. Es ist daher von großem Wert, sich eingehend damit zu beschäftigen, nicht hastig und nicht oberflächlich. Dann erschließt sich der bedeutende Inhalt.

Freitag, 20. Januar 2012

MMK, Kapitel 2 : Untersuchung der Wirklichkeit von „gegangen“ und „nicht gegangen“ (Gatagata pariksha), Teil 2

Nagarjuna geht es in diesem Kapitel ganz wesentlich darum, den fundamentalen Unterschied zwischen Denken, Vorstellungen, Bewerten einerseits und der großen und lebendigen Wirklichkeit andererseits herauszuarbeiten. Denn die Wirklichkeit ist die Grundlage der buddhistischen Lehre und Praxis und ermöglicht die Überwindung des Leidens und Freiheit durch Handeln ohne Blockaden und Hindernisse. Ohne Wirklichkeit keine Erleuchtung!

Darüber hinaus unterscheidet Nagarjuna in der Gesamtsituation des Gehens zwischen dem abstrakten Menschen, den Bewegungen seiner Füße und Hände, dem beobachteten Prozess des Gehens mit einem Anfang und einem Ende und dem Handeln selbst, genau im Augenblick, das auch im Zen – Buddhismus bei Meister Dôgen von zentraler Bedeutung ist.

Was ist z. B. mit dem „Geher“, wenn er zunächst stehen bleibt, dann eine bestimmte Strecke geht und sich dann hinsetzt? Wann und wie lange ist er ein „Geher“? Daraus ist erkennbar, dass Abstraktionen wie Geher oder Person untauglich sind, um zum Kern des Handelns und damit zur Wirklichkeit zu gelangen.

Nach meiner festen Auffassung sind wir nur handelnd im Augenblick in der Wirklichkeit verankert und dabei haben Denkprozesse und Wahrnehmungen eine nebengeordnete Bedeutung, um nicht zu sagen eine Hilfsfunktion. Außerdem ist Denken für das meiste Handeln zu langsam und ineffizient, z. B. beim Bogenschießen. Die über-logische Methode des Buddhismus basiert immer auf dem Realismus, um sowohl die Dinge und Phänomene dieser Welt als auch die umfassende spirituelle Einheit von Mensch und Universum zu beschreiben. Dazu bedarf es einer neuen vernünftigen Intuition!

Vers 1
Die Erinnerung, früher gegangen zu sein, geht nicht wirklich, genauso wenig wie der Gedanke, in Zukunft zu gehen.
Der Gedanke und die Vorstellung, in der Gegenwart zu gehen, ist ebenfalls nicht das Gehen selbst also nicht das wirkliche Gehen.
Wenn wir die scheinbare Tatsache des jetzigen Gehens denken, ist das nicht das wirkliche Gehen. Wenn nicht einmal der einfache Bewegungsprozess von einem Ort zum anderen durch Denken und Vorstellung wirklich erfasst werden kann, gilt dies umso mehr für wichtige spirituelle Bereiche.

Vers 2
Die konkreten physischen Bewegungen von Füßen und Händen gehören zur wirklichen Tatsache des Vorangehens. Sie sind also etwas anderes als die Idee des Gehens.
Bei einer solchen Tatsache des Gehens im Augenblick durch die Bewegung der Füße und Hände sind die Vorstellungen des früheren und zukünftigen Gegangen-Seins verschwunden.
Bei den Bewegungen der Hände und Füße handelt es sich um die Wirklichkeit als Handeln im jetzigen Augenblick. Das kann man zwar später auch mit Worten beschreiben, aber das Wesentliche ist das Handeln selbst. Dies bezeichnet Nagarjuna als "Vorangehen".

Mittwoch, 11. Januar 2012

MMK, Kap. 2 Teil 1: Untersuchung der Wirklichkeit von „gegangen“ und „nicht gegangen“ (Gatagata pariksha)

In diesem zweiten Kapitel behandelt Nagarjuna ganz grundlegende buddhistische Aussagen anhand der scheinbar einfachen Tätigkeit des Gehens und der Bewegung, die für uns alle selbstverständlich sind, aber selten wirklich genau untersucht werden. Dabei sollen das Gehen als Handlung, die Bewegung der Beine und Arme und das Gleichgewicht des gegenwärtigen Augenblicks analysiert werden; und nicht zuletzt die Beziehung des Gehens zum Menschen als Person, der wirklich geht.

Die wesentliche Aussage Nagarjunas ist meines Erachtens, dass wir uns von fixierten Abstraktionen wie dem Ich oder auch eines angeblich genau definierten Menschen lösen müssen und das Handeln selbst im Augenblick, also hier das Gehen, zur Grundlage unserer Lebensführung machen. Das bedeutet nicht, dass wir Begriffe wie Ich, Selbst, Mensch, Geher usw. in unserer Kommunikation völlig weglassen sollen oder auch nur können, sondern, dass wir uns über die Zusammenhänge beim Denken, bei der Wahrnehmung, aber vor allem beim Handeln und in der höchsten spirituellen Ebene der Erleuchtung bewusst sind und Klarheit darüber gewinnen. Das bezeichnet Buddha als Erwachen und das ist der Ausweg aus dem Leiden, nicht mehr und nicht weniger.

Bei der Lehre des Buddhismus unterscheide ich vier Lebensphilosophien, deren entsprechende Lebenskonzepte und die Realitäten des Buddhismus:
1. Den Idealismus, der den Schwerpunkt auf die Ideen, Gedanken und auch auf Ideale und Kreativität usw. legt.
2. Den Materialismus, der die Formen und die Materie in den Mittelpunkt stellt und als das Wichtigste annimmt. Dies ist auch die naturwissenschaftliche Dimension der Welt und des Menschen.
3. Eine ganz praktische Lebens-Philosophie des Handelns, die im Westen wenig entwickelt wurde, aber zentrale Bedeutung im Buddhismus hat.
4. Die höchste Lebensphilosophie und Praxis, die wir als Erwachen, Erleuchtung oder richtig verstandene Leerheit bezeichnen.

Beim Idealismus und auch beim Materialismus hat unsere Gehirntätigkeiten zentrale Bedeutung. Dies leuchtet beim Idealismus der Ideen, Vorstellungen und Gedanken unmittelbar ein, da sie im Gehirn ablaufen. Aber auch der Materialismus besteht aus intensiver Gehirntätigkeit, die aus den wahrgenommenen Reizen der Objekte um uns herum in unserem Bewusstsein die Bilder und Zusammenhänge erzeugt. Letztlich werden also die aus der Umgebung aufgenommenen Sinnesreize in entsprechende Daten umgesetzt, die dann im Gehirn verarbeitet und vom Bewusstsein wahrgenommen werden.

Idealismus und Materialismus sind daher intellektuelle Philosophien des Dualismus. Sie haben besonders im Westen überaus große Bedeutung erlangt z.B. im Idealismus von Plato, Hegel, usw. auf der einen Seite und den philosophischen Grundlagen der Naturwissenschaft und Technik auf der anderen Seite. Beide Lebensphilosophien erscheinen unvereinbar, sind aber aus meiner Sicht ähnliche Ansätze, bei der das Denken und die Gehirntätigkeit von zentraler Bedeutung sind. Der Buddhismus geht aber darüber hinaus und ist näher am wahren Leben.

Es gibt nämlich eine ganz andere Dimension des Lebens, die für die Praxis meist viel wichtiger ist: Das Handeln, das eher intuitiv im Augenblick vor sich geht; ohne viel zu intellektualisieren, manchmal mit Denken und manchmal ohne. Typische Beispiele dafür sind der Sport und die Kunst wie z. B. Malen oder Musizieren. Dabei spielen das Denken und der Intellekt eine untergeordnete Rolle. Denken kann sogar das präzise und harmonische Handeln im Augenblick empfindlich stören oder ganz blockieren. Ich sage daher auch häufig, dass Sport eine sehr gute Voraussetzung für die Praxis und das Erlernen des Buddhismus ist!

Die umfassende Lebensphilosophie des Buddhismus wurde vor ca. 2.500 Jahren von Gautama Buddha entdeckt und entwickelt; sie befasst sich hauptsächlich mit dem Handeln und der Praxis des Lebens. Mit welchem Ziel? Um unser Leiden zu vermindern oder ganz zu vermeiden, kurz um besser zu leben.

Es geht nicht wesentlich darum, über die Praxis nur zu reflektieren, sondern sie einzubeziehen und zu integrieren. Die höchste Form einer solchen Integration ist das Erwachen, das nach meiner festen Überzeugung nicht ohne die buddhistische Praxis, zum Beispiel Samadhi/Zazen und nicht allein aus dem Denken und der Vorstellung erreichbar ist. Durch diese umfassende buddhistische Lebensphilosophie ist es nach Gautama Buddha möglich, das Leiden unseres Lebens zu erkennen, die Ursachen herauszufinden und durch den Achtfachen Pfad im praktischen Leben zu überwinden. Dabei sind die Meditation und der Samadhi von zentraler Bedeutung, denn ohne sie kann es keine Erleuchtung geben.
Beim Samadhi ist wiederum das einfache Sitzen im Lotus – Sitz zentral, ohne Gedanken und Irritationen des Geistes, das im Zen – Buddhismus Zazen genannt wird.

Auch die anderen Glieder des Achtfachen Pfades sind sehr praxisnah und an der realen Lebenswelt orientiert. Daraus wird deutlich, dass idealistisches Denken nicht zur Befreiung des Menschen führen kann und dass materialistischer Egoismus niemals die Erfüllung unseres Lebens erbringt, sondern, von Gier getrieben, in die menschliche Verödung und Sinnentleerung führt.

Freitag, 6. Januar 2012

MMK Kapitel 1 – Untersuchung der großen Wahrheit, Teil 3
Vers 11.
Es gibt keine konkreten Ergebnisse als Ansammlung aus verteilten vielfältigen Dingen und Phänomenen oder aus der realen Wirklichkeit.
Es gibt sogar nicht einmal die geringste Möglichkeit für mental gedachte Ergebnisse auf der Grundlage der realen Wirklichkeit.
Besonders in der heutigen Zeit glauben wir, dass Ergebnisorientierung unsere Welt regiert. Aber dies ist ein Glaube und eine Vorstellung, denn die einfache Wirklichkeit kennt keine Ergebnisse zu unserem Vorteil oder Nachteil.
Ergebnisse sind Vorstellungen in unserem Gehirn oder eine gedachte logische Verknüpfung mit einem späteren Zustand. Sie sind ein subjektives, mentales Produkt und nicht die Wirklichkeit. Dies gilt nicht zuletzt für das Ansammeln guten Karmas um als Ergebnis eine bessere Wiedergeburt für uns selbst zu erlangen.
Davon ist ganz klar das Verhältnis von Ursache und Wirkung zu unterscheiden, das im Buddhismus eine große Bedeutung hat. Wirkungen sind Tatsachen und keine nach Gut und Schlecht bewerteten Ergebnisse.
Ergebnisse sind also durch mentale Bewertungen aus den faktischen Wirkungen entstanden und keine Wirklichkeit im Sinne der realen Wahrheit mehr. Sie sind vor allem mit egoistischem Vorteilsstreben verbunden. Z.B. auch für einen spirituellen Vorteil des erdachten und abgrenzten Ich.

Vers 12.
In einer solchen Situation geht etwas Wirkliches und Konkretes voran, das den verschiedenen Dingen der realen Wahrheit folgt.
Es gibt jedoch nicht einmal Ergebnisse in diesem Sinne wenn keine Verbindung mit der realen Wahrheit besteht.
Alle Dinge und Phänomene verschwinden wenn die Grundlage der realen Wahrheit entfällt.
Es gibt nichts, was wir ein derartiges Ergebnis nennen können, das wahre Handlungen erzeugt. Das gilt vor allem für die Anhaftung an egoistischen vorteilhaften Ergebnissen. Sie zerstören das wahre Handeln im Augenblick.

Vers 13.
In einer klaren Sprache: Derartige Ergebnisse sind die Feinde der realen Wahrheit. Ein Ergebnis hat nicht die Kraft die reale Wahrheit zu zerstören und hat nicht einmal die Kraft Tatsachen zu zerstören, die nicht verlässlich sind.
Wenn wir die Idee vorteilhafter Ergebnisse nicht ablehnen begegnen wir nicht der realen Wirklichkeit, die aus verlässlichen und nichtverlässlichen Tatsachen besteht.
Unverlässliche Tatsachen sind unwirkliche Imitationen von Tatsachen, die wir in unserem Gehirn erzeugen.
Es ist außerordentlich wichtig die reale Wirklichkeit von unzuverlässigen sogenannten Tatsachen zu unterscheiden. Wenn wir das nicht tun, verschwenden wir viel Energie in verwirrten Zuständen.

Vers 14.
Daher können begehrte Ergebnisse niemals die reale Wahrheit verletzen, aber die können auch nicht einmal unzuverlässige Tatsachen beeinträchtigen. Wir können die wirkliche Welt nicht finden, die eine Verbindung der realen Wahrheit und falscher Wahrheiten ist, wenn wir die falsche Sichtweise beibehalten, dass derartige Ergebnisse die Wirklichkeit sind.