tag:blogger.com,1999:blog-87930507788347756222024-03-07T17:46:42.868+01:00Dogen Sangha Blog deutschDeutsche Version des Dogen Sangha Blog von Gudo NishijimaGUDO NISHIJIMAhttp://www.blogger.com/profile/09535979134969652534noreply@blogger.comBlogger113125tag:blogger.com,1999:blog-8793050778834775622.post-44754198632258958142015-05-05T14:45:00.003+02:002015-05-05T14:49:14.932+02:00Neues Buch<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; tab-stops: 342.0pt 387.0pt;">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgn2XumJ2YkY005cnDER57Kua_7o70kykiRdZdqnmi5HQbzKTBSuSFqg67Se1miPt9zmP2eLgqfAC_4m-4lKJTLC-KczF_iBSyHvaAIm7U22SsEqHEzK0Bh-2hnWpkigqLT4ftU_oGAEEA/s1600/Vorderseite,+Blog.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgn2XumJ2YkY005cnDER57Kua_7o70kykiRdZdqnmi5HQbzKTBSuSFqg67Se1miPt9zmP2eLgqfAC_4m-4lKJTLC-KczF_iBSyHvaAIm7U22SsEqHEzK0Bh-2hnWpkigqLT4ftU_oGAEEA/s400/Vorderseite,+Blog.jpg" width="272" /></a></div>
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; tab-stops: 342.0pt 387.0pt;">
<br /></div>
<div align="center" class="MsoNormal" style="line-height: 150%; tab-stops: 342.0pt; text-align: center;">
<b><u><span style="color: blue; font-family: Arial; font-size: 16.0pt; line-height: 150%;">Das Herz
des Zen-Buddhismus</span></u></b><u><span style="color: blue; font-family: Arial; font-size: 16.0pt; line-height: 150%;"><o:p></o:p></span></u></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; tab-stops: 342.0pt;">
<span style="font-family: Arial;">Themen:<b> Leben,
Wirklichkeit, Geist, Materie, Handeln, Zen-Meditation und<o:p></o:p></b></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; tab-stops: 342.0pt 387.0pt;">
<span style="font-family: Arial;">Dōgens Kapitel zum <b>Herz-Sūtra</b> aus dem <i>Shōbōgenzō</i>:<o:p></o:p></span><br />
<span style="font-family: Arial;"><br /></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; tab-stops: 342.0pt 387.0pt;">
<i><span style="font-family: Arial;">Autoren: G.
W. Nishijima und Yudo J. Seggelke<o:p></o:p></span></i></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; tab-stops: 342.0pt 387.0pt;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial;">Eine klare kompakte
Beschreibung des Zen-Buddhismus: gut verständlich, modern, direkt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial;">Keine verwirrenden
Widersprüche und Irrationalitäten.<o:p></o:p></span><br />
<span style="font-family: Arial;"><br /></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial;">Dieses Buch ist von hohem
Wert: Es enthält das wesentliche Denken und die tiefe spirituelle Erfahrung von
Nishijima Roshi, einem des größten buddhistischen Meister des zwanzigsten
Jahrhunderts. Es ist auch sein großes Vermächtnis für die Gegenwart und Zukunft
des Buddhismus.<o:p></o:p></span><br />
<span style="font-family: Arial;"><br /></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial;">Dazu passt die Beschreibung
des Herz-Sutra nach Meister Dogen, das als der Kern des Mahayana-Buddhismus
gilt, also einer Zusammenfassung vieler umfangreicher Schriften aus dieser
großen kreativen buddhistischen Epoche.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">Dieses
Buch gibt es als Hardcover-Druck und als E-Book (sehr preiswert).<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">Zum
Beispiel im Internet bestellen:<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;"><a href="http://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_noss?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&url=search-alias%3Dstripbooks&field-keywords=seggelke+herz">Amazon</a><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial;"><a href="http://www.ebook.de/de/quickSearch?searchString=seggelke+herz&mainsearchSubmit=Suche&facetNodeId=-1">eBook.de:</a><o:p></o:p></span></div>
<br />
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
GUDO NISHIJIMAhttp://www.blogger.com/profile/09535979134969652534noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8793050778834775622.post-484110250112867722015-02-02T14:52:00.001+01:002015-02-02T14:56:54.545+01:00Kapitel 20 Untersuchung der umfassenden Gesamtheit (Samagri pariksa), Nagarjuna, MMK<div class="MsoNormal">
<b>Teil 2 von Kap. 20</b><br />
<b><i><span style="font-family: inherit;"><br /></span></i></b>
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
11</span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Was
jetzt verborgen ist, hat die Möglichkeit sich als verschiedenartige Dinge und
Phänomene zu manifestieren, wenn wir die Idee des Ergebnisses haben. Dies setzt
aber die lineare Zeit voraus, die nach buddhistischer Vorstellung aber keine
Wirklichkeit ist. Die Vernunft kann nicht erst in die Welt gebracht werden, da
sie <i>schon immer existiert</i> unabhängig
davon ob etwas sichtbar oder unsichtbar ist.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
Tatsache im gegenwärtigen Augenblick ist wirkliche Realität und enthält
Ergebnis und Vernunft als <i>integrierte
Einheit</i>. Dagegen ist die Vergangenheit keine Wirklichkeit, sondern die
Repräsentation früherer Informationen im Gehirn. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
13<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wir
haben immer die Wahl, ein Ergebnis, obgleich es nur eine Idee ist, der
Wirklichkeit vorzuziehen. Eine Idee ist nicht Teil der Wirklichkeit, sondern
nur Information in unserem Gehirn. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn
man sich nicht auf die Vergangenheit verlässt oder was früher entstanden ist,
kann das umfassende einheitliche Verständnis überall gefunden werden. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
14<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn
wir uns auf unsere umfassende klare Intuition verlassen und ein umfassendes
Verständnis haben, können wir sowohl Vernunft als auch Ergebnis auf der Basis
von Wirklichkeit denken. Dann ist es möglich, dass sogar unser <i>abstraktes Denken realistisch ist</i>. Das
ist das voll integrierte Verständnis.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
15<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
Vernunft ist mehr als die Ansammlung von vereinzelten Dingen und die Vernunft
erzeugt kein Ergebnis, soweit dies auf der Vorstellung getrennter Dinge
basiert. Ergebnis ist eine Abstraktion und daher fundamental von der
Wirklichkeit unterschieden. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
16<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Auch
im Zustand des Gleichgewichts bleibt ein Ergebnis eine Vorstellung und ein
Konzept und nicht die Wirklichkeit. Ergebnis ist also nicht von der wirklichen
Welt erzeugt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
17<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Der
Zustand des Gleichgewichts und der Selbststeuerung kann nicht künstlich aus
Ideen und Vorstellungen entstehen. Im unausgeglichenen Zustand kann sich das
Ergebnis also nicht manifestieren in der wirklichen Welt. Die unbalancierten
Zustände werden sich daher in der Welt fortsetzen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Der
Zustand der Selbststeuerung kann erkannt werden, aber auch die Zustände ohne
Gleichgewicht setzen sich in der Welt fort.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
18<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Der
Zustand des Gleichgewichts ist die Wirklichkeit im gegenwärtigen Augenblick.
Wegen der Kürze des Augenblicks entsteht das Gleichgewicht nicht und es vergeht
nicht, es ist einfach gegenwärtige Realität. Vergangenheit und Zukunft sind
daher etwas anderes als der gegenwärtige Augenblick und der Zustand des
Gleichgewichts.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
19<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Vernunft
und Ergebnis sind fundamental unterschieden, aber auch die Vernunft hat eine
Beziehung zu mentalen Funktionen. Obgleich also Ergebnis und Vernunft
fundamental unterschieden sind, haben sie doch eine Beziehung miteinander. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
20<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Da
Ergebnis und Vernunft beide eine Beziehung zu mentalen Funktionen haben, sind
sie das, was erzeugt und das was erzeugt wird. Wenn Ergebnis und Vernunft
getrennt sind, bedeutet dies die Verbindung von <i>Vernünftigen und Unvernünftigen</i>. Beide haben dann eine Beziehung zu
einander. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
21<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn
die zugesetzte Bedeutung des Ergebnisses überwiegt, weil die konkreten
Tatsachen zu sehr mit der subjektiven Existenz verbunden sind, kann die
Vernunft nichts ausrichten. Dann überwiegen Glauben, Abhängigkeit und Anhangen
über die an sich vorhandene große Fähigkeit des Vernünftigen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
22<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn
noch nichts entstanden ist, kann auch das Vernünftige nicht erscheinen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn
das Vernünftige sich noch nicht manifestiert hat, kann auch ein Ergebnis nicht
existieren.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Vernunft
ist nicht etwas, das von der wirklichen Welt getrennt ist. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
23<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
Welt basiert auf der Vernunft als einer verlässlichen Tatsache. Dadurch kann
niemals die Atman-Seele erzeugt werden. Die Welt beruht überhaupt nicht auf
einer isolierten Atman-Seele. Wie kann auch ein Ergebnis überhaupt erzeugt
werden, in der Welt, die durch das Umfassende und Einschließliche erzeugt
wurde. Die integrative Vernunft ist also fundamental für die Welt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
24<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Ergebnisse
werden weder durch das umfassende Einschließliche erzeugt und was durch dieses
nicht erzeugt ist, ist auch kein Ergebnis.<o:p></o:p></span></div>
<br />
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Aber
Ergebnisse haben eine große Bedeutung in der Welt <i>unabhängig davon, ob sie der Wirklichkeit entsprechen oder nicht</i>.
Es geht also darum auch Ergebnisse und angestrebte Ziele mit <i>fundierter Vernunft</i> anzugehen.</span></div>
GUDO NISHIJIMAhttp://www.blogger.com/profile/09535979134969652534noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8793050778834775622.post-67694474452471446162014-04-29T13:37:00.003+02:002014-05-01T17:11:01.737+02:00New Zen Blog in EnglishDear Zen-friends around the globe, liebe Zen-Freunde<br />
<br />
I started a new blog about Zen in English, especially of the famous works of Master Dogen and Master Nishijima.<br />
The main principle is: giving to you understandable and authentic descriptions and commentaries, in the beginning of important chapters of the Shobogenzo .<br />
<br />
Here the link to "Zen Core Treasury...":<br />
<a href="http://dogen-yudo.blogspot.de/">http://dogen-yudo.blogspot.de/ </a><br />
<br />
With best wishes<br />
YudoGUDO NISHIJIMAhttp://www.blogger.com/profile/09535979134969652534noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8793050778834775622.post-19008141614836010932014-02-08T13:47:00.003+01:002014-02-08T13:47:50.830+01:00Nishijima Roshi ist gestorbenLiebe Freundinnen und Freunde,<br />
<br />
leider muss ich mitteilen, dass mein großer buddhistischer Meister, Lehrer und Freund Nishijima Roshi kürzlich gestorben ist.<br />
Ich bin in tiefer Trauer aber gleichzeitig von großem Dank erfüllt; ich habe ihm so viel zu verdanken!<br />
In seinem Sinne will ich die Texte zum Mittleren Weg von Nagarjuna in Deutsch fortsetzen, daran lag ihm sehr viel.<br />
<br />
Yudo J. SeggelkeGUDO NISHIJIMAhttp://www.blogger.com/profile/09535979134969652534noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8793050778834775622.post-26698444489369384842014-01-28T22:28:00.002+01:002014-01-28T22:31:09.566+01:00Kapitel 20 Untersuchung der umfassenden Gesamtheit (Samagri pariksha) Nagarjuna, MMK, Teil 1<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Aus meiner Sicht sind fast
alle philosophischen Systeme nur intellektueller Natur und vernachlässigen das
praktische Handeln, die Erfahrung, das menschliche Erleben und nicht zuletzt
das Gleichgewicht und die intuitive Klarheit des Buddhismus. Den Buddhismus
nenne ich daher die <i>Philosophie der umfassenden
Wahrheit</i> im Gegensatz zur intellektuellen Philosophie des Denkens und der
Sprache im herkömmlichen Sinne.</span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Besonders die westliche
Philosophie basiert auf dem intellektuellen Denken oder der Sinneswahrnehmung,
die aber letztlich auch ihre Grundlage im intellektuellen Verständnis des
Gehirns hat. Wir müssen aber den Bereich des Intellekts überschreiten und die
Erfahrung, das Handeln und vor allem das meditative Gleichgewicht einbeziehen,
um zu einer Philosophie der umfassenden intuitiven Vernunft und Klarheit zu
gelangen. Dies ist für die moderne jetzige Gesellschaft von zentraler Bedeutung,
und aus meiner Sicht ist die Zeit jetzt reif dafür, um die gravierenden
Missverständnisse zwischen Theorie und Praxis zu überwinden.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Das umfassende intuitive
Verstehen aus unserer menschlichen Mitte und Balance, ist der Kern der
buddhistischen Lehre. Dabei ist vor allem zwischen der wahren umfassenden Vernunft
und den angestrebten Zielen und Ergebnissen zu unterscheiden, die dem Bereich
der Ideen und des Intellekts angehören.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 1<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Für ein umfassendes
Verständnis der Welt und unseres Lebens ist es notwendig, dass die <i>intuitive Vernunft</i> als Teil der Vier Edlen
Wahrheiten Buddhas wirksam ist. Die umfassende Intuition ist wesentlicher
Inhalt der <i>Wirklichkeit </i>und zentral
für die buddhistische Lehre. Die intuitive Vernunft übersteigt intellektuelles
Denken bei weitem und ist unbedingt notwendig, um <i>essentielle Zusammenhänge</i> und Wahrheiten im psychischen und vor
allem <i>spirituellen Bereich</i> zu
erfassen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Demgegenüber haben Ergebnisse,
die durch unser Bewertungs-Denken gekennzeichnet sind, nur eine untergeordnete
Bedeutung. Aus meiner Sicht besteht der Unterschied zwischen der Wirkung nach
dem Kausalgesetz und dem angestrebten und gedachten Ergebnis genau darin, dass
die Wirkung intellektuell und emotional <i>unbewertet
</i>also einfache Realität ist, während das Ergebnis genau durch Denken und
Emotionen, z. B. Gier, gekennzeichnet werden kann.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 2<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die Vernunft durchdringt die
Vierfache Edle Wahrheit der Welt und des Lebens und dadurch gibt es das
intuitive Begreifen, das über intellektuelles Denken hinausgeht.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn wir klar erkennen und
überwinden, dass angestrebte Ergebnisse nur dem intellektuellen Denken
entspringen und benutzt werden, um ein oft vordergründiges Verstehen der
undurchsichtigen Situationen der Welt zu ermöglichen, hat das intuitive Begreifen
durch die Vernunft sich verwirklicht.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 3<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn wir uns über das
intuitive Erfassen und Begreifen der Wirklichkeit im Klaren sind gibt es keinen
Raum für bewertende und meist fehlerhafte erstrebte Ergebnisse.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die Philosophie der
umfassenden buddhistischen Wahrheit muss von der Intellektualität in der
weltlichen Kultur unterschieden und darf nicht vermischt und verwechselt
werden. Bei einer solchen fälschlichen Vermischung kann die umfassende
Wirklichkeit nicht mehr erkannt werden.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 4<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die <i>Vorstellungen und Konzepte</i> der Vier Edlen Wahrheiten und die
Konzepte der der Vernunft sind etwas anderes als die Wirklichkeit.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Demgegenüber gibt es das
ganzheitliche intuitive Erfassen die Wirklichkeit, in der die Vernunft auch und
gerade die gesamte Vierfache Wahrheit durchdringt. Das ganzheitliche Erfassen
unterscheidet sich fundamental von vorgestellten Ergebnissen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 5<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Für ein bestimmtes Ergebnis
werden oft scheinbare Gründe und eine scheinbare Logik behauptet; die
wirklichen Zusammenhänge werden dabei unterdrückt. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Daraus entsteht eine
Situation des gespaltenen Geistes: Es gibt einmal die wirklichkeitsgetreue
Verbindung zu den verursachenden Faktoren und zum anderen eine Scheinlogik, die
aber nicht der Wirklichkeit entspricht.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Nâgârjuna ist der festen
Überzeugung, dass die Natur und die Welt von Vernunft durchdrungen und von ihr
gesteuert werden. Eine Scheinlogik, die vom menschlichen Geist fälschlich
erdacht wurde, entspricht aber nicht dieser Wirklichkeit.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 6<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die Wirkung der Vernunft in
der Welt ist unabhängig von den individuellen Menschen, die in derselben
Situation oft ganz unterschiedliche logische Verknüpfungen für richtig halten.
Sie sind dann fest davon überzeugt, dass dies die Wahrheit sei, aber das ist
nicht richtig und nur subjektiv.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Insbesondere wird die wahre Vernunft
nicht von solchen Ergebnissen gesteuert, die den Menschen angenehm oder
unangenehm erscheinen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die wahrte Vernunft wird im
Zustand des Gleichgewichtes erkennbar. Sie wird nicht durch die Emotionalität
und durch Affekte beeinflusst.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Ein angenommenes oder
abgelehntes Ergebnis erzeugt in dem menschlichen Geist oft eine falsche
logische Kette, sodass die wirklichen Ursachen und Zusammenhänge verdeckt
werden.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 7<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn wir in der Lage sind,
ganzheitlich intuitiv zu erkennen und zu erfassen, können wir klar sehen, dass Ergebnisse
die Erfindungen des Denkens und der Emotionen sind.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die wirklichen Zusammenhänge
ergeben sich aus der wahren Vernunft, die als Kraft in der Welt wirksam ist.
Unser menschlicher Geist erkennt diese Kraft als Gerechtigkeit, Wahrheit, Gott,
usw.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 8<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Bevor die ganzheitliche
intuitive Vernunft verwirklicht ist, kann es so scheinen, als ob das Ergebnis die
Wirklichkeit ist. Zweifellos sind gewöhnliche Menschen ohne die genannte geistige
Klarheit dieser Meinung, meist ohne sich dessen bewusst zu sein.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn die Vernunft im
Gleichgewicht der Mitte ist, wird klar, dass Ergebnisse nicht aus der reinen
Vernunft abzuleiten sind, sondern gerade irrational sind.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 9<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn wir Ergebnisse mit der
Vernunft analysieren und selbst im Gleichgewicht sind, können wir erkennen, was
Wirklichkeit und was Einbildung und Ideen sind. Dann können Vernunft und die so
durchschauten Ergebnisse nebeneinander bestehen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Schon bevor die Vernunft
sich durchgesetzt hat, ist sie in einem gewissen Umfang wirksam und wir haben
eventuell schon ein Gefühl dafür, ob bestimmte Ergebnisse mit der Vernunft im
Widerspruch sind oder nicht.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 10<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Abgelehnte Ergebnisse
verlieren ihre Bedeutung im Zustand des Gleichgewichts auf dem Mittleren Weg.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die Vernunft ist niemals von
subjektiven Fixierungen abhängig. Sie kann zwar vorübergehend durch den
fehlgeleiteten Geist unterdrückt werden aber der Mensch befindet sich dann
nicht im Gleichgewicht und besitzt keine ganzheitliche intuitive Vernunft.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn intensiv angestrebte
Ergebnisse fehlschlagen und nicht erreicht werden, kommt es oft zu Depressionen
und sehr negativen Emotionen. Die Menschen fühlen sich dann als Verlierer und
verlieren ihr Selbstwertgefühl. Im Zustand des Gleichgewichts treten allerdings
solche Wirkungen nicht auf.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<span style="font-size: 12pt;"><span style="font-family: inherit;">Wenn
wir Erfolge haben und die angestrebten Ergebnisse erreichen, ist es sicher zu
begrüßen, befreit aber den Menschen nur sehr begrenzt. Die Vernunft als
geistige Klarheit ist von solchen Erfolgen unabhängig.</span></span>GUDO NISHIJIMAhttp://www.blogger.com/profile/09535979134969652534noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8793050778834775622.post-74272426988672066102013-12-28T09:10:00.000+01:002013-12-28T09:12:38.088+01:00Kapitel 19 Untersuchung der Zeit (Kala parikasha) Nagarjuna, MMK<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="line-height: 150%;">Die wirkliche existentielle Zeit des
Buddhismus ist in der Theorie und Praxis von sehr großer Bedeutung. Auch in der
modernen Physik ist das Verhältnis von Zeit und Raum von zentraler Bedeutung.
Diese Kenntnisse standen den Buddhisten zur Zeit Nagarjunas natürlich noch
nicht zur Verfügung, aber die großen Meister hatten eine tiefe intuitive
Einsicht, was die </span><i style="line-height: 150%;">existentielle Zeit</i><span style="line-height: 150%;">,
die </span><i style="line-height: 150%;">Sein-Zeit</i><span style="line-height: 150%;"> für den Menschen und
die Welt ist.</span></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit;">Der Buddhismus hat als wesentliche
Grundlage die Wirklichkeit des wahre Handelns im gegenwärtigen Augenblick. Dies
ist die wahre Zeit der Existenz. Weder die Vergangenheit noch die Zukunft
lassen das Handeln in der Wirklichkeit zu. Sie sind lediglich Erinnerungen und
Widerspiegelungen in unserem Gehirn. Ich bezeichne sie als <i>lineare Zeit</i>. Für organisatorische und technische Fragestellungen
und Aufgaben ist die lineare Zeit sicher ein wichtiges Hilfsmittel, aber für
die wesentlichen Bereiche der existenziellen Wirklichkeit, nicht zuletzt in der
spirituellen Erfahrung, ist der gegenwärtige Augenblick wichtiger als alles
andere.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit;">Gegenüber dem wahren erlebten Augenblick
ist eine Zeitangabe mit dem Begriff „Gegenwart“ sehr viel abstrakter und
ungenauer. Daher zähle ich die Vorstellung der Gegenwart wie die Vergangenheit
und Zukunft zur linearen Zeit und nicht zur Existenz-Zeit.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit;">Im Shôbôgenzô von Meister Dôgen gibt es
ein gesondertes Grundlagen-Kapitel zur Sein-Zeit mit der japanischen
Bezeichnung <i>Uji</i>, wobei <i>U</i> die Existenz und <i>ji</i> die Zeit bedeutet. In Vers 6 dieses Kapitels kommt <i>Nagarjuna</i> viele Jahrhunderte früher auf
die gleichen existentiellen Aussagen über die wahre Zeit wie <i>Dôgen</i>.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 1<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit;">Nagarjuna nennt die Vergangenheit eine
Zeit, in welcher der gegenwärtige Augenblick noch nicht da ist. Wenn der
gegenwärtige Augenblick angekommen ist, wird die Vergangenheit zur <i>Erinnerung in unserem Gehirn</i> und das ist
eine unvollständige Repräsentation dessen, was in der Vergangenheit wirklich
gewesen ist. Die Augenblicke in der Vergangenheit waren Wirklichkeit, aber die
Erinnerung daran ist es nicht.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 2<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit;">Der gegenwärtige Augenblick hat <i>Stabilität und Wirklichkeit</i>. Dagegen
gibt es für die Vergangenheit viele Unsicherheiten und wir können nie ganz
sicher sein, was wirklich in der Vergangenheit gewesen ist.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit;">Die instabile Situation in der
Vergangenheit kann auch mit Worten niemals genau beschrieben werden.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 3<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit;">Nagarjuna nennt die Vergangenheit jene
„Zeit wenn der gegenwärtige Augenblick noch nicht angekommen ist“. <i>Der gegenwärtige Augenblick</i> ist dagegen die
wirkliche Zeit, während die Vergangenheit nur ungenau gedacht und erinnert
werden kann. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit;">Das gebräuchliche Konzept der linearen
Zeit kann für die Wirklichkeit nicht verwendet werden.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 4<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit;"><i>Handeln</i> ist die
Grundlage für die wirkliche Welt hier auf der Erde und für die gedachte
abstrakte Welt, die oberhalb der wirklichen Welt ist. Beide Welten bewegen sich
durch Handeln.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit;">Im Handeln des Augenblicks verschwinden
Bewertungen wie das Höchste oder das Niedrigste und das Mittlere. Sie werden zu
einer Einheit. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 5<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit;">Was wir üblicher Weise als Zeit
verstehen, ist die Kontinuität von der Vergangenheit über die Gegenwart in die
Zukunft. Ohne diese Kontinuität ist das <i>Konzept
der Zeit</i> im üblichen Sinne sinnlos. Ohne die Kontinuität und Linearität
gibt es überhaupt kein <i>Konzept</i> der
Zeit.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit;">Konkrete Erfahrungen gibt es aber nur
im gegenwärtigen Augenblick. Sie können als <i>Wirklichkeit</i>
erfasst werden. Demgegenüber kann Vergangenheit und Zukunft <i>nicht wirklich erfasst </i>werden, weil es
sich nur um Erinnerungen und Erwartungen für die Zukunft handelt. Die wirkliche
Sein–Zeit im Augenblick kann aber mit dem Verstand nicht gedacht werden.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 6<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit;">Die wirkliche Zeit, also der
gegenwärtige Augenblick, ist unauflösbar mit der <i>wirklichen Existenz</i> verbunden. Ohne Sein-Zeit gibt es keine
Existenz und umgekehrt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit;">Daher ist es ausgeschlossen, dass die <i>Existenz sich von der Zeit entfernt</i>,
also unabhängig von ihr ist. Alle Ideen über die Zeit sind dagegen abstrakt und
keine konkrete Wirklichkeit.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
<br />
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit;">Außerhalb des gegenwärtigen Augenblicks
kann es keine Existenz geben. Wenn es keine wirkliche Existenz gibt, kann es
auch keine wirkliche Zeit</span><span style="font-family: Arial; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";"> geben.</span></div>
GUDO NISHIJIMAhttp://www.blogger.com/profile/09535979134969652534noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8793050778834775622.post-67637065373135941002013-12-04T02:51:00.003+01:002013-12-04T02:51:44.868+01:00Kapitel 18 Untersuchung der unveränderlichen Seele nach dem alten indischen Glauben, Atman (Atma pariksha) Nagarjuna, MMK<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Der
Glaube an einen ewigen Seelenkern, der im alten Indien Atman genannt wurde,
wurde von Gautama Buddha abgelehnt. Auch Nagarjuna kritisiert die Atman – Lehre
in diesem Kapitel.</span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
1<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
fünf Komponenten des Menschen (<i>Skandas)
entstehen, dauern an und vergehen</i> nach der buddhistischen Lehre. Wenn die
Atman – Seele in gleicher Weise existieren würde, müsste sie auch diese
Eigenschaften haben.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Auch
das Universum besteht aus den fünf Skandas. Wenn es eine Atman – Seele gäbe,
müsste die sich jedoch von den Skandas unterscheiden, aber das ist nicht
möglich. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
2<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Nagarjuna
beschreibt hier die Atman – Seele als <i>Erfindung
und Fantasie</i>.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn
man sich selbst ablehnt, bedeutet dies, dass man sich opfert. In diesem Sinne
hatte Gautama Buddha extreme Askese geübt, aber dabei die <i>Einheit seines Geistes</i> verloren.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Nagarjuna
beschreibt, dass sich eine Art Urseele mit einer anderen in der Askese treffen
soll, aber beide dabei zugrunde gehen. Dies sei ähnlich der Situation, in der
man sich selbst opfert.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
3<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Sich
für etwas Wichtiges und einen anderen Menschen einzusetzen bedeutet aber, dass
wir unser <i>kleines Ego opfern</i>. Das ist
eine Wirklichkeit des selbstlosen Handelns, die im Buddhismus sehr wichtig ist.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Ein
solches Handeln kann sichtbar oder unerkannt sein. Beim wahren Bodhisattva –
Handeln gibt es kein Streben nach Vorteil für sich selbst und keine ostentative
Darstellung des Handelns.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
4<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">In
diesem Vers wird herausgearbeitet, dass die Worte „ich“, „mein“ usw.
suggerieren, dass <i>wir uns selbst von
außen sehen</i>. Wir trennen dann in ein Ich ab, das ein anderes Ich von uns
selbst wie von außen beobachten kann.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Dies
ist natürlich eine fehlerhafte Hilfskonstruktion. In Wirklichkeit gibt es nur eine
Einheit, die im Zustand des Gleichgewichtes verwirklicht wird.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
5<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Im
täglichen Leben und auch in der Praxis des Samadhi (Zazen) gibt es Schmerzen
und Leiden. Aber durch die buddhistische Praxis erreichen wir einen <i>völlig freien Zustand</i>. Dieser ist
gewissermaßen die Umkehr der Schwierigkeiten in der Praxis.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Im
Zustand des Gleichgewichtes wird die <i>abstrakte
Vorstellung</i> von der sichtbaren Welt aufgelöst und durch die Wirklichkeit
ersetzt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
6<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wer
an eine Atman – Seele glaubt, unterteilt die Welt in die eigene Seele und den
Rest der Welt. Es ist realistischer und besser, beides in Frage zu stellen und
nicht als Wirklichkeit anzusehen. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Ein
solches Konzept erleichtert den Umgang mit der Wirklichkeit in unserem Leben nachhaltig
gegenüber der Vorstellung eines dauerhaften Seelenkerns nach der Lehre des
Atman.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
7<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Abstrakte
Vorstellungen und Welten können den menschlichen Geist in gewissem Umfang beruhigen
und besänftigen. Aber sie sind nicht die Wirklichkeit und nicht stabil.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Im
Zustand des Gleichgewichts zeigt sich demgegenüber die wahre Welt in ihrer
ganzen Ruhe, Ausgeglichenheit und Schönheit, und wir sind ein Teil von dieser
Welt. In der Balance werden wir nicht gestört und beunruhigt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
8<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
Wirklichkeit dieser Welt lässt sich rein intellektuell nicht beweisen und auch
nicht verneinen. Deshalb hat Gautama Buddha die Frage, ob wir die Existenz der
Welt mit dem Verstand erfassen können, als unsinnig beiseite gelassen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Im
Buddhismus ist es klar, dass es eine Einheit zwischen Körper und Geist gibt,
und ein isolierter Geist kann die wahre Existenz oder das Gegenteil überhaupt nicht
erfassen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
9<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
im Kapitel 1 genannte Vierfache Wahrheit manifestiert sich im Gleichgewicht und
in Ruhe. Sie ist nicht außergewöhnlich und erfreulich. Was nicht gesehen werden
konnte, wird sichtbar werden.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
ursprüngliche Existenz gibt es wirklich, sie kann nicht durch etwas anderes
verändert werden. Sie hat ihre eigenen Charakteristika der Wirklichkeit: Die
Wirklichkeit der Welt ist so, wie sie ist<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
10<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">In
dieser Welt hat jedes einzelne Ding seine besondere und eigene Existenz und
setzt sie ohne Unterbrechung fort. Es kann niemals identisch mit etwas anderem
sein. Im gleichen Sinne hat jeder Augenblick eine eigene Entität und
unterscheidet sich vom anderen. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Ohne
die vollständige Trennung jedes Augenblicks vom anderen kann die Ewigkeit nicht
existieren. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
11<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Diese
Welt hat nicht mehr als ein Ziel und hat nicht mehrere Ziele. Sie ist niemals
unterbrochen und niemals ewig.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Solche
Sichtweisen könnten die Wirklichkeit nicht angemessen erklären.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Nagarjuna
sagt hier, dass die wirkliche Welt nicht den Göttern gehört. Das Universum ist
nichts Übernatürliches: das sagen alle Buddhas.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
12<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
Idee der Atman – Seele gibt es nicht bei denen, die Buddhas genannt werden und
auch nicht bei denen, die Shravakas (direkte Schüler und Hörer Buddhas) genannt
werden.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Auch
bei den Buddhas, die aus sich selbst erwacht sind, wird das Problem der Atman –
Seele als theoretisch angesehen. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Nagarjuna
zählt hier also die drei in den frühen Sutras genannten Formen der Heiligen und
Erwachten auf: die Buddhas selbst, die von ihnen unmittelbar Lernenden und die
aus sich selbst Erwachten.<o:p></o:p></span></div>
<br />
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
GUDO NISHIJIMAhttp://www.blogger.com/profile/09535979134969652534noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8793050778834775622.post-67199589415906859532013-11-20T19:12:00.003+01:002013-11-22T02:55:59.560+01:00Untersuchung der Einheit von Handeln und Ergebnis (Karmaphala pariksha), Nagarjuna, MMK, Kapitel 17, Teil 4<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 22</span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn eine Handlung nicht
wirklich vollzogen wird, sondern <i>nur
subjektiv</i> in unserer Vorstellung da ist, scheint sie ewig zu sein; in anderen
Fällen scheint sie instabil zu sein.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die Vorstellung der Ewigkeit
entsteht vor allem bei Menschen mit <i>idealistischer
Lebensphilosophie,</i> während Instabilität und Fragilität meist verbunden ist
mit einer <i>materialistischen
Lebensphilosophie</i>.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Nur wirkliches Handeln hat
Wirkungen, die sich in der Welt bis in die Ewigkeit fortsetzen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 23<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">In uns steigen immer wieder <i>Ängste </i>hoch, dass wir unsere Aufgaben
nicht verwirklichen können. Das ist besonders der Fall, <i>bevor</i> wir mit dem Handeln begonnen haben. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn wir jedoch handeln,
gibt es eine solche Angst nicht, die subjektiv im Geist entsteht: der <i>Augenblick gehört dem Tun und Handeln.<o:p></o:p></i></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Bei Ängsten und Zweifeln
fürchten wir, dass unser Handeln unzureichend ist und in der Tat gibt es viel
Fehlerhaftes und auch Unmoralisches in der Welt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 24<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn die <i>wahre Praxis verhindert</i> und unterlassen
wird, ist es nicht möglich, dass alles entspannt und im Gleichgewicht ist.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Ohne Praxis (vor Allem die
Leerheits-Meditation <i>Zazen</i>) fehlt uns
die Klarheit zu unterscheiden, was <i>wahres
Handeln und was falsches Handeln ist.<o:p></o:p></i></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Ohne Gleichgewicht können
wir uns nicht wirklich entspannen und nicht wirklich Ruhe finden. Dann gibt es
nur eine <i>scheinbare Entspannung</i>, die
uns aber nicht wirklich neue Energie bringt, sondern eher umgekehrt, Energie
verbraucht.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 25<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Gereifte wirkliche
Handlungen setzen sich fort durch <i>weitere
Handlungen</i>, die immer besser werden.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Durch solches Handeln eröffnet
sich unsere wahre Natur: unsere wahren Eigenschaften manifestieren sich.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 26<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn wir eine Situation als <i>leidvoll </i>und äußerst unerfreulich empfinden,
bedeutet dies in Wirklichkeit meist nur, dass wir sie unbedingt ändern wollen
und als Wirklichkeit nicht hinnehmen wollen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Handeln ist die <i>wahre Wirklichkeit</i> dieser Welt. Leidvolle
Situationen empfinden wir allerdings auch als Wirklichkeit, obgleich sie im
Grunde nur durch die eigenen Emotionen erzeugt werden. Sie werden also der
ursprünglichen Welt hinzugesetzt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Sehr viele Leiden haben
psychische Ursachen und sind im Gegensatz zu körperlichen Leiden ohne
materielle Grundlage.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 27<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Handeln und körperliche
Leiden sind mit dem Körper verbunden: sie sind wirklicher als <i>Begriffe und Lehrinhalte.<o:p></o:p></i></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Im Zustand des
Gleichgewichts bilden Körper und Geist eine <i>Einheit</i>.
Daher ist eine Abgrenzung des physischen Leiden nicht einfach und eigentlich
auch nicht sinnvoll. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Im Gleichgewicht gibt es
kaum noch psychische Leiden, während körperliches Leiden ertragen werden muss.
Aber der Begriff des Leidens verliert dann sehr an Bedeutung.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 28<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wer seine <i>Abhängigkeiten </i>und Begierden nicht
überwindet, wird die buddhistische praktische Philosophie nicht verstehen und
kann auch nicht im Gleichgewicht leben. Das ist leider eine Tatsache in dieser
Welt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Auch wer nur das schale Vergnügen
sucht und allen Schwierigkeiten aus dem Wege geht, wird den <i>Buddha – Weg</i> gerade nicht gehen können.
Damit kann er sein eigentliches Potential nicht entdecken und nicht zur Blüte
bringen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 29<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die Vierfache Wahrheit, die
im ersten Kapitel beschrieben wird, ist eine Lehre und besteht zunächst einmal nur
aus <i>Worten</i>, so wichtig sie sein mögen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Grundlage der Wirklichkeit
ist allein das Handeln im gegenwärtigen Augenblick. <i>Handlungen sind ursprünglicher</i> als Person, die handelt, weil die
Person aus den Handlungen abgeleitet und abstrahiert ist. Die Menschen sind
also Manifestationen der Handlungen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 30<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Ergebnisse sind Bewertungen
sind <i>Ideen des menschlichen Gehirns</i>:
sie sind nur indirekt mit Handlungen verbunden. Handlungen sind die
Basiseinheiten der Wirklichkeit, während der Mensch mit seinen Ideen davon abgeleitet
ist.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Oft streben Menschen
Vergnügen und <i>vordergründige Freuden</i>
als Ergebnisse ihres Handelns an. Aber solche Ergebnisse sind keine
Wirklichkeit, sondern entspringen dem Denken und subjektiver Gefühle. Wahres Handeln
ist etwas anderes<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 31<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die einfache Tatsache der
Vollendung ist etwas grundsätzlich anderes, als dessen <i>Bewertung </i>in Form eines angestrebten Ergebnisses. Die oft beklagte Differenz
zwischen der idealen Vorstellung des Ergebnisses und dem wirklichen Zustand genau
im Augenblick ist aber auch keine Wirklichkeit und hat meist keine Bedeutung.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Nagarjuna sagt hier, dass
wir uns nicht dadurch deprimieren lassen sollen, dass wir ein ideales gedachtes
Ergebnis mit dem wirklichen Zustand vergleichen. Wichtig ist, dass wir handeln
und praktizieren und nicht <i>auf das
Ergebnis „schielen“.</i><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 32<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Was durch Handeln erzeugt
wird, hat eine Wirklichkeit der Form und des Inhalts. Es ist direkt mit dem
Handeln verknüpft und nur indirekt mit dem Menschen, der handelt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Handeln ist <i>etwas fundamental anderes</i> als Ideen in
unserem Geist. Es geht dabei um das Hier und Jetzt und auch nicht primär darum,
welche Dinge wir in der Vergangenheit erzeugt haben. Die Gegenwart ist
wirkliches Handeln und dies ist die Wirklichkeit des Universums.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Vers 33<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Das Leiden, die Ideen über
Handeln, materielle Formen und auch die Ideen über handelnde Menschen sind
genauso <i>unwirklich</i> wie gedachte
Ergebnisse, denn Ideen und Vorstellungen werden in unserem <i>Gehirn erzeugt</i> und das ist nicht die Wirklichkeit.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Man kann sie mit der
imaginären, nicht wirklichen Stadt Gandharva gleichsetzen, die es nur in der
Vorstellung gibt und in der es nach der Legende keine Verbrechen gibt, sodass
es dort auch <i>keine Gefängnisse</i> gibt.
Aber dies alles sind nur illusionäre Vorstellungen. Man kann sie mit Träumen
und Bildern vergleichen, die wir im Schlaf sehen. Wer träumt nicht von einer
solchen idealen Stadt? Aber die gibt es nicht!<o:p></o:p></span></div>
<br />
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
GUDO NISHIJIMAhttp://www.blogger.com/profile/09535979134969652534noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8793050778834775622.post-8839591644551682602013-10-20T23:24:00.001+02:002013-10-20T23:24:11.821+02:00Neues Buch: Das Geheimnis der Buddha-Natur<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgNc860wU9XuoMYIKQHApR2Cf6JYAAN0jSWg_u-kRGsHqugWrpGJa6qderMOAIjwh2MCuOYtXUFKmnIaJajXUx18p2akmPpxB9-OPM-qR0Rkw5oylMHFynfWRllutkWdkb2mf5FXJvLJAU/s1600/Blog,+Buddha-Natur.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgNc860wU9XuoMYIKQHApR2Cf6JYAAN0jSWg_u-kRGsHqugWrpGJa6qderMOAIjwh2MCuOYtXUFKmnIaJajXUx18p2akmPpxB9-OPM-qR0Rkw5oylMHFynfWRllutkWdkb2mf5FXJvLJAU/s400/Blog,+Buddha-Natur.jpg" width="270" /></a></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
tiefe Erfahrung des Zen-Meisters Dogen<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Von
<i>G. W. Nishijima</i> und <i>Yudo J. Seggelke<o:p></o:p></i></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Was
ist die Buddha-Natur? Und warum müssen wir überhaupt intensiv und ausdauernd praktizieren,
wenn die Buddha-Natur unser wahres Wesen ist? Diese Fragen waren für Zen-Meister
Dogen von existenzieller Bedeutung und wurden zum zentralen Bezugspunkt in
seinem Leben. Sie werden in diesem Buch fundiert und doch verständlich
behandelt. Dogen gibt uns dazu verblüffende Antworten.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
ureigene Erfahrung des Mysteriums der Buddha-Natur kann nur in der Einheit von
Körper-und-Geist im lebendigen Strom des Lebens und der Meditations-Praxis erfahren
werden. Genau davon handelt dieses Buch.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Um
die verstehen zu können, ist es wichtig, seine Grundlagen zumindest in den
zentralen Punkten zu kennen. Die Grundlagen der Lehre und Schriften Dogens werden
von <i>G. W</i>. <i>Nishijima </i>in Teil I des vorliegenden Buches dargestellt. Im Teil II
werden von <i>Yudo J. Seggelke</i> zunächst die
Aussagen zur Buddha-Natur des indischen Buddhismus beschrieben. Danach folgt
der Hauptteil zu Meister Dogens Buddha-Natur aus dem Shobogenzo.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Hardcover, 176
Seiten 10 Abb., 20,90;<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">ISBN
978-3-941380-15-8<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">E-Book:
6,49<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Bestellung in jeder
Buchhandlung und per Internet, z. B.:<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;"><a href="http://www.amazon.de/Das-Geheimnis-Buddha-Natur-Erfahrung-Zen-Meisters/dp/394138015X/ref=sr_1_14?s=books&ie=UTF8&qid=1382304070&sr=1-14&keywords=Nishijima">Amazon</a><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;"><a href="http://www.ebook.de/de/product/21555225/g_w_seggelke_yudo_j_nishijima_das_geheimnis_der_buddha_natur.html?originalSearchString=&searchId=0">Libri</a></span><span style="font-family: Arial;"><o:p></o:p></span></div>
<br />
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
GUDO NISHIJIMAhttp://www.blogger.com/profile/09535979134969652534noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8793050778834775622.post-75304083429190815042013-10-16T22:39:00.001+02:002013-10-16T22:39:22.050+02:00Untersuchung der Einheit von Handeln und Ergebnis (Karmaphla pariksha) Nagarjuna, MMK, Kapitel 17, Teil 2<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 12</span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn Lust, Großartigkeit und
auch Laster sich immer mehr vergrößern und mit fantastischen Illusionen
verbunden werden, kann man die Dinge und Phänomene der Wirklichkeit überhaupt
nicht mehr erkennen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die realen Dinge und
Phänomene haben dann das Aussehen fantastischer Fiktionen, sie sind gerade
nicht mehr die realen Dinge.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 13<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Nagarjuna möchte noch einmal
unterstreichen, dass fantastische Einbildungen und Fiktionen dazu neigen, sich
mit immer neuen Fiktionen und Illusionen zu verbinden, sich immer mehr zu
vervielfältigen. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Diese Tatsache in der Welt wird
von allen Buddhas Pratyeku-Buddhas und Shravakas gelehrt. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Pratyeku-Buddhas haben die
Erleuchtung aus sich selbst erlangt und Shravakas sind Hörer der Lehre, sie
sind zwar eher theoretisch orientiert, aber haben große Klarheit. Sie waren
meist Hörer von Gautama Buddhas.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 14<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Gleichnis des Fliegens: Beim
Fliegen gibt es fortlaufende Bewegungen der Flügel und dies ist genau die
Wirklichkeit des Handelns. Nur durch diese Bewegungen gibt es die Wirklichkeit
des Fliegens, statisches Fliegen gibt es nicht <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die vier physikalischen
Elemente (Erde, Wasser, Feuer und Luft) gehören zur Wirklichkeit und sie sind
Teil-Wirklichkeiten der Welt, die genauso sind wie sie sind.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die Einteilung der
physikalischen Elemente im alten Indien basierte noch nicht auf der
naturwissenschaftlichen Forschung wie heute. Wir können sie aber einfach als
Einteilung der physikalischen Welt verstehen. Die ganze Wirklichkeit bildet
selbstverständlich eine Einheit, sodass die physikalischen Elemente nur deren
Dimensionen wiedergibt. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 15<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Es macht für uns meist einen
Unterschied, ob eine Arbeit vollständig beendet wird oder als Tun nur für eine
bestimmte Zeit anhält. Aber was heißt eigentlich <i>vollständig. </i>Es handelt sich nämlich dabei um Einschätzungen durch
unseren Geist.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die Zeit schreitet ohne
Unterbrechung und Beendigung unaufhaltsam voran. Nach der Annahme der linearen
Zeit gibt es dadurch bestimmte Ergebnisse. Die <i>Wirklichkeit der Zeit</i> existiert aber immer nur im <i>Augenblick</i>. Gleichwohl mag die lineare
Zeit eine sinnvolle Annahme sein, die für viele Bereiche des Lebens nützlich
ist, z. B. in der Organisation.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 16<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">In Bezug auf das Handeln als
wahres Tun ist es gleich, ob es sich um „vollständiges Beenden“ oder
vorübergehendes Arbeiten an einer Aufgabe handelt. Maßgeblich ist das wahre Handeln,
das <i>tatsächlich durchgeführt</i> wird.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn wir den Sinn für die
Wirklichkeit verlieren, geht damit meist automatisch der Sinn für <i>ethisches Handeln</i> verloren. Böse
Ideologien und Fantasien beherrschen dann den Menschen. Die damit
zusammenhängende Zerstörung übersteigt dann jedes vernünftige Maß wie z. B. bei
ideologischen Glaubenskriegen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 17<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Es gibt verschiedene Arten
von Streben, die sich unterscheiden und oft miteinander verbunden sind. Es gibt
aber immer einen direkten Bezug zum wirklichen Handeln und darauf kommt es an. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Handeln kann z.B. mit dem
Streben religiöser Ideale oder mit materiellen Zielen, wie Geld und Ruhm
verbunden sein. Es kommt dabei immer auf das <i>wahre Handeln</i> selbst an, also wie man handelt: ethisch gut oder
nicht. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Es gibt verschiedene
materielle Dimensionen, die sich auch ändern können. Nur die Wirklichkeit
selbst manifestiert sich als ein einheitlicher Bereich.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 18<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die wirklichen Tatsachen
dieser Welt basieren immer auf <i>Handeln</i>.
Handlung ist also die fundamentale Wahrheit dieser Welt, während die Dinge und
sogar wir selbst als Personen daraus abgeleitet sind: Wir sind, <i>was und wie wir handeln</i>. Eine Person ist
also eine Abstraktion. Noch einmal: In Wirklichkeit geht es um das Handeln des
Menschen, das die eigentliche Realität ist.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die Welt und das Universum
können wir also nicht vom Handeln trennen. Handeln und Universum sind in einem
guten gereiften Zustand genauso wie sie sind.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 19<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Was <i>Resultat</i> genannt wird, ist unveränderlich und unabhängig von der
Zeit, es hat keine Beziehung zum Entstehen und Vergehen der Dinge und
Phänomene. Meistens ist ein Ergebnis aber mit einem bestimmten starren Bild
verbunden und beinhaltet subjektive <i>Bewertungen</i>
wie <i>günstig, ungünstig, leidvoll oder
Glück bringend</i>.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Daraus wird deutlich, dass
das Resultat eine Vorstellung im <i>Gehirn</i>
ist und nicht die Wirklichkeit selbst, ob bewusst, aber viel häufiger unbewusst.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 20<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Der Gleichgewichtszustand
wird in Sanskrit <i>Shunyata</i> (oft als
Leere übersetzt) genannt und kennzeichnet einen <i>Augenblick</i>, sodass er nicht erscheint und nicht vergeht.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn wir nicht im
Gleichgewicht sind und keine Selbststeuerung haben, machen wir viele Fehler im
Leben, z.B. wenn wir <i>zu naiv</i> und
leichtgläubig sind oder wenn wir <i>dauernd</i>
zweifeln und zögern und daher richtiges Handeln <i>verpassen</i>. Viele Menschen leiden daher, machen unnötige Fehler und
kämpfen sich mühsam durchs Leben. Dies liegt daran, dass sie ihre <i>wahre Natur</i> noch nicht erkannt haben.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Gautama Buddha lehrt jedoch,
dass dies nicht dauernd so sein muss, sondern beendet werden kann.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Handlungen sind etwas, das
immer <i>weiter fortwirkt</i>, sodass man
sagen kann, dass sie ewig sind.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 21<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn es noch keine konkrete
Handlung gibt, spielt sich alles als <i>Vorstellung</i>
im Gehirn ab. Dann können sich die konkreten Dinge und Phänomene nicht zeigen
wie sie sind. Dies gilt auch für <i>Vorstellungen</i>
jetzt und auch in Zukunft.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Hypothetische Situationen
gibt es nur im Bereich der Vorstellung und des subjektiven Denkens. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Auch die Lehren Nagarjunas
müssen daher <i>in der Praxis erprobt</i>
werden, sonst bleiben sie reine Theorie und beinhalten nur Vorstellungen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<br />
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
GUDO NISHIJIMAhttp://www.blogger.com/profile/09535979134969652534noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8793050778834775622.post-12017948670061499142013-10-08T22:33:00.001+02:002013-10-08T22:33:09.108+02:00Untersuchung der Einheit von Handeln und Ergebnis (Karmaphla pariksha) Nagarjuna, MMK, Kapitel 17, Teil1<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Beim
Tun und Handeln unterteilen wir normalerweise zwei Bereiche: die subjektive
Vorstellung zum Handeln und die Wahrnehmung des Objektes des Handelns. Nach der
buddhistischen Lehre gibt es jedoch nur eine Einheit von Körper-und-Geist, und
das ist die Realität, die genau mit dem Augenblick verschmolzen ist, also im
Augenblick stattfindet.</span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Eine
Trennung der beiden Bereiche gibt es in der buddhistischen Lehre nicht. Dies
erfordert ein neues Verständnis und eine neue Ausdrucksweise, die in diesem
Kapitel behandelt werden. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
1<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Natürliche
körperliche Bedürfnisse werden oft durch Ideale und idealistische Ziele eingegrenzt,
verzerrt oder sogar unterdrückt. Dabei sind mentale Vorgänge wichtig und sie
haben bei uns oft sogar Priorität gegenüber dem Körper. Sie geben dem Handeln
einen Sinn.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">In
einem solchen Sinn handeln wir z.B. freundlich und selbstlos gegenüber anderen
Menschen, insbesondere wenn wir auch von ihnen ähnlich behandelt werden. Dann
entsteht durch das Handeln eine positive Wechselwirkung zwischen den Menschen<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Nach
Nagarjuna entspricht dieses auch den Gesetzen der Welt und des Universums: Ein
solches Handeln ist auf die Gegenwart und auf die Zukunft gerichtet.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
2<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn
wir über das Handeln reden, sollten wir sorgfältig und achtsam vorgehen und dabei
die Unsicherheiten der verbalen Beschreibung nicht unterschätzen. Bei jeder
Beobachtung sind in erheblichem Maße mentale Prozesse beteiligt, sodass immer
subjektive Aspekte einfließen. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Und
weiter: Bei der Beschreibung von Handlungen neigen wir dazu, Vereinfachungen
durchzuführen, die vielleicht gar nicht gerechtfertigt sind.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
3<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn
wir über Fragen, Probleme und Zusammenhänge des Handelns diskutieren und
kommunizieren, basiert dies vor allem auf Vorstellungen, also mentalen
Bereichen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn
wir allerdings näher an die Wirklichkeit gelangen wollen, reichen mentale
Diskussionen nicht aus. Wir müssen dann auch physikalische und materielle Dimensionen
der Wirklichkeit einbeziehen. Dies ist besonders wichtig für die Untersuchung
des wirklichen Handelns, das über Ideen und materielle Aspekte hinausgeht.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
4<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Viele
Gespräche und Kommunikationen laufen ab, ohne dass es zu einem wirklichen
Gespräch und Austausch kommt, also ohne dass valide Informationen übermittelt
werden oder neue kreative Erkenntnisse der beteiligten Menschen entstehen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Derartige
inhaltslose Gespräche benutzen oft überhaupt keine eigenen reflektierten
Informationen, sodass das Gedächtnis fast ausgeschaltet ist.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
5<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Das
Streben nach Erbauung und vordergründigem Spaß begrenzt den Menschen, ganz
gleich ob die damit verbundenen Aktivitäten rein sind oder nicht. Dies gilt
z.B. auch für die eigentliche sinnvolle Meditation, wenn wir also nur danach,
streben einen angenehmen Zustand zu erlangen und etwas Angenehmes erleben
wollen. Wahrer Samadhi und die Zazen-Meditation sind etwas ganz anderes: dabei
erstreben wir nichts zu unserem Vorteil und nichts zu unserer Erbauung.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Im
Buddhismus gibt es sieben Dimensionen der Balance: ausgeglichenes Bewusstsein,
Untersuchung des Gesetzes des Universums, Energie und Ausdauer, wahre tiefe
Freude, Gelassenheit, Konzentration und Gleichmut.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Nagarjuna
sagt, dass unser Handeln dadurch Tiefe und Schönheit hat. Wir dürfen jedoch
nicht vergessen, dass diese sieben Aspekte eine Erinnerung daran sind, was sich
ereignet hat und vergangen ist. Das gegenwärtige Handeln ist davon zu
unterscheiden.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
6<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Im
Buddhismus ist der gegenwärtige Augenblick die <i>wahre Zeit, in der das Handeln als Wirklichkeit</i> stattfindet. Die übliche
Vorstellung einer linearen Zeit als Wirklichkeit von Vergangenheit, Gegenwart
und Zukunft muss verlassen werden, um zur Wirklichkeit zu gelangen.
Wirklichkeit und Augenblick sind identisch!<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Handeln
ist auch dann klare Wirklichkeit, und sie kann mit dem Verstand nicht
annäherungsweise oder gar vollständig erfasst werden. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Ergebnisse
des Handelns sind darüber hinaus Bewertungen, die voraussetzen, dass man
Vergleiche zwischen verschiedenen Zeitpunkten nach der linearen Zeit
durchführt. Die Bewertungen der Ergebnisse sind daher keine Wirklichkeit. Daher
ist das Konzept der <i>Wirklichkeit von Ergebnissen
absurd</i>.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Vers
7<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">In
diesem Vers geht es um die wichtige Beziehung von Ursache und Wirkung im Gegensatz
zum Ergebnis. Ein Ergebnis ist immer vom menschlichen Geist bewertet, also ein
mentaler Prozess, der verschiedene Zustände vergleicht, die im Sinne der
linearen Zeit nacheinander da sind. Und objektive Wirkungen sind etwas anderes
als bewertete Ergebnisse.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Nagarjuna
bringt dazu das in Indien bekannte Beispiel von Samen und Keimen: Ohne
Bewertung können wir davon einfach sprechen, dass der Keim die Wirkung ist.
Wenn man die Wahrheit der Zeit als Augenblick voraussetzt, gibt es eine
Augenblick des Samens, und einen anderen Augenblick des Keimes, beide sind
voneinander verschieden und etwas anderes ist. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Ergebnisse
kann es nur dann geben, wenn man eine Kontinuität in der Zeit voraussetzt, der
Samen wird dann als Anfang einer derartigen Kontinuität gesehen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Bei
der linearen Zeit gibt es keine Augenblicklichkeit der Welt und dieses Konzept
ist daher ohne Wirklichkeit. Die Vorstellung der Ewigkeit ist jedenfalls
unwirklich, wenn wir die Sein-Zeit des Augenblicks bejahen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
9<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Was
wir Ergebnis nennen beruht nur auf der Kontinuität des Denkens, nicht aber auf
der Wirklichkeit. In unserem denkenden Geist bewerten wir die Wirkung einer
Handlung und vergleichen sie mit einem früheren zeitlichen Zustand, z.B. vor
der Handlung. Das Ergebnis entsteht aus dieser Bewertung und dem Vergleich in
unserem Denken, außerhalb unserer Gehirntätigkeit gibt es ein Ergebnis als
Vergleich oder Bewertung aber nicht.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
10<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Ein
Ergebnis ist Inhalt des Denkens und nicht die Wirklichkeit <i>außerhalb des Denkens</i>. Die <i>Bewertungen</i>
gibt es schon vor dem eigentlichen Handeln in unserem Geist, sie erzeugen dann ein
Ergebnis durch Vergleich. Daraus ergibt sich das erstaunliche Phänomen, dass
die wesentlichen Merkmale eines Ergebnisses, nämlich unser Bewertungsraster, zeitlich schon vor der
Handlung liegen. Dabei setzen wir die lineare Zeit und deren Kontinuität voraus.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Da
sich Bewertungen auch ändern können, ist das sich daraus ergebende Ergebnis
weder plötzlich noch ewig.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
11<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Es
ist sinnvoll auf ein Ziel im Universum direkt zu zugehen. Dies gilt besonders
für das ethisch gute Verhalten nach den zehn buddhistischen Gelöbnissen:<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">1.
nicht zu töten, 2. nicht zu stehlen, 3. kein Missbrauch der Sexualität, 4.
nicht zu lügen, 5. sich von Alkohol, Drogen usw. fernzuhalten, 6. Andere nicht
zu kritisieren, 7. nicht stolz auf sich selbst zu sein und andere
herabzusetzen, 8. nichts zu begehren, 9. Hass und Aggression keinen Raum zu
geben und 10. die drei Kostbarkeiten Buddha, Dharma und Zanga nicht zu
beschmutzen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Diese
ethischen einzelnen Ziele und angestrebte Ergebnisse des Handelns sind ohne
jeden Zweifel sinnvoll und Kernstück der buddhistischen Ethik. Aber sie sind
ebenfalls <i>mentale Überlegungen</i>, und
sie sind eng mit der sinnlichen Wahrnehmung des Verhaltens verbunden.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<span style="font-size: 12pt;"><span style="font-family: inherit;">Derartige angestrebte Ergebnisse sind daher
Überlegungen der Zukunft oder Vergangenheit und manchmal der Gegenwart. Sie
sind Inhalt unseres Ge</span></span><span style="font-family: Arial; font-size: 12.0pt; mso-ansi-language: DE; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-language: AR-SA; mso-fareast-font-family: Cambria; mso-fareast-language: EN-US;">istes im gegenwärtigen Augenblick.</span>GUDO NISHIJIMAhttp://www.blogger.com/profile/09535979134969652534noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8793050778834775622.post-49376497674160882222013-09-27T00:37:00.001+02:002013-09-27T00:37:12.277+02:00Untersuchung der Einheit von Begrenzung und Befreiung (Bandhamoksha pariksha) Nagarjuna, MMK, Kapitel 16<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Ob
wir uns eingeengt und eingegrenzt oder frei fühlen, hängt ganz wesentlich von
unserer eigenen geistig-psychischen Situation ab. Unser psychischer und
geistiger Zustand wird nach meiner festen Überzeugung ganz wesentlich durch unser
<i>vegetatives Nervensystem</i> bestimmt: Ob
es sich mehr im Zustand der Spannung befindet, und wir uns entsprechend
eingeengt, fremdbestimmt oder gestresst fühlen, oder ob es spannungsfrei und
lax ist und wir uns dann eher frei und emanzipiert fühlen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Es
ist das natürliche Bestreben und der große Wunsch des Menschen, völlig frei und
emanzipiert zu sein. Aber dies dürfte in der Wirklichkeit unmöglich sein. Zum
einen geht es um die realen Lebens-Bedingungen, in denen wir leben oder leben
müssen, aber nicht zuletzt um unsere subjektive psychische und physische
Situation der Spannung oder Entspannung.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">In
diesem Kapitel untersucht Meister Nagarjuna die Lebenssituation in Freiheit oder
in Restriktionen und Begrenzungen. Wichtig dabei ist das Handeln: wenn wir ganz
im Augenblick handeln, ist das <i>vegetative
Nervensystem im Gleichgewicht</i>, sodass <i>weder</i>
das Gefühl der Restriktion <i>noch</i> das
der freien Unbegrenztheit überwiegt. Dies ist genau der Zustand in der Zazen –
Praxis, also des Samadhi in der vierten Vertiefung: Dann verschwindet der
unangenehme Gegensatz von Restriktion und ausufernder Laxheit; wir sind im
lebendigen Gleichgewicht, das ist der Mittlere Weg.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
1<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Meist
wird die Aussage dieses Verses nur auf die Wiedergeburt und damit als Wandern
durch das Samsara zum nächsten Leben interpretiert. Mir scheint dies viel zu
eng zu sein, es kann der Bedeutung dieses ganzen Kapitels nicht gerecht werden.
Daher verwende ich den Begriff „weiter gehen“ oder „durch das Leben gehen“.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Unser
Verhalten im Leben ist in bestimmten Situationen nicht nur instinktiv, sondern
umfasst auch Ethik, Verantwortung für uns und die Umwelt sowie das
Gleichgewicht der Selbststeuerung von Körper-und-Geist.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Dies
bedeutet nach buddhistischer Lehre, dass wir im Einklang mit der ganzen Welt
und dem ganzen Universum sind.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
2<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Dieser
Vers bezieht sich auf die fünf Komponenten des Menschen und der Welt (Skandhas):
Materie, Sinneswahrnehmung, Denken, Handeln und Bewusstsein. Diese Komponenten
dürfen wir uns aber nicht dinghaft vorstellen, sondern sie haben sowohl eine
materielle und als auch eine spirituelle Dimension, beide ist eine Einheit, die
sich ständig in Bewegung ist. Die Wirklichkeit der fünf Komponenten können wir
im Gleichgewicht des Samadhi/Zazen beobachten, erforschen, also deren
Wirklichkeit erkennen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn
ein gewöhnlicher Mensch durch das Leben geht, basieren die fünf Komponenten (Skandhas)
im Allgemeinen <i>scheinbar nur</i> auf
physikalischer Materie, also auf dem Körper; aber das ist eine ganz
eingeschränkte Sichtweise.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn
aber die fünf Komponenten (Skandhas) ganz verwirklicht sind, und dies ist eine
Art von klarem und tiefem Erforschen, ist es für uns möglich, wirklich durch
den Alltag zu gehen. Dies gilt für die Gegenwart und Zukunft.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
3<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn
wir keine klare Wahrnehmung und Einsicht haben, scheint es so, als ob unser
Körper und Geist völlig ziellos durchs Leben geht. Wenn aber die Wahrnehmung im
Gleichgewicht ist und von uns selbst gesteuert wird, so gilt dies auch für
Körper und Geist. Dann überschreitet die Sinneswahrnehmung die gewöhnliche
materielle und daher begrenzte sichtweise durch unsere Sinnesorgane.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Ein
solcher Zustand geht über Denken und Reden hinaus, er ist die <i>Verwirklichung</i> an jeden Ort und zwar
auch in Zukunft. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
4<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wesentlich
für unser Handeln ist das eigene Gleichgewicht, die Balance von Körper und
Geist, denn sonst ist das Handeln ohne Sinn: Es kann sich dann nichts Wahres
ereignen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn
im Zustand der Wirklichkeit die Balance nicht beobachtet und wahrgenommen wird,
kann sich ebenfalls nichts Wahres ereignen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Es
ist also ganz wesentlich, dass wir im Zustand des Gleichgewichts und der
Balance handeln. Sonst ist es nicht möglich, irgendetwas Wichtiges und
Wertvolles zu tun. Wahres Handeln ist dann unmöglich.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
5<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">In
diesem Vers geht es um die zentrale Frage der <i>Freiheit und Bindung</i>, Determination. Auf der rein logischen Ebene
sind die beiden Konzepte von Freiheit und Determination unvereinbar. Viele
Menschen und sogar Philosophen vertreten eine solche Ausschließlichkeit: Entweder
sind wir danach durch die vorausgehenden Ursachen <i>determiniert und festgelegt</i>, dann haben wir keine Willensfreiheit.
Oder unser Geist ist im idealistischen Sinne <i>frei</i> und entscheidet, was zu tun ist und wie es in Zukunft weitergeht.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">In
der Wirklichkeit dieser Welt gibt es beides, was nur in der Theorie unvereinbar
erscheint, denn die Wirklichkeit der Welt ist der Augenblick. Daher ist <i>genau </i>in der Wirklichkeit des
Augenblicks die freie Entscheidung jederzeit möglich, während in der linearen
Zeit die Festlegung durch die Vergangenheit gegeben ist.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Das
gilt nicht zuletzt für das Handeln: Die Dimensionen der Determination und
Freiheit sind gleichzeitig wirksam.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
6<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">In
unserem normalen Leben haben wir häufig das Gefühl, begrenzt zu sein und äußeren
oder inneren Restriktionen zu unterliegen. Wenn wir jedoch die Situation im
gegenwärtigen Augenblick betrachten, so gibt es eigentlich weder Restriktionen
noch absolute Freiheit, weil beides nur Beschreibungen und sogar Bewertungen
sind. Beschreibungen sind aber niemals die Wirklichkeit selbst und Bewertungen
schon gar nicht.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Was
sich noch nicht manifestiert hat, kann auch nicht den Restriktionen
unterliegen, weil es noch gar nicht da ist. Die Restriktionen sind dann in <i>unserem Geist</i> und nicht in der
Wirklichkeit.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
7<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
wirklichen Tatsachen existieren, bevor wir davon reden: dass etwas begrenzt ist
und Restriktionen unterliegt oder nicht. Die reinen Tatsachen sind also
unabhängig vom Reden und Denken. Damit eröffnet sich die wirkliche Freiheit im
Augenblick.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Es
handelt sich um dieselbe Situation wie im Kapitel über das Gehen: die <i>Vorstellung</i> und das Reden über Gehen
oder die <i>Wirklichkeit</i> des Gehens
selbst. Wir müssen also die mentale Ebene der Vorstellungen und des Denkens genau
von der Wirklichkeit unterscheiden.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
8<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Rein
logisch ist es nicht möglich, dass etwas, was schon unbegrenzt ist und keiner
Restriktion unterliegt, in einem besonderen Prozess emanzipiert und befreit
wird: Es ist ja bereits ohne Restriktionen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Umgekehrt
ist es im gegenwärtigen Augenblick der Wirklichkeit nicht möglich, dass starre Restriktionen
sich wegen der Kürze der Zeit verändern können und zu Freiheit und Emanzipation
werden.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">In
der Wirklichkeit gibt es also immer die <i>Einheit
</i>von beidem, nämlich von Restriktion und Emanzipation. <i>Es gibt nicht das Entweder-Oder</i>.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
9<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn
die Sinnes-Wahrnehmung das Äußeren des Materiellen überwunden hat, ist dies der
Zustand des <i>Gleichgewichts</i> und wir
sind nicht auf die äußere Form <i>fixiert</i>.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
wirklichen Dinge und Phänomene sind reale Tatsachen, die wir mit der
Wahrnehmung erfassen können. Dies ist die große Welt, die sich vor uns als
wunderbares Bild manifestiert.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
10<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Der
Zustand der Balance in unserem Leben ist gleichzeitig das <i>Nirvana. </i>Es ist nicht ein jenseitiges erträumtes Paradies, sondern
genau das tägliche Leben im Hier und Jetzt. Ein solches Leben im Gleichgewicht
ist daher kein Gegensatz zum Nirvana und nicht etwas Anderes oder Zukünftiges.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
Worte und unsere Sprache reichen nicht aus, um das Nirvana vollständig und
erschöpfend zu beschreiben. Die Wirklichkeit geht über die Sprache hinaus. <i>Aber selbst auf der Sprachebene</i> ist es ganz
unsinnig, ein erfülltes <i>reales</i> Leben
im Gleichgewicht mit einem <i>erträumten</i>
Nirvana zu vertauschen.<o:p></o:p></span></div>
<br />
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
GUDO NISHIJIMAhttp://www.blogger.com/profile/09535979134969652534noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8793050778834775622.post-78411327493020548602013-09-17T11:23:00.002+02:002013-09-17T11:23:20.851+02:00Untersuchung der subjektiven Existenz (Svabhava pariksha), Nagarjuna, MMK, Kapitel 15 <div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
subjektive Existenz des Menschen wird aus dem Sanskrit (Svabhava) häufig als mit
<i>Selbstnatur</i> oder auch <i>Selbstexistenz</i> übersetzt. Ich verwende dafür
den Begriff <i>Idealismus, </i>also das
Weltbild und die Lebensphilosophie, die dahinter stehen: nämlich dass <i>Denken, Ideen</i> und Ideale als die <i>wahre Wirklichkeit</i> angenommen werden. Entsprechend
wird das Materielle abgewertet oder sogar als unwirklich bezeichnet. Der
Buddhismus geht darüber hinaus und nimmt die umfassende Wirklichkeit zur
Lebensgrundlage. Das <i>subjektive Denken</i>
in unserem Gehirn kann die Wirklichkeit meist nicht annähernd erfassen, sie ist
nur ein Teil der Wirklichkeit.</span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Bei
der Wahrnehmung der materiellen Welt mit unseren Sinnesorganen arbeitet unserer
Gehirn durchaus ähnlich, denn auch bei diese
Abbildungen wird nur ein gewisser Teil der Wirklichkeit erkannt: Wir müssen uns
davor hüten das, was wir sehen, hören usw. als die <i>umfassende Realität</i> zu verstehen. Aber gerade um diese große
Realität geht es, wenn wir aus den Täuschungen des Lebens herauskommen wollen,
um unsere Potentiale und Entwicklungsmöglichkeiten auszuschöpfen<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
1<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
totale Existenz ist die Wirklichkeit und gehört niemals zum Subjektiven. Sie wird
von der Vierfachen Wahrheit gesteuert.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
Vernunft und die Vierfache Wahrheit bilden immer eine Einheit. Dagegen kann die
<i>subjektive</i> Existenz so verstanden
werden, dass sie weitgehend <i>künstlich</i>
durch die Menschen erzeugt wurde.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Damit
greift Nagarjuna die Aussagen des ersten Kapitels des MMK auf und verweist auf
die vier Grundwahrheiten: Vernunft, äußere Welt, gegenwärtiger Augenblick und Wirklichkeit.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
Vernunft wird nicht allein durch das menschliche Gehirn erzeugt, das unsere
Gedanken hervorbringt, sondern sie ist Teil der <i>Realität </i>der Welt und des Universums.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
2<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
subjektive Existenz wird künstlich von den Menschen erzeugt und ist an unser
Gehirn gebunden. Sie ist daher ein vorübergehendes Phänomen und kann nicht oder
nur sehr begrenzt in die Zukunft fortwirken. Das ist beim Handeln in der
Wirklichkeit anders.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
Menschen interessieren sich allerdings für die angeblichen subjektiven <i>Existenzen,</i> weil diese auch von den
Gehirnen andere Menschen erzeugt wurden. Sie gehören aber niemals wirklich zur
realen Welt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
3<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
Sinnesreizungen werden ebenfalls im <i>Gehirn
subjektiv</i> verarbeitet und gehören deshalb nicht zur realen Welt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
Sinnesreizungen sind <i>Abbilder</i> der
materiellen Welt, der Formen, Farben, Gerüche usw. aber sie sind diese Wirklichkeit
nicht selbst.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
Informationen über die Objekte der materiellen Gegebenheiten der Welt werden im
Gehirn verarbeitet und sind auch in bestimmtem Umfang mit Worten
kommunizierbar. Wir können uns daher über Formen, Farben usw. unterhalten, aber
diese kommunizierten Bilder sind nicht die Wirklichkeit selbst.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
4<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
<i>subjektive </i>Existenz der Ideen und <i>objektbezogene</i> Existenz der Wahrnehmung
müssen eine <i>Einheit</i> bilden, damit sie
konkrete Wirklichkeit sind und nicht realitätsfremde Abstraktionen und Verzerrungen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Das
heißt die reale Welt verwirklicht sich, wenn die subjektive und objektbezogene,
objektive Existenz eine Einheit bilden. Als objektive Existenz wird Wahrnehmung
und Sinnesreizung bezeichnet.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn
die wirkliche Existenz realisiert ist, verschwinden realitätsfremde
Abstraktionen und Täuschungen, denn es geht um <i>konkrete Erfahrungen im Hier und Jetzt</i>.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wir
können uns etwas einbilden und denken, dass etwas <i>Unwirkliches</i> vorhanden sei, denn <i>denken</i> können wir grundsätzlich alles, <i>ob es stimmt oder nicht</i>. Wir sollten uns aber darüber klar sein,
dass Nicht-Existierendes niemals verwirklicht werden kann, auch wenn wir uns
noch so anstrengen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Das
Gesetz von Ursache und Wirkung gilt ganz grundsätzlich für die Realitäten in dieser
Welt, es kann nicht ausgehebelt werden. Wenn wir uns aber etwas <i>Unwirkliches</i> vorstellen, hat das keine
Ursachen in der Wirklichkeit und ist daher ebenfalls keine Realität.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
6<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Nagarjuna
erinnert an Gautama Buddha, der uns dringend aufgefordert hat, alles <i>genau zu beobachten</i> und nicht nach subjektivem
Belieben oder Abneigung auszuwählen oder abzulehnen: bei Fragen der subjektiven
und objektiven Existenz und auch generell bei der Frage der Existenz und der
Nicht-Existenz.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Besonders
eine <i>subjektive Beliebigkeit</i>, nämlich
das anzunehmen und zu unterstützen, was uns <i>gefällt</i>,
ist nicht die Lebensphilosophie des Mittleren Weges.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
7<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Katyayana
war ein wichtiger Schüler Gautama Buddhas. Er hatte eine sehr kritische
Einstellung zu langwierigen Diskussionen über Existenz oder Nicht-Existenz.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Derartige
abstrakte Diskussionen waren für ihn überflüssig und führten vom Eigentlichen
des Buddhismus weg. Sie seien weitgehend sinnlos und nicht von hohem Niveau.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
8<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">In
diesem Vers geht es um die Wirklichkeit, das Dasein, also die wirkliche
Existenz in der Welt. Dabei ist es unmöglich, dass irgendeine Tatsache nicht
wirklich ist.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Ideen,
Gedanken und Bilder sind nicht die Wirklichkeit selbst, sondern nur Abbild und
Ersatz für sie. Wir sollten sie auf keinen Fall mit der Wirklichkeit <i>verwechseln</i>.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
9<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn
alles in unserem Leben die authentische Wahrheit behält, benötigen wir keinen <i>Ersatz</i> für das Wahre, z. B. keine
Ideologien und keine fadenscheinigen Heilslehren. Denn ein solcher Ersatz ist
schlicht und einfach unwahr.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Umgekehrt
kann etwas Wahres, auf keinen Fall ein Ersatz sein für etwas Unwahres sein.
Dies kann man auch so verstehen, dass <i>Erleuchtung
und Wirklichkeit</i> übereinstimmen und dass durch die Erleuchtung die Wirklichkeit
nicht neu erzeugt wird: Erleuchtung und Wirklichkeit sind identisch. Durch die
Erleuchtung ändert sich die ursprüngliche Wahrheit also nicht.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
10<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn
wir an einen <i>unveränderlichen</i> und
festen, ewigen Kern der Wirklichkeit glauben, widerspricht das der <i>Augenblicklichkeit</i> und Veränderung der
Realität. Eine Augenblicklichkeit kann es gar nicht geben, wenn etwas
unveränderlich ist.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<br />
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">In
der Wirklichkeit sind <i>Konkretes und
Abstraktes</i> immer zu einer Einheit verschmolzen. Aber diese Wirklichkeit ist
von großer Komplexität und daher nicht immer mit dem <i>Verstand</i> präzise erkennbar. Trotzdem ist die Wirklichkeit eine <i>einfache Tatsache</i>: wenn sie durch
Emotionen, Erregungen und sonstige <i>Ideen</i>
und Vorstellungen verzerrt ist, erscheint sie uns unscharf und verschwommen.</span></div>
GUDO NISHIJIMAhttp://www.blogger.com/profile/09535979134969652534noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8793050778834775622.post-74861316252326107502013-09-11T12:25:00.003+02:002013-09-11T12:30:21.253+02:00Untersuchung der Einheit und Verschmelzung (Samsarga pariksha), Nagarjuna, MMK, Kapitel 14<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";"> </span><span style="font-family: Arial;">Genau
im Augenblick gibt es den Vorgang des Handelns selbst, während Überlegungen, unterscheidendes
Denken, abstrakte Vorstellungen, Beschreibungen usw. erst danach in unserem
Gehirn entstehen können. Im Augenblick des Handels selbst gibt es also ein
Einssein und eine Verschmelzung von Körper-und-Geist, wobei der einfache
Vorgang des Handelns im Mittelpunkt steht.</span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">Wir
können uns dies am Beispiel eines Balles verdeutlichen, den wir werfen: Wenn
wir den Ballwurf ausführen, haben wir zwar ein gewisses mitlaufendes
Bewusstsein, aber der Vorgang selbst ist eine verschmolzene Einheit von
Köper-und-Geist, eine Unterteilung in abstrakte Ideen, beabsichtigte Ziele und
dergleichen gibt es noch nicht. Der Vorgang läuft mit Körper-Intelligenz und
intuitiver Klarheit einfach ab, und wenn die intuitive Klarheit im Augenblick
wirksam ist, wir also vorher trainiert haben, passt alles zusammen. Wenn wir
einem Ballwurf zuschauen, ruft dies sicher auch Assoziationen und Gedanken in
uns hervor und wir haben vielleicht auch eine Vorstellung von dem
Prozessablauf: wie sich der Ball bewegen wird, welche Flugbahn er also
vollzieht usw.. Vorstellungen des zeitlichen Prozessablaufes, visuelle und
sonstige Wahrnehmungen, Vergleiche mit anderen Würfen und auch emotionale
Bindungen wie Hoffnungen, dass der Ball vielleicht das Ziel treffen wird usw.
sind alle sekundär und im Augenblick des Wurfes nicht vom Handeln getrennt, sie
sind mit dem Handeln verschmolzen<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">Abstrakte
Vorstellungen und auch Bezeichnungen für das Handeln sind sekundär und nicht
das Handeln selbst. Dasselbe gilt für Bilder und Absichten.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">Im
Buddhismus gehen wir davon aus, dass Handeln und alle übrigen abstrakten oder
bildhaften Bereiche zu einer Einheit verschmolzen sind. Es ist auch nicht so,
dass sie zunächst getrennt sind und sich dann später verbinden. Auch das
Trasining verläuft in der verschmolzenen Einheit.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: Arial; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">Vers
1<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">Wenn
ein Mensch etwas sieht, scheint es drei Bereiche zu geben: das Objekt, das
gesehen wird, der Mensch der sieht und der Vorgang des Sehens selbst. Diese
Bereiche haben jeweils unterschiedliche Charakteristika, sodass wir sie häufig
als verschieden verstehen und wahrnehmen. Vielleicht konzentrieren wir uns auch
nur auf einen bestimmten Bereich z.B. den Menschen, wenn er etwas unternimmt
oder handelt.<b><i><o:p></o:p></i></b></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">Verschmelzung
bedeutet jedoch, dass die drei Bereiche Objekt, sehen und Mensch eine Einheit
bilden und auch niemals getrennt waren.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: Arial; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">Vers
2<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">Wirkliche
Anregungen, die Bedingungen und Ursachen der Anregungen und der Vorgang angeregt
zu sein, sind mit Freude verbunden.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">Wenn
wir aber von den Erregungen abhängig sind, leiden wir jedoch oft z.B. weil wir
befürchten, dass die Freude und positive Erregung zu Ende gehen und ins
Gegenteil umschlagen. Aber es gibt verschiedene Möglichkeiten und Orte, die
frei von solchen Leiden und Schmerzen sind. Im Buddhismus wird vor allem die
Meditation, also der <i>Samadhi</i> in den vier
Vertiefungen gelehrt. Im Zen-Buddhismus ist dies die Praxis des Zazen, die vierte
Vertiefung.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: Arial; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">Vers
3<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">Die
von Nagarjuna beschriebene Einsheit und Verschmelzung sind nicht von
irgendetwas anderem abhängig. Also gehört die Verschmelzung und auch nicht zu
etwas anderem.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">Die
Wirklichkeit ist genauso wie sie ist, direkt vor uns, und es gibt keine
Trennung in verschiedene Bereiche. Eine Trennung ist auch in Zukunft unmöglich,
wenn wir irgendwelche Veränderungen unterstellen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: Arial; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">Vers
4<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">Die
Wirklichkeit existiert nur im Augenblick und nicht in der linearen Zeit, mit
der wir verschiedene Zustände vergleichen können. Derartige Vergleiche sind
aber mentale Vorgänge im Gehirn und nicht die Wirklichkeit selbst. Bei der
Wahrnehmung <i>im Augenblick</i> gibt es
also keine Änderung, dazu ist der Augenblick zu kurz.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">Diese
Welt ist schön und von tiefer Wahrheit durchdrungen. Die Dinge und Phänomene
existieren genauso wie sie sind, und im Augenblick gibt es keine Abweichungen
von ihrer ursprünglichen Form.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: Arial; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">Vers
5<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">Der
Unterschied zwischen einer bestimmten Sache und einer anderen Sache ist sehr
klar. Auch wenn bestimmte Dinge und Phänomene unklar sind, sind sie sich selbst
gleich. Sie haben nicht unterschiedliche Charakteristika. Sie manifestieren
sich niemals als von sich selbst verschieden, sie sind die direkte Wirklichkeit<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: Arial; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">Vers
6<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">Es
ist nicht möglich den Unterschied zwischen den Dingen zu überwinden. Jeweils
zwei Dinge sind daher unterschieden und ein solcher Unterschied lässt sich
nicht aufheben.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">Wir
definieren die Dinge, indem wir ihre Charakteristika von anderen unterscheiden.
Nagarjuna benutzt diese Ausgangslage, um zu beweisen, dass die Einheit, die im
Buddhismus gelehrt wird nicht dadurch zustande kommt, dass getrennte Dinge
zusammengefügt oder <i>zusammengedacht</i> werden.
Die Einheit einer Sache ist ursprünglich und wird nicht im Nachhinein erwirkt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: Arial; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">Vers
7<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">In
einer einzigen Sache kann es keinen Unterschied in sich geben, weil
Unterschiede immer zwischen verschiedenen Dingen und Sachen bestehen. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">Die
von Nagarjuna beschriebene Verschmelzung ist die Wirklichkeit selbst und nicht
nur eine Vorstellung oder Einbildung. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">Wenn
wir annehmen, es gibt überhaupt keine Existenz und Wirklichkeit in der Welt,
ist es dasselbe, als wenn wir nur in <i>Abstraktionen
denken und leben</i>. Dann gibt es auch nicht die Einheit, die hier als
Verschmelzung bezeichnet wird.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: Arial; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">Vers
8<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">Die
wirkliche Verschmelzung und Einheit sind die grundlegende Situation aller Dinge
und Phänomene in dieser Welt. Aber die Einheit basiert nicht auf subjektiveb
Dingen und Phänomenen und ist auch nicht in ihnen enthalten. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">Verschmelzung
und Einheit basiert nicht auf etwas, was subjektiv davon unterschieden ist. Die
Verschmelzung kann niemals mit etwas kombiniert werden, das nicht verschmolzen
ist.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">Verschmelzung
ist also keine Ansammlung von Dingen und Phänomenen, die zusammengebracht
werden. Verschmelzung und nicht Verschmolzenes können auch nicht im Wettstreit
oder im Kampf miteinander sein. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<br />
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">Dôgen
betont dies, weil die Einheit und Verschmelzung die Wirklichkeit selbst ist.
Sie ist im Augenblick des Handelns wirksam</span></div>
GUDO NISHIJIMAhttp://www.blogger.com/profile/09535979134969652534noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8793050778834775622.post-66973825850723766172013-08-11T01:45:00.001+02:002013-08-11T01:45:04.022+02:00Untersuchung des wirklichen Handelns (Samskara parikasha) Nagarjuna, MMK, Kapitel 13<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Nach
dem buddhistischen Weltbild gliedert sich das Universum und insbesondere der
Mensch in fünf Komponenten die in Sanskrit Skanda heißen: 1. Materie, 2.
Sinneswahrnehmung, 3. Denken, 4. Handeln und 5. Bewusstsein. Samskara oder das
wirkliche Handeln im höchsten Zustand des Menschen ist also das vierte Skanda.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">In
Chinesisch und Japanisch wird Samskara durch ein Zeichen repräsentiert, das
Handeln oder Tun bedeutet. Ähnliches ist in dem Wörterbuch Sanskrit – Englisch
von Monier – Williams aufgeführt, nämlich zusammenfügen, gut formen, perfekt
machen, vervollständigen, schmücken, reinigen, fertigmachen, vorbereiten, usw.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Damit
wird deutlich, dass dieser Begriff ganz eng mit dem wirklichen Handeln
zusammenhängt. Er unterscheidet sich damit von abstrakten Vorstellungen und
Konzepten oder einem losgelösten Geist. In diesem Kapitel geht es um den
Zusammenhang der subjektiven Existenz mit den vielfältigen Gegebenheiten der
Dinge und Phänomene und mit dem augenblicklichen Handeln in der wirklichen Welt
im gegenwärtigen Augenblick.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Das
wirkliche Handeln kann man als Schnittstelle zwischen der subjektiven Existenz
und der heterogenen Welt verstehen. Und das wirkliche Handeln in der Realität
kann sich nur vollziehen, wenn wir im Gleichgewicht des Mittleren Weges sind.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Ich
habe daher den Begriff „wirkliches Handeln“ als Übersetzung für das Wort
Samskara gewählt. Für mich ist damit das wirkliche Handeln in der wirklichen
Welt im gegenwärtigen Augenblick bezeichnet.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
1<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn
in einer Gesellschaft oder Gruppe Täuschungen und Betrug normal sind, ist die
Wirklichkeit oder Wahrheit bedeutungslos geworden, und es gibt keinen Platz für
Wahres, Heilige und Erleuchtete.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">In
einer solchen Welt ist es nicht bedeutungsvoll, das Leben auf der Wirklichkeit
aufzubauen und nach der Wahrheit zu leben.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
2<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">In
einer Welt der Täuschung und des Betruges ist alles Wesentliche verschwunden.
Im Gegensatz dazu hat Gautama Buddha ein Leben im ruhigen Gleichgewicht gelehrt.
Er wird hier bei Nagarjuna als <i>Heiliger</i>
bezeichnet.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Ich
habe den Sanskrit - Begriff <i>Shunyata </i>als
Gleichgewichtszustand übersetzt. Denn die üblichen Begriffe wie Leerheit oder
Leere, die im Westen häufig benutzt werden, sind eher irreführend. Denn es geht
nicht um das Nichts, sondern gerade um die Wirklichkeit der Welt und des
Lebens. Shunyata bezieht sich also auf eine Welt, die nicht durch Ideologien
oder sinnliche täuschende Wahrnehmungen sowie Emotionen verdeckt und verzerrt
ist, sodass für mich der Begriff <i>Zustand
des Gleichgewichts</i> besser geeignet erscheint. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
3<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Unsere
subjektiven Gedanken sind weitgehend getrennt von der Realität und nicht an sie
gebunden. Wenn uns das klar ist, können wir erkennen, dass die wirkliche Welt
sich direkt vor uns manifestiert. Dadurch ist wahres Sehen erst möglich, das
sich von der Subjektivität unterscheidet.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Ein
solcher Zustand in der sich bewegenden Welt ist im Gleichgewicht und durch das
Wort <i>Shunyata</i> gekennzeichnet. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
4<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Alle
Abstraktionen vollziehen sich in unserem Gehirn und werden oft durch Begriffe
gekennzeichnet, die ebenfalls abstrakte Inhalte haben. Beispiele sind:
Gerechtigkeit, Frieden, Erleuchtung und auch Liebe, wir nehmen oft mehr oder
minder bewusst an, dass sie unabhängig vom <i>konkreten
Handeln</i> sind.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Aber
solche Abstraktionen sind nicht die Wirklichkeit denn sie bestehen aus
Gedanken, Ideen und Worten.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn
wir ganz von solchen mentalen Abstraktionen ausgefüllt sind, fragt es sich, wo
die <i>wirkliche Welt existiert</i>. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
5<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Eine
isolierte abstrakte Welt ist in der Wirklichkeit nicht vorhanden und die
wirkliche Welt ist auch nicht an Abstraktionen gebunden.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn
sich also abstrakte Ideen und Ideologien selbständig machen und von der
Wirklichkeit ablösen, so leben wir in einer <i>Scheinwelt,</i>
die oft genug in Katastrophen führt, wie z.B. der faschistische Imperialismus.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn
wir den gegenwärtigen Augenblick als die einzige reale Zeit annehmen, gibt es
kein Älterwerden und kein Siechtum zum Tode. In dem ganz kurzen Augenblick kann
es auch keine Änderung und keinen Wandel geben, weil die Zeit zu kurz ist.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
6<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">In
diesem Kapitel geht es um die Wirklichkeit der Dinge und Phänomene im
jeweiligen Augenblick, die für sich da sind. Nagarjuna wählt das Beispiel von
Milch und Joghurt, der aus der Milch gewonnen wird. Milch und Joghurt sind
jeweils eine eigene Wirklichkeit.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Da
wir gedanklich den Prozess der Joghurt-Herstellung aus der Milch kennen, neigen
wir dazu zu sagen, dass der Joghurt aus der Milch entstanden ist und dass er
daher in der Milch vorher bereits vorhanden gewesen sein muss. Dies ist jedoch
ein gedachter Zusammenhang im zeitlichen Ablauf. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">In
der Wirklichkeit des Augenblicks existiert beides jeweils für sich. Die
Verbindung wird durch das <i>Denken</i>
hergestellt und ist damit nicht mehr Wirklichkeit.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Der
Zen – Meister Dôgen verwendet in dem Kapitel der <i>Sein – Zeit</i> das alte indische Beispiel von Feuerholz und Asche und
interpretiert es neu: Wenn das Feuerholz vollständig verbrannt ist, wird es aus
unserer Erfahrung zu Asche, aber dieser Zusammenhang wird durch das Denken
hergestellt. Dôgen sagt, dass das Feuerholz eine <i>eigene Wirklichkeit</i> im Augenblick hat und dass die Asche etwas
anderes in einem anderen Augenblick ist.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
7<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn
es nur ein kleines Ungleichgewicht gibt, kann das Gleichgewicht selbstverständlich
niemals existieren. Wenn wir daher nicht im Gleichgewicht sind, können wir die
großartige Erfahrung dieses Gleichgewichts von uns selbst und der Welt nicht
erleben. Im unbalancierten Zustand können wir also niemals das Gleichgewicht
verwirklichen und erfahren. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Das
Gleichgewicht ist auch in Zukunft unmöglich. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
8<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Der
Zustand im Gleichgewicht ist die Grundlage intuitiver Entscheidungen und klaren
intuitiven Wissens. Dies wurde von den großen Meistern und Heiligen gelehrt. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Sie
sagten, dass der Zustand im Gleichgewicht die ewige Wahrheit selbst ist, also
die klare Sicht und das Verständnis dieser wirklichen Welt.<o:p></o:p></span></div>
<br />
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
GUDO NISHIJIMAhttp://www.blogger.com/profile/09535979134969652534noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8793050778834775622.post-5290433366009139802013-08-03T12:47:00.000+02:002013-08-03T12:47:09.808+02:00Untersuchung des Leidens (Dukkha pariksha) Nagarjuna, MMK, Kapitel 12<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Der
Begriff des Leidens hat ein weites Spektrum von Bedeutungen. Er bezeichnet zum
einen physisches Leiden z.B. körperliche Schmerzen bei Verletzungen oder
Krankheiten oder sogar absichtlich zugefügte Schmerzen bei der Folter.</span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Besonders
in der modernen westlichen Welt gibt es jedoch sehr schwere psychische
Schmerzen, die eigentlich keine körperliche Ursache haben. Sie können durch den
Stress, die ruhelose Hektik des modernen Menschen entstehen oder durch
übergroße Sensibilität und oft unerklärbare Ängste vor Gefahren, die kaum
konkret bestimmt werden können.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Besonders
dieser zweite Typ von seelisch-psychischem Leiden und großen Schmerzen kann
gewaltige negative Kräfte entwickeln, die für den leidenden Menschen an die
Grenzen des Ertragbaren gehen können. Für einen Außenstehenden ist es oft kaum
nachvollziehbar, warum diese psychischen Leiden so virulent sind.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Der
Mittler Weg ist wesentlich mit der einzigartigen Praxis des Zazen also des
Samâdhi im frühen Buddhismus und den Sûtras Gautama Buddhas verknüpft. Wer das
Gleichgewicht des der Zen-Meditation realisiert, kann sein Leiden im Leben ganz
wesentlich verringern. Schon Gautama Buddha hat mit dem Weg der <i>Vier Edlen Wahrheiten</i> die klare Richtung
vorgezeichnet, wie das Leiden erkannt, lokalisiert und überwunden werden kann.
Darin liegt nicht zuletzt die große Kraft des Buddhismus. Dieser Weg ist sehr
konkret und eigentlich eher therapeutisch und nüchtern. Er ist frei von
Mystifizierungen und magischen Täuschungen und Beschwörungen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
1<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Das
Verhalten von uns selbst und auch von anderen, nicht zuletzt auch das
gemeinsame Handeln, ist <i>nicht immer</i>
vernünftig und logisch.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Bei
dem Wort Leiden ist wichtig, dass es sehr verschiedene Bedeutungen und eine
große semantische Bandbreite hat. Es gibt also sehr viel verschiedene Arten von
Leiden.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
2<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn
wir in der Welt der subjektiven Ideen und Behauptungen versunken sind, ist es
schwer, dass sich die Dinge und Phänomene des Lebens klar und eindeutig zeigen.
Wir werden durch die verschiedenartigsten Ideen und Emotionen verwirrt und
haben keine Klarheit.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Unabhängig
davon ist es in der buddhistischen Lehre Nagarjunas völlig unbestritten, dass
es die Wirklichkeit in dieser Welt gibt, dass die Dinge und Phänomene sich real
vor uns befinden und dass die Komponenten des Menschen (skandas) wirklich
existieren.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
3<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">In
den östlichen und westlichen Philosophien wird oft von einem umwandelbaren isolierten
Kern des Menschen ausgegangen. Dies ist weitgehend bei der Theorie der Seele im
Christentum und des <i>Atman </i>der alten
indischen Religionen der Fall. Nagarjuna lehnt wie Gautama Buddha eine solche
Theorie grundsätzlich ab.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Leiden
entsteht nicht zuletzt daraus, dass das <i>Handeln</i>
und der Mensch als getrennt angesehen werden und aus dieser Trennung bei ihm
selbst oder bei anderen Leiden erzeugt wird.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Leiden
entsteht vor allem aus <i>Unklarheit</i>, um
nicht zu sagen <i>Illusionen</i> der Absicht
beim Handeln. Im Buddhismus ist aber das Handeln die Grundlage des Lebens überhaupt
und es kann keine Trennung von Handeln und Mensch geben.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
4<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">In
diesem Vers geht es um die Ursache und Verantwortung des Leidens. Wenn wir als
Menschen selbst das Leiden erzeugen, müssen wir dafür die Verantwortung tragen,
denn das Leiden ist weitgehend von uns selbst erzeugt und ohne diese Erzeugung
wäre es gar nicht in der Welt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wichtig
ist dieser Grundsatz auch, wenn wir nur zu einem Teil die Ursache des Leidens
sind. Auch dann müssen wir die volle Verantwortung für diesen Teil tragen.
Dabei ist wichtig, dass das indische Wort für Leiden, <i>Dukkha, </i>semantisch eine allgemeinere Bedeutung als Leiden in
unserem Sinne hat, es umfasst auch unerfreuliche und aversive Situationen, also
nicht nur Leiden im engeren Sinne.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
5<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Das
Leiden wird oft von unserem denkenden Geist selbst erzeugt und nicht von einem
anderen Menschen, wie wir vielleicht gerne glauben. Dies gilt z.B. bei psychische
Verletzungen, Unfairness, Illoyalität, Verrat usw.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Physisches
Leiden müssen wir aushalten, denn wir können oft nicht davor fliehen. Wenn wir
das Leiden aber als einfache Tatsache nehmen, ist es immer leichter zu
ertragen, als wenn wir es emotional und im denkenden Geist verstärken und uns
z.B. als leidendes Opfer wegen der Ungerechtigkeit der Welt empfinden.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
6<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Nagarjuna
vertieft den Zusammenhang der Ursache und Verantwortung des Leidens, die
angeblich von anderen erzeugt werden. Zunächst stellt er die Frage, was ein
Mensch überhaupt ist, dass wir nämlich eine vereinfachte Vorstellung von ihm
haben. In Wirklichkeit geht es um einzelnes sehr konkretes Handeln, das uns
vielleicht krängt und verletzt; es verursacht in unserem Geist und unserer
Psyche das Leiden.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Leiden
ist meist durch emotionale Übertreibung gekennzeichnet, die oft sogar ins
Extrem geht. Durch die Übertreibung selbst, die weit über die konkrete Handlung
hinausgeht, entstehen meist erst der große Schmerz und das Leiden. Gleichzeitig
neigen wir dazu, anderen die Verantwortung dafür zuzuschieben.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
7<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Häufig
leiden wir darunter, dass wir die eigenen Ziele nicht erreichen und unsere
Aufgaben nicht erfolgreich erfüllen können. Dann neigen wir dazu, anderen die
Schuld zu geben, dass wir nicht richtig handeln konnten. Eine solche
Schuldzuweisung ist oft falsch und einseitig. Sie bewirkt, dass wir unnötig leiden
und uns missbraucht fühlen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Es
kann sogar sein, dass der ein anderer die Verantwortung und Schuld auf sich
nimmt, aber dies bedeutet nicht, dass wir frei von eigener Verantwortung sind.
Im Gegenteil: häufig sind wir selbst der auslöser für das Handeln des Anderen.
Auch dadurch bringen wir uns in eine Zwangssituation, die unangenehm ist, und
es nützt auch nichts, dass wir uns <i>moralisch
dabei überlegen </i>fühlen, wir leiden trotzdem.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
8<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Das
Leiden wird überwiegend von uns selbst erzeugt und nicht von jemand anderen.
Dann können wir nicht sagen, dass das Leiden von außerhalb kommt und eine
Eigenständigkeit hat, wie eine Entität.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Oft
unterstellen wir bei dem anderen böse Absicht und gerade dadurch entsteht
psychisches Leiden. Das ist aber meistens nicht der Fall, sodass wir den
anderen Menschen auch nicht verantwortlich machen können.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
9<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Sogar
wenn das Leiden nachweislich sowohl durch den Anderen als auch durch uns selbst
erzeugt wurde, muss festgestellt werden, dass jeder selbständig handelt, weil
die Handlung keine eigenständige Entität ist. Maßgeblich ist das Handeln selbst.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Von
zentraler Bedeutung ist dabei, dass Leiden eine emotional gesteuerte <i>Interpretation</i> des Handelns ist. Dadurch
sind wir für unser Leiden verantwortlich, da wir diese Interpretation selbst vornehmen.
<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
10<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Nach
der buddhistischen Lehre gibt es u. a. die vier Arten des Leidens: Geburt,
Alter, Krankheit und Tod. Dies sind aber Abstraktionen und sie sind eigentlich jeweils
Handeln im Augenblick. Als abstrakte Entitäten gibt es sie also nicht. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Diese
vier Arten des Leidens sind also Vorstellungen und Konventionen aber sie sind
nicht die Wirklichkeit selbst.<o:p></o:p></span></div>
<br />
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
GUDO NISHIJIMAhttp://www.blogger.com/profile/09535979134969652534noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8793050778834775622.post-6570731212419019012013-07-25T16:43:00.001+02:002013-07-25T16:43:09.353+02:00Untersuchung der Zeitpunkte des Beginns und des Endes (Purvaparakoti pariksha) Nagarjuna, MMK, Kapitel 11<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";"> </span><span style="font-family: inherit;">Die
Geburt ist der Anfang und der Tod das Ende des Lebens. Normalerweise feiern wir
die Geburt und trauern beim Tod eines Menschen. Nach dem Mittleren Weg des
Buddhismus ist es nicht sinnvoll, weder überschwänglich optimistisch noch total
pessimistisch zu sein. Es ist nicht sinnvoll, sich in übergroße Emotionalität
des Glücks und der Trauer zu verlieren. Beide Extreme treten vor allem auf,
wenn bei einem Menschen der Idealismus oder der Materialismus bei weitem
überwiegt.</span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">In
diesem Kapitel wird Beginn und Ende, also Geburt und Tod, aus buddhistischer
Sicht untersucht. Dabei ist zu beachten, dass nach der Lehre der Wiedergeburten
vor allem in der vorbuddhistischen Zeit ein konstanter Seelenkern gezwungen
ist, von einem Leben in das Nächste weiter zu gehen, um schlechtes Karma
abzuarbeiten. Dies ist mit dem Atman – Glauben verbunden, den Gautama Buddha in
der herkömmlichen Form ablehnte, weil er dem Überwinden des Leiden schadete.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
1<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Nagarjuna
zitiert Gautama Buddha, der vor seinem Tode klar sagte, dass das jetzige Leben
mit all seinen <i>Höhen und Tiefen ganz
ausgezeichnet sei</i>. Es habe den höchsten Wert. Wir werden also nicht durch
unser Leben geknechtet und gefesselt, so als ob wir einen Ring durch die Nase
hätten, wie die Zugtiere im alten Indien.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Unser
ist also ein Grund zur größten Freude Leben, auch wenn es Höhen und Tiefen hat.
Buddhas Lehre unterscheidet sich damit fundamental von den Glaubensreligionen,
die das jetzige Leben als Jammertal einschätzen und ein paradiesisches
jenseitiges Leben voraussagen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
2<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Idealisten
neigen zu Übertreibungen, zum Besten und zum Schlechtesten, sie leben nicht im
Gleichgewicht. Materialisten kalkulieren meist zu ihrem eigenen egoistischen Vorteil
und bewerten Situationen so, dass sie für sich selbst das Beste herausholen.
Diese beiden Lebensformen <i>unterscheiden
sich grundsätzlich</i> von dem Mittleren Weg im Buddhismus, den Gautama Buddha
schon vor 2500 Jahren als den einzig richtigen gelehrt hatte. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Ähnliches
gilt für die Weltanschauung von der Zeit. Bei dem Ansatz der <i>linearen Zeit</i> vergleichen wir einen
früheren mit einem späteren Zustand; dies ist ein gedanklicher Vorgang des
Vergleichens und Bewertens. Die existentielle Sein–Zeit gibt es aber nur im
gegenwärtigen Augenblick. Prozesse in der linearen Zeit sind <i>nicht die Sein – Zeit</i> des Augenblicks.
Sie mögen für organisatorische und technische Aufgaben manchmal angemessen
sein, aber sie können die Wirklichkeit der Sein–Zeit im Augenblick nicht
realisieren.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
3<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Bevor
sich die Geburt ereignet hat, gehören Altern und Tod zur Zukunft und sind damit
keine Wirklichkeit. Nach der Geburt besteht jederzeit die Möglichkeit des Todes,
und auch Altern ist ganz natürlich.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Geburt
und Tod können auch symbolisch verstanden werden: Die Geburt einer Idee ist
deren Beginn und das Ende ist deren Tod, oft die Klarheit einer Täuschung als
Idee aufgesessen zu sein.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Handeln
hat immer Auswirkungen, die in der <i>Wirklichkeit
der Welt bestehen bleiben</i>. Sie sind also weiter in allen folgenden
Augenblicken wirksam. Insofern kann man auch davon sprechen, dass die Wirkungen
unserer Taten „ewig“ sind.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
4<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">In
der Welt kann nichts gegen das Gesetz von Ursache und Wirkung existieren und es
gibt nichts ohne Vernunft und gegen rationale Ursachen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Es
ist für den denkenden Geist unmöglich, Altern und Tod präzis und genau voraus
zu denken, sondern dabei ist immer ein hohes Maß an wirklichkeitsfremden Spekulation
relevant, die oft zusätzlich von starken Emotionen, z. B. Angst, gesteuert
werden.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
5<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">In
der Existenz-Zeit (Sein-Zeit) des Augenblicks ist die Geburt nicht mit dem
Altern und Tod verbunden. Denn eine solche Verbindung wird nur vom denkenden
Geist hergestellt. Sie sind eigenständige gegenwärtige Augenblicke der
Sein–Zeit.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
Sehnsucht nach dem Tod entspringt häufig dem Umstand der Verantwortung des
Lebens zu entfliehen. Eine solche Flucht ist mit der Vernunft nicht vereinbar.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
Geburt wird von den Menschen oft magisch interpretiert, und auch dies ist gegen
das Gesetz von Ursache und Wirkung, also gegen die Vernunft. Allerdings ist es
richtig, dass niemals alle Faktoren und Ursachen der Geburt mit dem denkenden
Verstand erfasst werden könne.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
6<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Es
ist unmöglich, mit dem denkenden Verstand absolute Klarheit für das Altern und
die Geburt in Bezug auf den Augenblick der Gegenwart zu erlangen. Es gibt zudem
keinen zeitlichen Prozess im gegenwärtigen Augenblick, der nur ein Punkt der
gedachten linearen Zeit ist, aber das wahre Sein verwirklicht. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Altern
und Geburt gibt es in sehr verschiedenen Arten und Formen, die wirkliche
jeweilige Situation kann dabei nicht vollständig durchschaut werden.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
7<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
reale Praxis und die Methode des wahren Handelns sind eine Einheit. Genauso
sind die äußere Form und Charakteristika der Dinge und Phänomene eine
unteilbare Einheit. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
Sinneswahrnehmung in der wirklichen Welt und die Reizungen der Sinnesorgane
sind ebenfalls eine Einheit. Dies gilt insbesonder für das, was wir wahrnehmen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Auf
dem Mittleren Weg ist dies alles eine einfache Tatsache der wirklichen Welt,
die direkt und unbestreitbar vor uns existiert.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
8<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Der
Wert unseres Lebens hängt wesentlich davon ab, dass wir das Ende einbeziehen.
Unser Dasein ist kurzlebig und das macht es so überaus wertvoll.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Aber
unabhängig davon, ob wir den Wert des Lebens und der Welt erkennen, sind die
verschiedenen Dinge und Phänomene wirklich vorhanden, in ihrer Würde und
Schönheit. D.h. ihr Wert ist unabhängig davon, ob wir ihn erkennen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Es
ist sicher richtig, dass wir es bisher häufig versäumt haben, den Wert der
Schönheit des Lebens wirklich zu erkennen.<o:p></o:p></span></div>
<br />
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
GUDO NISHIJIMAhttp://www.blogger.com/profile/09535979134969652534noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8793050778834775622.post-82965781676541266962013-07-14T19:34:00.002+02:002013-07-14T19:34:21.137+02:00Untersuchung der Einheit von Feuer und Verbrennung (Agnindhana pariksha) Nagarjuna, MMK, Kapitel Kapitel 10<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Das
Beispiel des Feuers hat im alten Indien eine sehr große Bedeutung gehabt: als
Realität, spiritueller Inhalt und in seiner Funktion für die Menschen. Feuer
ist neben anderem ein <i>physikalisches
Element</i> und wird dann rein <i>materiell</i>
verstanden. Was wir in der modernen Naturwissenschaft und Technik als Element
bezeichnen, ist von den altindischen Elementen zum Teil recht verschieden.
Heute basieren Elemente immer auf Atomen, Molekülen oder deren
Elementarteilchen. Die Flamme oder das Feuer würden wir daher nicht als
materielles Element bezeichnen.</span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Das
Feuer hat für das praktische Leben der Menschen seit seiner Kultivierung eine
sehr große Bedeutung, z.B. für die
Zubereitung des Essens, beim Kochen und Braten. Dadurch konnte die Ernährung
der Menschen schon in archaischen Zeiten wesentlich verbessert werden. In
kalten Regionen wurde das Feuer darüber hinaus zum Heizen verwendet.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">In
der frühindischen Religion spielt der <i>Feuergott
</i>eine große Rolle und die <i>Feuerzeremonien</i>,
die von den Brahmanen ausgeführt wurden, hatten zentrale Bedeutung für das
religiöse Leben und den Glauben.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Damit
sind drei wesentliche Bedeutungsfelder des Feuers angesprochen: Eine konkret
materielle als <i>Element,</i> eine in der <i>Funktion</i> für den Menschen und eine
dritte nicht minder wichtige als Abstraktion, Vorstellung und <i>Glaube, </i>einschließlich den darauf aufbauenden
Feuerzeremonien.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Nagarjuna
behandelt in diesem Kapitel zum einen die abstrakte Idee und Vorstellung des
Feuers und zum anderen das konkret Materielle beim Verbrennungsprozess, den wir
heute physikalisch und chemisch sehr genau kennen. Das im Titel dieses Kapitels
verwendete Sanskritwort <i>indhana</i> hat
die konkret materielle Bedeutung von Brennstoff, Holz und Gras usw., die für das
Feuer verwendet wurden.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Das
Feuer wird in der buddhistischen Lehre und Praxis häufig behandelt und ist Teil in
verschiedener Zeremonien. Es hat z.B. in den hochgelegenen Klöstern in China
und Japan, in denen es im Winter bitterkalt war, die ganz besondere Bedeutung, weil sich die Menschen so wärmen konnten. Aus China sind daher auch zahlreiche
Kôan-Gespräche großer Meister zum Thema des Feuers überliefert. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Häufig
wird am Beispiel vom Feuerholz, dem Verbrennungsprozess und der übrig bleibenden
Asche die Frage untersucht, wie das Verhältnis des Ergebnisses, also der Asche,
zum Feuerholz und zum Feuer zu verstehen ist. Dabei wird insbesondere
durchleuchtet, wie ein Ergebnis durch die <i>intellektuelle
Tätigkeit</i> des Geistes mit dem vorherigen Zustand und Material in Verbindung
steht. Wenn nach der Verbrennung das Feuerholz restlos verschwunden ist, und zu einem späteren Zeitpunkt die Asche da ist, neigen wir wie
selbstverständlich dazu, die Asche als das Ergebnis der Verbrennung des
Brennstoffes zu sehen. Dieser Zusammenhang bedarf jedoch einer genaueren
Analyse, nicht zuletzt in Bezug auf die Frage, welche Realitäten jeweils im
Augenblick existieren und welche <i>Zusammenhänge nur mental </i>durch unser Gehirn
hergestellt werden.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Besonders
interessant und aufschlussreich ist eine derartige Untersuchung, wenn wir das
Handeln im Augenblick als einzige Wirklichkeit erkennen. Derartige
Untersuchungen sind in der westlichen Philosophie leider kaum vorhanden und
wenig ausgearbeitet. Die westliche Philosophie bleibt meistens dem <i>Ideellen</i> des Geistes oder dem <i>Materiellen</i> der physikalisch-chemischen
Dimension verhaftet.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
1<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
abstrakte Idee des Feuers, z.B. als Vorstellung in unserem Gehirn, und die
materielle Verbrennung können wir unterscheiden. Die Wirklichkeit der <i>konkreten Flamme</i> geht aber darüber
hinaus, so wie das konkrete <i>Handeln</i>
über die <i>Abstraktion</i> des menschlichen
Verhaltens hinausgeht.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Es
ist selbstverständlich, dass es keine Flamme ohne den physikalisch-chemischen
Vorgang der Verbrennung geben kann. Eine Trennung von beidem wäre daher absurd.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
2<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
abstrakte <i>Idee </i>des e<i>wigen Lichtes</i> und
der <i>ewigen Flamme</i> ist etwas anderes als die <i>konkrete</i>
Flamme direkt vor uns im Hier und Jetzt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
Idee des ewigen Lichtes kann leicht missbraucht werden, sie ist dann völlig wertlos
und hat keine Bedeutung für unser Leben. Wer eine Flamme, z.B. einer Kerze oder
einer Öllampe, genau und offen beobachtet, wird feststellen, dass die Flamme
ein wirkliches Wunder ist. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
3<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Durch
die <i>Idee</i> des ewigen Lichtes dürfen
wir die Bedeutung und konkrete Beobachtung der Wirklichkeit nicht verlieren.
Wer einseitig an das ewige Licht glaubt, nur als <i>abstrakte Idee</i>, kann leicht in
Ablehnung und Nihilismus der realen Welt verfallen, diese Welt ist aber direkt um
uns. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Dann
wäre die <i>Idee des ewigen Lichtes</i>
nicht nur überflüssig, sondern sogar gefährlich für unser Leben im Hier und
Jetzt. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Es
ist daher unsinnig, die abstrakte Idee und Vorstellung der Verbrennung oder
anderer Arten von Abstraktionen von der wirklichen Flamme zu trennen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Eine
<i>übergroße Sehnsucht </i>nach dem ewigen Licht führt zum Anhangen und zur
Abhängigkeit von solchen idealisierten Vorstellungen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
4<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Nagarjuna
betont in diesem Vers, dass wir sehr genau analysieren sollen, ob ein
<i>angestrebtes Ziel </i>auch wirklich erreicht worden ist oder ob wir uns dabei etwas
vormachen. Bei der Frage ob ein <i>Ziel</i>
erreicht worden ist, dass wir gern erreichen würden, ist daher unbedingt
Sachlichkeit erforderlich, um nicht Illusionen mit der Wirklichkeit zu verwechseln.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Außerdem
kann die Zukunft nie im Einzelnen ganz genau vorhergesehen werden, sodass auch
den Zielen immer diese Unsicherheit der Zukunft anhaftet. Die Zukunft kann
niemals so genau sein wie die Realität im gegenwärtigen Augenblick.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Es
gibt Dinge und Phänomene in dieser Welt, die nicht zerstört werden können und
dies gilt auch für die Zukunft. Manche Sorgen und Ängste über die Zukunft sind
daher von den Tatsachen her unbegründet. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Nagarjuna
vergleicht die wirkliche langfristige Bedeutung der Begriffe Feuer, Verbrennung
und Flamme mit dem Geschlecht der Worte in der Sprache: Begriffe wie maskulin,
feminin oder Neutrum werden auch in Zukunft gleiche oder ähnlich Bedeutung
haben.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
6<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Nagarjuna
kommt noch einmal auf das Geschlecht der Wörter zu sprechen. Im Sanskrit ist
Verbrennung weiblich und Feuer männlich. Eine gedankliche Trennung oder
Veränderung des Geschlechts der Worte ist nicht sinnvoll. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
materielle Dimension der Verbrennung, die wir naturwissenschaftlich recht genau
beschreiben können, verliert wesentlich an Bedeutung, wenn wir sie von dem
Feuer als abstrakte Vorstellung und deren <i>Bedeutung</i> trennen. Das heißt, dass
die nur materielle Dimension der Dinge und Phänomene dieser Welt ohne deren
Sinn und die Idee unser Leben verarmen und austrocknen. Diese Aussage
Nagarjunas ist in der Gegenwart des Materialismus und der jetzigen spirituellen
Verarmung besonders wichtig. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Am
Beispiel der Worte und deren Geschlechts können wir zudem aufzeigen, dass das
Weibliche auch das Männliche enthält und umgekehrt. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
7<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn
wir in der konkreten Wirklichkeit gedanklich das Feuer von der Verbrennung
trennen, so ist es auch umgekehrt möglich, die Verbrennung von dem Feuer zu
trennen. Das ist zwar beim Denken möglich, aber in der Wirklichkeit natürlich
nicht. Daher ist es so wichtig, dass wir unsere Ideen und Gedanken mit der
Wirklichkeit in Übereinstimmung bringen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
Einheit von Feuer und Verbrennung ist vollkommen. Dies kann man gleichnishaft
auch so ausdrücken, dass sich Feuer und Verbrennung nicht als etwas jeweils anderes
bemerken können.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
8<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
Fähigkeit konkret die Flamme als Ganzes zu erkennen, ist die Grundlage für
materielle Theorien der Verbrennung als Prozess und für die abstrakten Ideen über
das Feuer. Daher ist die Verbrennung als Teildimension gegenüber der
ganzheitlichen Erfahrung der Flamme eher neben geordnet. Ähnliches gilt für
abstrakte Ideen über das Feuer.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn
wir jedoch unser eigenes Verhalten und Denken einer genauen Überprüfung
unterziehen, können wir sicher feststellen, dass wir dazu neigen, umgekehrt
vorzugehen: aufgrund <i>unserer abstrakten
Ideen</i> beobachten wir die <i>Wirklichkeit</i>
und <i>verengen und verzerren</i> sie dadurch. Auch die nur materiell
naturwissenschaftliche Sicht ergibt eine solche Verengung, da die spirituelle
Dimension fehlt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Aber
selbst realitätsnahe <i>Überlegungen und
Ideen</i> sind nicht die Wirklichkeit selbst. Die Wirklichkeit ergibt sich
durch unmittelbare Erfahrung frei von verzerrenden Vorstellungen und
Überlegungen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
9<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
materielle Dimension der Verbrennung und die abstrakte Dimension des Feuers
erkennen wir, indem wir die Flamme genau und direkt beobachten. Wegen der
wirklichen Erfahrung der Flamme können wir sinnvoll abstrakt über Feuer reden.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">In
Bezug auf die Verbrennung können wir uns sogar <i>materiell vorstellen,</i> dass es Zustände ohne Verbrennung gibt. Was will
Nagarjuna damit sagen?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wir
sollten uns nicht in Ideen und Überlegungen verlieren und sie als reale
Wirklichkeit verstehen. Je konkreter wir beobachten, ohne uns dabei auf die
materielle Dimension zu reduzieren, desto näher kommen wir der Wirklichkeit.
Dies gilt für das Beispiel der Flamme, und auch allgemein für unser Leben.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
10<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Dieser
Vers betont den Unterschied der wirklichen Existenz von den Worten und
Vorstellungen des Begriffes „Existenz“. Derartige Ideen und Vorstellungen sind
aber nicht real und nicht die Wirklichkeit. Sie benennen zwar die Wirklichkeit,
sind aber nicht mit ihr identisch. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Nachdem
Nagarjuna keinen Zweifel daran gelassen hat, dass es die Wirklichkeit in
unserem Leben, in der Welt und im Universum gibt, stellt er nun die Frage, ob
es möglich ist, diese Wirklichkeit <i>vollkommen
zu erkennen</i>. Die Antwort lautet, dass die <i>Wirklichkeit unfassbar</i> ist. In einer modernen Formulierung heißt
dies, dass die Komplexität der Wirklichkeit unendlich ist und daher nicht
vollständig erkannt oder beschrieben werden kann. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
10<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Nagarjuna
betont, dass nur die konkrete Wirklichkeit real ist und existiert. Dies
unterscheidet sich häufig von dem, was wir als existent <i>denken</i> und uns vorstellen und mit dem Wort Existenz bezeichnen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Unser
Gehirn erzeugt die verschiedensten Varianten der sogenannten Existenz, die
jedoch häufig überhaupt keine Wirklichkeit ist. Eine solche „Existenz“ ist dann
nur eine Idee, Vorstellung oder Illusion.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
Wirklichkeit ist <i>niemals vollständig zu
verstehen</i> und hat immer die Qualität des Unfassbaren. Wir können sie im Tun und Handeln erfahren, aber nicht vollständig in Worten ausdrücken.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
11<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Was
unser Interesse in der Wirklichkeit erweckt hat, wird von uns wahrgenommen und
existiert daher so für uns. Allerdings nehmen wir sehr Vieles der Wirklichkeit
dieser Welt überhaupt nicht wahr.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Auf
der anderen Seite können wir nur das <i>wirklich
wahrnehmen</i>, was zur Realität <i>gehört</i> und das nicht wahrnehmen, was gar nicht
real ist. Viele unserer Ideen und Vorstellungen sind wie gesagt <i>nicht Teil der Wirklichkeit</i>.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Es
ist von zentraler Bedeutung, dass die Wirklichkeit völlig unabhängig davon ist,
ob wir sie <i>mögen oder nicht</i>, ob wir
sie lieben oder hassen. Wir sollten uns daher für die wahre Existenz und die
einfache Erfahrung öffnen und uns nicht von unseren Bewertungen <i>abhängig machen.<o:p></o:p></i></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
12<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
materielle Tatsache der Verbrennung bedeutet, dass wir die Tatsache der Flamme
erkennen. Auch für die materiellen Aspekte, also der Verbrennung, kann es
verschiedene Interpretationen und Bedeutungen geben, die wir dann als mentale
Konstruktion einstufen müssen. Sie sind aber von der Wirklichkeit der Flamme
verschieden.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Nagarjuna
geht dann auf die Frage ein, ob wir indifferent gegenüber den Bedeutungen und
der Wirklichkeit der Flamme sein können: er verneint dieses ganz klar, denn
Indifferenz und Bedeutungslosigkeit widerspricht der Wirklichkeit unseres
Lebens und des Universums. Selbst der materielle Aspekt des Feuers existiert
nicht ohne Bedeutung.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
13<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
Wirklichkeit der Flamme hat immer sowohl den Aspekt der Bedeutung als auch des
Materiellen. Die konkrete Form der Flamme als ganzheitliche Wirklichkeit ist
jedoch mehr als die naturwissenschaftliche Erklärung der Verbrennung. Diese
Unterscheidung kann wie das Beispiel des Gehens im zweiten Kapitel verstanden
werden. Die Erinnerung gegangen zu sein, die Erwartung in der Zukunft zu gehen
und das Denken über das Gehen ist etwas grundsätzlich anderes als die
Wirklichkeit des Gehens selbst.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Vers
14<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
Ganzheitlichkeit der Flamme ist nicht dasselbe wie die materiell-naturwissenschaftliche
Erklärung und Theorie der Verbrennung. Aber Flamme und Verbrennung gibt es
nicht an getrennten Orten, sondern sie gehören unauflösbar zusammen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
Flamme ist keine Imitation und kein Abbild der Verbrennung, denn sie ist
umfassender. Die Verbrennung ist wiederum eine Theorie und Erklärung und keine
Entität mit dinghaftem unabhängigem Charakter.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
Verbrennung erzeugt daher auch nicht die Flamme, die als Wirklichkeit für sich
selbst steht. Die Verbrennung ist eine wissenschaftliche Erklärung und ist
etwas anderes als die Wirklichkeit, die sie erklärt oder erklären soll. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
15<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
Wirklichkeit der Flamme bildet eine Einheit mit dem Feuer und der Verbrennung,
und damit der <i>Einheit der gedanklichen
Überlegung uns Sinneswahrnehmung</i>.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Alle
Dinge und Phänomene sind weit mehr als das, was wir sehen und wahrnehmen
können. Sie haben eine unendliche Komplexität. Man kann sie daher mit der
komplexen Struktur eines Gewebes vergleichen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">In
ähnlicher Weise ist das weiße Licht aus komplexen Einzelteilen zusammengesetzt,
z.B. im unsichtbaren ultravioletten und infraroten Teil. Der Buddhismus geht über
diese naturwissenschaftlich–materiellen Dimensionen hinaus, die schon für sich
betrachtet unendliche Komplexität besitzen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
16<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
konkrete Wirklichkeit und Ideen existieren in den Dingen und Phänomenen, die
gleichzeitig jeweils auch einzeln da sind. Aus der Sicht des Buddhismus gibt es
die Totalität der umfassenden Existenz in jedem einzelnen Ding und Phänomen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Häufig
kümmern wir uns nicht um die wahre Natur dieser Dinge und Phänomene. Dadurch
geraten wir in Schwierigkeiten und haben trotz erheblicher Anstrengungen bestimmte
verengte und verzerrte Weltanschauungen. Wir treffen daher falsche Entscheidungen und bringen unser eigenes Leben in große Gefahren. Es ist sogar
möglich, dass wir die <i>wahre Bedeutung unseres Lebens </i>zerstören</span><span style="font-family: Arial; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">.<o:p></o:p></span></div>
<br />
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
GUDO NISHIJIMAhttp://www.blogger.com/profile/09535979134969652534noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8793050778834775622.post-77261057777184084842013-07-07T12:56:00.000+02:002013-07-07T12:56:20.532+02:00Untersuchung des Augenblicks genau vor der Gegenwart (Purva pariksha) Nagarjuna, MMK, Kapitel 9<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Meister
Dôgen benutzt </span>in Japanisch <span style="font-family: inherit;">im Shôbôgenzô das Wort </span><i style="font-family: inherit;">kisen</i><span style="font-family: inherit;"> , bei dem </span><i style="font-family: inherit;">ki </i><span style="font-family: inherit;">Wandel oder
gegenwärtiger Augenblick und </span><i style="font-family: inherit;">sen </i><span style="font-family: inherit;">vorher
bedeutet. Ich übersetze das Sanskritwort </span><i style="font-family: inherit;">purva
</i><span style="font-family: inherit;">im selben Sinne. Es handelt sich also um die Untersuchung des unmittelbaren
vorherigen Augenblicks.</span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Der
gegenwärtige Augenblick hat im Buddhismus eine <i>außerordentlich große Bedeutung</i>,
da er genau der Zeitpunkt des <i>Handelns </i>ist und von der vorherigen Zeit, also
der Vergangenheit, und der zukünftigen Zeit radikal unterschieden ist. Sowohl
die Wahrnehmung als auch das intellektuelle Denken haben aber immer eine
Zeitverzögerung gegenüber dem wirklichen Augenblick des Geschehens. Wenn wir
etwas beobachten oder denken, ist es daher schon vergangen, denn es hat im
vorherigen Augenblick stattgefunden.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
1<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
Sinneswahrnehmungen wie Sehen, Hören usw. ereignen sich im gegenwärtigen
Augenblick, aber ganz genau genommen ist es ein Abbild eines Vorgangs, der kurz vorher
stattgefunden hat. Die Realität existiert daher bei der Wahrnehmung um <i>einen
kleinen Bruchteil früher</i> als wir meinen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Diese
Aussage Nagarjunas wird durch die heutige biologische Forschung bestätigt. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
2<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Im
Buddhismus der ganzheitlichen Praxis und Erfahrung gibt es einen Unterschied
zwischen der Wahrnehmung des Menschen als Tun und dem sogenannten Objekt der
Wahrnehmung. Wenn die Wahrnehmung daher nicht tätig ist, kann für uns überhaupt
nichts existent sein. Die Wahrnehmung hat also eine <i>sehr hohe Bedeutung für die
Wirklichkeit</i>, auch wenn sie unvollkommen ist. Aber die Wahrnehmung ist auch nicht
die ganze Wirklichkeit, da sie nur die <i>materielle Sicht</i> und die Form erkennt. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
3<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
Sinneswahrnehmung beruht nur auf der Wirklichkeit selbst. Dies können wir auch
als „reine“ Sinneswahrnehmung verstehen. Dabei ist sie durchaus unvollständig
oder sogar fehlerbehaftet.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Eine
solche reine Sinneswahrnehmung ereignet sich, bevor wir sie ordnen, einordnen
oder bewerten. Denn dies sind mentale und psychische Vorgänge, die später nachfolgen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Das
Gesehene oder Gehörte usw. wird von uns in einen geordneten Zusammenhang
gebracht und so mental verarbeitet. Es geht nicht zuletzt um psychische
Einflüsse, dass wir z. B. in einer etwas unklaren Situation das <i>sehen</i>, was wir
unbedingt sehen wollen, oder das <i>nicht sehen</i>, was wir unbedingt nicht sehen
wollen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
4<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
Dinge und Phänomene des Universums existieren in einer stabilen Gesamtsituation
und zwar auch dann, wenn unsere Sinneswahrnehmungen nicht tätig sind. Beim
Universum handelt es sich um ein dynamisches Gleichgewicht, z. B. wenn die
Planeten einschließlich der Erde um die Sonne kreisen, und das Sonnensystem
wiederum Teil eines größeren sich bewegenden Spiralnebels ist.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Nagarjuna
betont ein solches Gleichgewicht als <i>wesentliche Basis der Wirklichkeit</i>. In
unserem Leben können wir daher mit Zuversicht in die Zukunft schauen, da wir
davon ausgehen können, dass die Dinge und Phänomene unserer Umgebung eine gewisse
Verlässlichkeit haben. Die von Menschen erzeugten Katastrophen wie Kriege und
Unterdrückung oder auch Naturkatastrophen sind demgegenüber eher <i>zeitliche
Ausnahmen</i>, die allerdings meist eine übergroße Bedeutung in <i>unserem Bewusstsein
und unserer Psyche </i>haben.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Im
Buddhismus wird der <i>Ozean </i>oft als
Gleichnis für diese Aussagen der <i>Ruhe und Ausgeglichenheit</i> verwendet: selbst
wenn die <i>Oberfläche </i>vom Sturm
aufgewühlt ist, hat der Ozean insgesamt in seiner Tiefe und seiner Breite eine <i>ruhige Stabilität</i>, die für unser Leben
beispielhaft sein kann.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
5<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Das
Gesetz von Ursache und Wirkung erzeugt Prozesse und Bewegungen; dabei halten bestimmte Dinge die anderen Dinge in Gang.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Diese
aufeinander bezogenen und wechselseitig angestoßenen Bewegungen laufen auch ab,
wenn wir sie <i>nicht beobachten</i> und nicht sehen können. Vieles können wir nicht
direkt mit unseren Augen sehen und selbst mit modernen Instrumenten kann alles,
was es im Universum gibt, nur näherungsweise beobachtet werden. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
6<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Der
vorherige Augenblick kann niemals wirklich erkannt oder ergriffen werden. Er
ist unabänderlich vorbei und ist Vergangenheit. Daher hat er nicht die Qualität
der Wirklichkeit.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Dies
gilt selbstverständlich auch für die Wahrnehmung wie Sehen oder Hören.
Irgendeine Situation in der Vergangenheit, und sei es in dem gerade
vorangegangenen Augenblick, können wir nicht sehen, sondern haben lediglich ein
<i>Bild im Bewusstsein</i>; das ist eine Kopie des früher Wahrgenommenen. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Gefühlsmäßig
haben wir die Tendenz anzunehmen, dass das Frühere und das Zukünftige fast wie
die Wirklichkeit irgendwo existiert. Aber das ist ein <i>Irrtum</i> und entspricht
nicht der Realität.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
7<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Der
Augenblick, den es genau vor der Gegenwart gab, kann nur intuitiv erkannt und
wahrgenommen werden. Der zeitliche Abstand von der Gegenwart ist dabei so
klein, dass die Wahrnehmung dabei zu langsam ist.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Die Intuition <span style="font-family: inherit;">beruht auf einer Wirkung, die von der vorherigen Ursache abgegrenzt
ist. Aber nach buddhistischer Lehre gibt es trotzdem die Dinge und Phänomene
als Wirklichkeit im Augenblick. Sie sind nicht nur </span><span style="font-family: inherit;"> </span><span style="font-family: inherit;">Bilder und Vorstellungen in unserem Gehirn.</span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
8<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Sehen,
Hören und die anderen Sinneswahrnehmungen sind <i>wirklich</i> und Teil des Handelns.
Demgegenüber ist der vorherige Augenblick bereits von den Tatsachen der
Wirklichkeit abgelöst, und diese Tatsachen der Gegenwart haben auf die
Vergangenheit keinen Einfluss mehr. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Der
vorherige Augenblick hat als <i>eigenständige
Wirklichkeit</i> das Universum bereits verlassen, allerdings setzen sich die
Wirkungen weiter fort und zwar für immer.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
9<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Jede
Veränderung und jeder Wandel kommt im menschlichen Geist durch Vergleiche der
Vergangenheit mit der Gegenwart zustande. Im Augenblick selbst gibt es <i>keinen Wandel</i> weil die Zeitstrecke viel
zu kurz ist.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Veränderungen
sind nicht zuletzt ein <i>gesellschaftlicher Konsens,</i> der oft <i>nicht</i> hinterfragt
wird, sie werden wie eine Tatsache gedacht und kommuniziert.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Nicht
zuletzt naive Änderungstheorien über die Welt und die Gesellschaft haben schon immer
Konjunktur gehabt und sind beliebt bei den Menschen. Dabei sind die von Göttern
hervorgerufenen nicht immer positiven Veränderungen in vielen Religionen besonders
wichtig, obgleich sie keine Wirklichkeit sein mögen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
10<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
wirklichen Wahrnehmungen wie Sehen, Hören usw. existieren genau im
gegenwärtigen Augenblick. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
konkreten Dinge und Phänomene existieren dabei in den Sinneswahrnehmungen, aber
deren Realität gibt es niemals in der Vergangenheit.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Nach
der buddhistischen Lehre und Praxis gibt es im <i>wahren existentiellen</i> <i>Sein</i>
des Menschen <i>keine Trennung von Subjekt
und Objekt</i> also von einem Ding, das wir sehen, unserer Wahrnehmung und dem
Bewusstsein oder dem Bild in unserem Geist. Die Vergangenheit gibt es nur in
unserem Geist.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
11<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
Wahrnehmung durch die Sinne existiert nur im gegenwärtigen Augenblick und in
der realen Welt. Wenn wir diese Realität nicht erkennen können, ist es völlig
ausgeschlossen, die <i>wirklichen Dinge und
Phänomene</i> dieser Welt zu erkennen und in die Wirklichkeit unsere Lebens
einzubeziehen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
12<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Der
vorherige Augenblick schafft eine stabile Ausgangssituation, die auf den gegenwärtigen
Augenblick einwirkt. Die Wirklichkeit des Augenblicks können wir dann mit
unseren Sinnesfunktionen wahrnehmen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Obwohl
der vorherige Augenblick in Bezug auf die Wirklichkeit durchaus gewisse
Unklarheiten besitzt, können wir trotzdem auf die Wirklichkeit vertrauen, die
im gegenwärtigen Augenblick bereits da ist.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<br />
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wir
können daher tatsächlich auf den vorherigen Augenblick vertrauen, obgleich wir
mit dem Verstand niemals vollständig klären können, was der vorherige
Augenblick gewesen ist.</span></div>
GUDO NISHIJIMAhttp://www.blogger.com/profile/09535979134969652534noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8793050778834775622.post-56185408409946494142013-06-26T23:14:00.002+02:002013-06-26T23:14:31.936+02:00Untersuchung der Einheit von Handeln und Verhalten des Menschen (Karmakaraka pariksha) Nagarjuna, MMK, Kapitel 8<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Meister Nagarjuna untersucht
im Hauptteil des MMK in den Kapiteln 8 bis 21 das Handeln und Handeln des
Menschen in dieser realen Welt. Er warnt dabei vor Abstraktionen und Ideologien
wie Ewige Existenz, unveränderte Dauerhaftigkeit und dem isolierten Ich
(Atman). Das Handeln und der <i>Begriff
Karma</i> haben im Buddhismus schon immer eine zentrale Bedeutung gehabt. Aber
häufig wird Karma verengt verstanden, wie gutes oder schlechtes Karma,
zukünftiges Leben des Menschen insbesondere nach der Wiedergeburt usw..
Schlechtes Karma hat danach eine schlechte Wiedergeburt und ein schwieriges
Leben als Mensch oder sogar als Tier zur Folge. Gutes Karma bewirkt das
Gegenteil und führt danach letztlich über mehrere Wiedergeburten zum Nirvana,
sodass der leidhafte Kreislauf des Lebens beendet wird. Aber Nirvana bedeutet
nach Nagarjuna <i>Befreiung von Ideologien</i>
und materiellen Abhängigkeiten wie z. B. Gier und Habsucht, auch und gerade in <i>diesem Leben</i>. Und diese Befreiung ist
unauflösbar mit <i>Handeln</i> verbunden,
Denken allein reicht nicht</span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Nagarjuna beschäftigt sich
sehr viel präziser mit dem Handeln als üblich und hält eine Verkürzung auf die
Frage der Wiedergeburt für völlig unzureichend.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">In der westlichen
Philosophie haben wir die beiden Hauptströmungen des <i>Idealismus</i> also des Gedachten und der Gehirntätigkeit auf der einen
Seite und des <i>Materialismus</i> also der
äußeren Form und der materiellen Aspekte dieser Welt auf der anderen Seite. Beide
sind zwar weit entwickelt aber einseitig und ungeeignet, um das wirkliche Leben
philosophisch angemessen zu erfassen. Eine <i>Philosophie
des Handelns </i>ist im Westen schwer vorstellbar, obgleich doch Aktivität und
Handeln einen so hohen Stellenwert in der westlichen Kultur und Technik haben.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Durch die genaue
Untersuchung der Theorie und Praxis des Handelns kann der Buddhismus daher für
den Westen erhebliche realistische Verbesserungen der Lebensverständnisse
erbringen. Außerdem ist Handeln wesentliche Grundlage des Erwachens und der
Erleuchtung, die sich weder durch Idealismus noch durch Materialismus
verwirklichen lassen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 1<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Ich unterscheide hier, ob es
sich beim Handeln um bewusste Absicht und Ergebnisorientierung handelt oder nicht.
Das einfache Tun und Handeln, bei denen die Absicht entweder überhaupt keine
Rolle spielt oder unwichtig ist, möchte ich daher als <i>Handeln</i> bezeichnen und davon <i>absichtsvolles
Verhalten</i> und zweckhaftes Benehmen abgrenzen. Bei dem Begriff <i>Verhalten</i> schwingt auch die Bedeutung
von „Wohlverhalten“ im Sinne von Konventionen und Ethik mit. Es geht also auch
um gesellschaftlich übliches und zugelassenes Benehmen und Verhalten.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Menschen und Dinge werden
von Nagarjuna nicht als statische und wesentliche <i>Entitäten </i>verstanden, sondern es geht um das Handeln als solches.
Insofern ist der Mensch daher <i>Träger der
Handlungen</i> und ist kein dauerhaftes abgegrenztes Ich als unveränderliches
Subjekt. Damit wird ein radikaler Paradigmenwechsel vollzogen, bei dem nicht
mehr der Mensch als Entität und Person im Mittelpunkt steht, sondern seine
Handlungen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Das äußere Verhalten des
Menschen ist die externe Seite des Handelns. Es gibt also eine äußere Seite des
Handelns, die wir formal auch beobachten können und eine andere Seite, die das
Handeln als solches betrifft. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wirkliche Handlungen sind
niemals abstrakt, auch wenn wir sie in <i>Worten</i>
formulieren und <i>Vorstellungen</i> dazu
haben. Dieses können wir als <i>abstrakte
Vorstellung</i> des Handelns bezeichnen, aber wir müssen beachten, dass in der
Wirklichkeit die abstrakte und konkrete Seite des Handelns eine <i>Einheit</i> bildet.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Besonders im Westen haben
wir meist ein Weltbild, dass die Dinge dieser Welt mehr oder minder dauerhaft und
unabhängig bestehen, also vom Handeln unabhängig sind. Dies ist eine sehr
eingeengte Sichtweise, die der Wirklichkeit nicht gerecht wird. Im Buddhismus
lehnen wir eine solche <i>Welt der Dinge und
Ideen</i> ab und gründen die wahre Lebensphilosophie auf das Handeln und
Entstehen im gegenwärtigen Augenblick. Das Handeln kann niemals von der Welt
verschieden sein. Die buddhistische Lehre und Praxis ist daher aus meiner Sicht
sehr viel umfassender und realitätsnäher als der westliche Idealismus und
Materialismus.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Besonders deutlich wird das
bei <i>Rene Descartes</i>, der behauptet: „<i>Ich denke, also bin ich.</i>“ Auch der
Materialismus, der sich nur auf Wahrnehmung und materielle Zusammenhänge stützt,
kann die Wirklichkeit nicht umfassend beschreiben.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Im Buddhismus kann man
formulieren:<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<i><span style="font-family: inherit;">„Ich handele, deshalb existiert das Universum.“<o:p></o:p></span></i></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Dabei darf das <i>Ich</i> nicht individualistisch verstanden
werden. Besser wäre eine Formulierung:<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<i><span style="font-family: inherit;">„Handlung ereignet sich, daher existiert das
Universum.“<o:p></o:p></span></i></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Das klingt sicher für
westliche Ohren befremdlich, trifft aber den Kern der umfassenden
buddhistischen Lehre und Praxis.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Danach können wir wirkliches
Handeln im Augenblick und das wirkliche Universum nicht trennen, denn beides
ist eine Einheit und ganz genau die Wirklichkeit.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Dieser Vers beschreibt den
Kern des Buddhismus: Die Wirklichkeit ist eine Einheit von wirklichem Handeln
im gegenwärtigen Augenblick und der wirklichen Welt selbst. Die Wirklichkeit
ist total verschieden von abstrakten Überlegungen und Konzepten, oder von der
externen Sichtweise des äußeren Verhaltens.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 2<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn die Handlung in der realen
Welt überhaupt nicht vorhanden ist, gibt es auch keine Beziehung zum konkreten
Handeln. Dies gibt es häufiger, wenn man z. B. an hypothetische Situationen
denkt und die klare Abgrenzung zur Wirklichkeit vergisst.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Selbstverständlich sind
alternative Denkprozesse und Planungen für die Zukunft sinnvoll. Sie sollten so
konkret und realistisch wie möglich sein, aber sie sind noch nicht das Handeln
selbst. Wenn nicht gehandelt wird, ist auch die <i>Vorstellung</i> eines handelnden Menschen hypothetisch und meistens
bedeutungslos oder sogar gefährlich.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Vor allem ist es sinnlos,
das Handeln von dem Menschen, der handelt, zu trennen: „Wir sind unsere
Handlungen“. Wenn wir uns klar darüber sind, was die abstrakte Welt ist und was
konkretes Handeln ist, besteht die Möglichkeit, dass beides eine Einheit
bildet.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Aber es ist <i>nicht </i>möglich, dass wir das Handeln in
seiner ganzen Fülle und Breite <i>intellektuell
verstehen</i>. Dasselbe gilt für den Menschen, der handelt, denn in der
Wirklichkeit ist das Handeln intellektuell nicht zu verstehen, aber beides
existiert als Einheit.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 4<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Nagarjuna beschreibt hier das
Handeln genauer und sagt, dass wir aufrichtig, ehrlich und offen beim Handeln
sein sollen. Ist das nicht der Fall, erkennen wir weder, wie und wann die
Handlung vollendet ist, noch können wir uns über die wahren Ursachen klar
werden.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Das Gleiche gilt für die
physikalische Seite des Handelns, die genauso zur Einheit gehört. Es kommt also
nicht zuletzt auf die ganz genaue Beobachtung des Handelns bei sich und anderen
an. Dies ist besonders bei der Ausübung von Kunst z.B. der Musik oder beim
Sport offensichtlich und gilt für jede Form der Feinkoordinierung.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 5<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">In dieser Welt gibt es
Prozesse, die dem Gesetz des Universums folgen und solche, die diesem Gesetz
nicht folgen. Wenn das wirkliche Handeln nicht existiert, kann dies nicht
wahrgenommen werden.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn die Welt und das
Universum nicht wirklich sind, kann ein Ergebnis des Handelns, das konkret
erzeugt wurde, nicht klar wahrgenommen werden. Es gibt ebenfalls keine klare
Wahrnehmung für die nicht-reale Welt, die sich nicht an das Gesetz des
Universums hält.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wir neigen häufig dazu, die
Gesetze des Universums zu negieren z.B. die naturwissenschaftlichen Gesetze.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Nagarjuna spricht in diesem
Vers das Ergebnis des Handelns an, das wörtlich übersetzt <i>Frucht </i>heißt. Bei der Karma-Lehre und der Wiedergeburt im alten
Indien kam der Theorie des Ergebnisses beim Handeln eine zentrale Bedeutung zu.
Davon wird im Folgenden noch die Rede sein.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 6<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Das <i>höchste Glück</i> und die höchste Zufriedenheit in unserem Leben
verwirklichen sich nur, wenn wir einen klaren Sinn für die <i>Realität</i> bei unseren Handlungen haben.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Dazu gehört nicht zuletzt Klarheit
in Ethik und Moral beim Handeln. Die Idee allein, ohne Anhaftung zu sein, und
auch die Vorstellung eines edlen Zieles reichen nicht aus für glückliches
Handeln und Leben. Gerade <i>überzogene
unrealistische Ziele</i>, die nicht mit dem Handeln überstimmen, sind oft die
Ursache für Unglück bei uns selbst und anderen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 7<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die Wirklichkeit ist kein
dauerhafter starrer Zustand, auf dessen Grundlage sich Handeln vollzieht. Das
Umgekehrte ist richtig: Die Einheit vom Konkreten und Abstrakten des Handelns
ist die <i>Wirklichkeit,</i> die auf dem
Handeln im Augenblick beruht. Die Wirklichkeit hat keine <i>dinghafte Natur, die dauerhaft</i> ist.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Abstrakte Ideen allein
können niemals Wirklichkeit sein, und die ideelle und materielle Seite des
Handelns und der Wirklichkeit bilden immer eine Einheit.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 8<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn wir die Welt in Abstraktes
und Materiell/Konkretes unterteilen und davon ausgehen, dass dies zwei völlig
verschiedene Dimensionen sind, kann es keine Beziehung zwischen dem Abstrakten
und dem Materiellen geben. Das bedeutet, dass abstrakte Ideen und Vorstellungen
nicht das Produkt der materiellen Seite sein können. Es gilt auch das
Umgekehrte, dass die materielle Sicht und Seite dieser Welt von sich aus nichts
Abstraktes, z.B. spirituelle Bereiche erzeugen kann.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">In der wirklichen Welt geht
es jedoch um das <i>Handeln</i> und nicht um
den <i>Glauben</i> und die <i>Vorstellungen </i>über Ideelles und
Materielles. Sogar moralische Fehler können nur durch das Handeln von Menschen
entstehen. Wenn wir nur physisch materiell denken, gibt es allerdings keine
Fehler und Sünden. Das ist nicht zu vertreten. Umgekehrt erzeugen keine
abstrakten Fehler und Sünden einen konkreten Menschen, der sie begehen könnte.
Handeln ist immer eine Einheit von Abstrakten und Konkreten.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 9<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Weder das Absolute allein
noch das Materielle allein kann die reale Welt erzeugen. Diese ist immer eine
Einheit von Abstraktem und materiell Konkretem.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die Wirklichkeit kann daher
niemals durch Abstraktes wie die mentale oder spirituelle Seite des Menschen
erzeugt werden. Das Gleiche gilt für die materielle Seite des Lebens und der
Welt, die niemals eine wahre Grundlage der Wirklichkeit sein kann. Die
Wirklichkeit kann nicht auf eines der beiden nämlich das Abstrakte oder
Materielle reduziert werden. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Handeln oder das Verhalten
eines Menschen vollzieht sich <i>unmittelbar
im Augenblick</i> und kann nur unvollständig mit Worten beschrieben werden.
Dies ist insbesondere im Augenblick des Handelns selbst unmöglich. Gleiches
gilt für das Denken, das im Allgemeinen vor oder nach dem Handeln stattfindet.
Mentale Gedanken und Bilder sind viel langsamer als das Handeln im Augenblick.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 10<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Nagarjuna betont noch
einmal, dass die Wirklichkeit von uns selbst und von der Welt nicht durch
abstrakte Spiritualität erzeugt wird. Sie ist vielmehr die Einheit der Dinge
und Phänomene, die direkt vor uns sind, und dem Abstrakten also dem Ideellen
der Kreativität z.B. in der Kunst oder im Spirituellen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Er stellt die <i>Praxis des Handelns</i> in den Mittelpunkt
des zweiten Verses, das unmittelbar direkt und viel schneller als das Denken
abläuft. Die Wirklichkeit des Handelns in der Gegenwart, und zwar genau im
Augenblick, ist etwas fundamental Anderes als die Erinnerung an Vergangenes und
die Erwartung des Zukünftigen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 11<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die Welt als Realität bewegt
sich genauso, wie sie ist und zwar in der Einheit des Abstrakten und
Materiell-Konkreten. Und Beides verwirklicht sich im Handeln selbst. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Diskussionen und
Überlegungen, und seien sie noch so klug und tiefgründig, können nicht <i>gleichzeitig mit dem Handeln</i> im
Augenblick vor sich gehen. Dazu ist der Augenblick viel zu kurz. Und selbst
erweitertes <i>intuitives Verstehen</i> kann
<i>erst nach</i> dem Handeln formuliert und
kommuniziert werden.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Im menschlichen Gehirn
bleiben gewissermaßen <i>mentale und
intellektuelle Rückstände</i> des Handelns selbst gespeichert, die Grundlage
und Inhalt der nachfolgenden Diskussion sind. Wirkliche Kommunikation ist
allerdings mehr als nur der Austausch von erinnerten Informationen, sondern ist
wechselseitige Anregung der kommunizierenden Menschen. Auch solche
Kommunikation hat eine andere Qualität als die Wirklichkeit des Handelns im
Augenblick, obgleich sie viel zur Klärung und Erweiterung des Selbst beitragen
kann.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 12<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Verhalten bedeutet eine
Verallgemeinerung der vielfältigen Handlungen, die wir generell oder aber auch
in einer bestimmten Situation durchführen. Insofern sind Handeln und Verhalten
miteinander unlösbar verbunden. Allerdings sind dies verschiedene Begriffe, mit
unterschiedlicher Breite der Bedeutungen. Handeln ist das konkrete Augenblicks-bezogene,
während Verhalten eher generalisiert und eventuell sogar bewertend ist.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Handeln ist immer eine
Einheit im Augenblick. Es ist nicht gespalten in verschiedene Teile und schon
gar nicht von dem mitlaufenden Bewusstsein im Augenblick.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn wir <i>frei v</i>on Vorurteilen, Diffamierungen und
Verzerrungen sind, ist dies die Ursache für Glück und Ausgeglichenheit. Der
große Zen-Meister <i>Sosan</i> sagt: „Der
buddhistische Weg ist nicht schwierig. Vermeide nur (etwas) herauszupicken und
(bewertend) zu wählen.“ Um derartig <i>ideologiefrei</i>
zu leben bedarf es selbstverständlich der inneren Ruhe und des Gleichgewichts
der Mitte.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 13<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Obgleich es immer wieder
Momente gibt, in denen wir handeln, ohne dass wir uns dessen <i>bewusst </i>sind, ist es die <i>reale Wirklichkeit</i> so lange wir handeln.
Beim Handeln gibt es ein mitlaufendes Bewusstsein und viele Handlungen im
täglichen Leben sollten auch in der Tat bewusst durchgeführt werden. Aber das
Denken steht nicht im Vordergrund und ist oft sogar störend. Dies gilt
besonders wenn wir intensiv oder krampfhaft an das Ergebnis eines Handelns
denken, dass wir anstreben oder dass wir uns vor dem Versagen fürchten.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Handeln und Mensch können
nicht <i>sinnvoll getrennt</i> werden. Genau
genommen gibt es überhaupt keine Menschen ohne Handeln, denn selbst wenn wir
schlafen, ereignet sich physisch und psychisch Augenblick für Augenblick etwas,
das wir auch als Handeln bezeichnen können.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<br />
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Alle Dinge und Phänomene
werden aufrechterhalten und entwickelt in der <i>Einheit von Handeln und Mensch.</i> Aber der Mensch darf sich nicht auf
sein <i>abgegrenztes Ich</i> verkürzen,
sondern ist nur im Gleichgewicht, wenn er als offenes Selbst handelnd sich
selbst und das Universum verwirklicht. Das ist die Bedeutung des <i>Mittleren Weges.</i></span><span style="font-family: Arial;"><o:p></o:p></span></div>
GUDO NISHIJIMAhttp://www.blogger.com/profile/09535979134969652534noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8793050778834775622.post-5116456577910245172013-06-09T23:41:00.000+02:002013-06-10T00:16:01.415+02:00Untersuchung der externen Welt (Samskrta pariksha) Nagarjuna, MMK, Kapitel 7, Teil 2<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
16</span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Viele
Dinge und Phänomene unseres Alltags sind <i>stabil</i>
und als solche haben wir sie in unserem subjektiven Bewusstsein. Daher haben
wir Vertrauen, dass diese realen stabilen Dinge eine wirkliche Existenz haben.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Nagarjuna
unterscheidet hier also zwischen subjektiven
Vorstellungen, die sich ganz konkret auf reale und <i>stabile</i> Dinge beziehen, und illusionäre und täuschende Ideen, die
eher Fantasiegebilden gleichen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Diesen
Vers kann man auch so verstehen, dass wir uns nicht von übertriebener Panik und
Horrorvisionen anstecken lassen, die sich weit von der Wirklichkeit entfernt
haben.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
17<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Das
Gesetz von Ursache und Wirkung ist rational und beschreibt, wie die Wirklichkeit
funktioniert. Wir Menschen glauben aber häufig an Wunder und unmögliche
Zusammenhänge, die es in der Wirklichkeit überhaupt nicht geben kann.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Was
unmöglich ist, sollte daher auch nicht (als real) gedacht werden. Denn denken
kann man alles, auch wenn es mit der Wirklichkeit überhaupt nicht
übereinstimmt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">In
einem solchen Zusammenhang kann das Wort <i>Existenz</i>
eine sehr verschwommene Bedeutung erlangen, weil sich der Inhalt nicht mehr auf
die Wirklichkeit und die wahre Existenz bezieht.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Besonders
gefährlich ist es, wenn wir wichtige Entscheidungen unseres Lebens auf völlig
unsicheren Grundlagen von <i>Glauben,
Illusionen, Hoffnungen und </i>Ängsten aufbauen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
18<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
Phänomene genau vor unseren Augen sind die Wirklichkeit, nichts mehr und nichts
weniger. Selbst wenn die sinnliche Wahrnehmung dieser Phänomene gewisse
Unsicherheiten hat, ist die direkte Beobachtung der Dinge und Phänomene der
Wirklichkeit meist ziemlich nahe.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Manche
meinen allerdings, dass es überhaupt keine Wirklichkeit gibt, aber wenn wir die
Wirklichkeit immer genauer kennenlernen, verlassen wir irrigen Vorstellungen,
an denen wir früher gehangen haben.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Eine
sachliche unverstellte Beobachtung ist ein Fortschritt in der Menschheit.
Dadurch konnten z.B. gravierende Irrtümer der christlichen Religion im
Mittelalter, die den Menschen großes Leid zugefügt haben wie die Inquisition,
überwunden werden.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
19<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn
wir daran glauben, dass diese Welt <i>nicht
real</i> ist, entstehen Ideen und Vorstellungen von einer sehr <i>unstabilen Welt</i>. Ein solcher Glaube ist
durchaus häufig.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Viele
heilige Bücher der Religionen enthalten Wunder, die das Gesetz von Ursache und
Wirkung auszuhebeln scheinen. Dies entspricht nicht der buddhistischen Lehre.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Häufig
wird auch geglaubt, dass es in <i>früheren
Zeiten</i> derartige Abweichungen des Gesetzes von Ursache und Wirkung bei
Wundern gegeben hat und dass sich derartige Ereignisse gegenwärtig allerdings <i>nicht </i>mehr manifestieren.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Dies
entspricht ebenfalls nicht der buddhistischen Wahrheit.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
20<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">In
dem Maße, wie sich die realen Dinge und Phänomene vor uns manifestieren, ist
auch das Abstrakte frei, unbehindert und (nicht verengt). Häufig geht nämlich sonst
abstraktes Denken an der Wirklichkeit vorbei und erzeugt dadurch Blockaden und
unnötige Grenzen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
Wirklichkeit manifestiert sich direkt vor uns, und zwar <i>bevor</i> sich Subjektives und Objektbezogenes getrennt hat.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Dieser
Vers hat hohe Bedeutung um <i>Fantasie und
Wirklichkeit</i> voneinander zu unterscheiden. Eine solche Unterscheidung ist
nicht zuletzt für abstrakte Vorstellungen und Aussagen für deren
Wirklichkeitsgehalt ganz entscheident.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Kapitel
7<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
21<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn
wir im Gleichgewicht sind, werden fast alle abstrakten Vorstellungen und
Lebensrichtlinien überflüssig und gegenstandslos. Normalerweise hängen wir an
verengte Weltanschauungen, als ob sie für unser Leben notwendig sind und wir
ohne sie im Chaos versinken. Meistens handelt es sich allerdings dabei um <i>Ideologien</i>, die häufig unbewusst sind.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn
wir nicht im Gleichgewicht sind, haben derartige Weltanschauungen und Ideologien
große Macht über uns. Dann können wir die wahre Existenz überhaupt nicht
wahrnehmen und sie kann sich nicht vor uns manifestieren.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Je
weniger wir im Gleichgewicht sind, desto mehr benötigen wir also
Weltanschauungen, Vorurteile und Ideologien und klammern uns daran wie ein
kleines Kind an sein <i>Laufgitter</i>. Aber
dadurch werden wir selbstverständlich <i>unfrei</i>
und haben nur sehr begrenzte Steuerungsmöglichkeiten und Freiheitsgrade in
unserem Leben.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
22<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">In
diesem Vers bedeutet <i>Stabilität</i> das
Reale und <i>Instabilität</i> das Nicht-Reale.
Stabilität bedeutet jedoch nicht, dass sich in der Welt <i>nichts verändert</i>. Im Gegenteil alles ist im Fluss und alles wandelt
sich, wenn wir die lineare Zeit und das Gesetz von Ursache und Wirkung
einbeziehen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Aber
in solchem Wandel gibt es auch <i>Ruhe und
Stabilität,</i> also einen Zustand im dynamischen Gleichgewicht. Dies gibt
unserem Leben Mitte und Ruhe.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Unrealistische
Gedanken, Befürchtungen und Erwartungen verunsichern unser Leben und zerstören
unsere Stabilität. Wir sind dann verunsichert und hektisch.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wie
erwähnt sind Vergangenheit und Zukunft keine Zustände der Wirklichkeit, sondern
gedachte, meist abstrakte Vorstellungen. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
23<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Der
ruhige stabile Zustand existiert auf der Grundlage der Selbststeuerung. Aber
ein (scheinbar)<span style="font-size: 11pt;"> </span>stabiler
Zustand kann auch ohne Gleichgewicht sein und gleicht dann eher einem starren <i>unbeweglichen </i>Leben. Dann handelt es
sich nur um eine scheinbare künstliche Stabilität, die den Menschen einengt und
nur eine <i>Scheinsicherheit</i> im Auf und
Ab des Lebens gibt. Eine solche Scheinsicherheit kann schon durch kleine
Anlässe zerstört werden und führt dann ins Unglück.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Leider
muss gesagt werden, dass auch falsche Meditations-Techniken zu einer
Scheinsicherheit und Scheinstabilität führen. Dies gilt insbesondere wenn sie
den Ich – Stolz und ein <i>aufgeblasenes Ego</i>
unterstützen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Den
stabilen Zustand im Gleichgewicht kann man sich so vorstellen, dass eine Perle
auf der Schneide einer Rasierklinge im Gleichgewicht balanciert. Wenn es ein
falsches Gleichgewicht ist, so fällt sie <i>bei
</i>geringstem Anlass<i> wie zufällig</i>
auf die eine oder andere Seite. Das Leben ist dann dem Zufall unterworfen und
außer Kontrolle geraten und ohne Selbststeuerung.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
24<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Auch
Altern und Tod sind stabil im wahren Gleichgewicht. Dies gilt für Menschen und
auch für die Welt und das Universum als Ganzes.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn
es kein Altern und Sterben gäbe, wäre die Harmonie der Welt überhaupt nicht
möglich, daher gehört beides zum dynamischen Gleichgewicht des Lebens.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
konkrete Stabilität der wirklichen Welt ist so <i>wie sie ist</i> und sie ist unabhängig davon, ob wir selbst auf einem
stabilen oder nichtstabilen Zustand aufbauen. Die dynamische Selbststeuerung
der Welt basiert also auf einem stabilen Gleichgewicht.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;"><i>Subjektive
Vorurteile</i>
können dagegen keine Stabilität geben. Auch der Glaube an eine unveränderliche getrennte
Seele (Atman), die von Gautama Buddha fundamental abgelehnt wurde, gibt <i>keine</i> Sicherheit und Stabilität. Das
gleiche gilt für unrealistische höchste Geister und spiritualistische
Scheinwirklichkeiten.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
26<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Selbststeuerung
und Disziplin sind wesentliche Bereiche der buddhistischen Praxis. Und ohne sie
kann keine Erleuchtung und kein Erwachen verwirklicht werden. In der letzten
Zeit träumen vielleicht manche davon, ohne Anstrengung und Disziplin
Erleuchtung zu erlangen, aber das ist unmöglich.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Was
schon gesteuert, ist kann nach Nagarjuna nicht noch einmal gesteuert werden.
Denn es ist der natürliche Zustand, der nicht mehr gesteigert werden kann.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn
wir uns wirklich klar darüber sind, dass wir keine Selbststeuerung und damit
keine Erleuchtung haben, so kann dies der <i>Anfang
intensiver Praxis</i> sein. Dadurch wird bereits der Zustand der fehlenden Selbststeuerung
überwunden.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Was
noch nicht entstanden ist, also keine Wirklichkeit besitzt, kann auch nicht der
Selbststeuerung unterliegen. Dies gilt vor allem für Ideen und Fantasien über
die Zukunft, die <i>keine Wirklichkeit</i>
sein kann.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
27<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Je
starrer unser Leben in feste Raster gepresst wird, desto schwieriger ist es,
dass sich die wahre Selbststeuerung ereignen kann. Ein derartiges starres
Raster ist das Gegenteil der erwähnten Disziplin bei der buddhistischen Praxis.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn
der Zustand unserer wahren Existenz nicht in ein festes Schemer oder in
Ideologien gepresst wird, kann sich der freie Zustand der Selbststeuerung
besser entfalten als bei irgendwelchen anderen Bedingungen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
Zazen-Praxis kann zu Anfang durchaus anstrengend sein und Disziplin erfordern.
Aber unser Geist befreit sich dabei und schüttelt Ideologien und Starrheit ab.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
28<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Der
Zustand des Gleichgewichtes ist eine einfache Tatsache im gegenwärtigen Augenblick.
Er wird nicht durch äußere Umstände oder Tatsachen bestimmt, die von außen auf
uns einwirken.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Der
Zustand des Gleichgewichts kann uns auch nicht von einem anderen Menschen (auch
keinem Lehrer) <i>geschenkt </i>werden und
kann noch viel weniger durch Drogen oder bestimmte spiritistische Techniken
herbeigeführt werden.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Abstrakte
Vorstellungen und Konzepte können niemals den Zustand der Selbststeuerung und
des Gleichgewichts erzeugen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
29<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Der
höchste Zustand der Selbststeuerung kann sich nicht manifestieren, wenn der
höchste Zustand des <i>Gleichgewichts</i>
nicht da ist. Beide Zustände sind also identisch.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">In
gleicher Weise sagt Dôgen, dass die Zazen-Praxis und die Erleuchtung immer
zusammenfallen und nicht getrennt werden können. Zazen ist daher identisch mit
Selbststeuerung.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
30<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Je
mehr wir uns von der Wirklichkeit entfernen, desto weniger manifestiert sich
die Selbststeuerung. Wenn wir also aus der wirklichen Welt entfliehen, wird es
schwierig oder unmöglich die Selbststeuerung und die Erleuchtung zu erlangen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
Dinge und Phänomene existieren überall in der Welt und im Universum. Sie sind
nicht auf einen bestimmten Ort beschränkt. Die vielfältige Wirklichkeit
existiert also ganz real. Es ist daher unsinnig zu behaupten, dass Nagarjuna
die Nichtexistenz oder den Nihilismus lehrt. Das Gegenteil ist richtig.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
31<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Abstrakte
Ideen in unserem Gehirn können niemals wahrhaftig existieren. Solche abstrakten
Vorstellungen, Ideen und Fantasien können sich daher im Zustand der
Selbststeuerung nicht manifestieren und verwirklichen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn
aber die mentalen Überlegungen und Denkprozesse wie die Wahrnehmung der
Sinnesorgane richtig arbeiten und funktionieren, erkennen wir die vielfältigen
Dinge und Phänomene dieser Welt recht genau.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Oft
mag es für uns schwierig sein, die konkreten Dinge und Phänomene direkt vor uns
als Wirklichkeit anzuerkennen. Wir verlieren uns leicht in unseren abstrakten
Ideen und Fantasien und vergessen, dass sie nicht real sind.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
32<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Selbststeuerung
kann niemals auf der Grundlage einer rein subjektiven <i>abgegrenzten</i> Seele, wenn wir also nur auf uns selbst konzentriert
und bezogen sind. Im alten Indien wurde ein solches abgegrenztes Ich als Atman
bezeichnet.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Dasselbe
gilt für eine Überhöhung des eigenen Ichs.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
wahren Phänomene in ihrer reinen Bedeutung beruhen ebenfalls nicht auf einem
subjektivistischen abgegrenzten Ich oder einem überhöhten Ego.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Der
Zustand der Selbststeuerung ist etwas Wirkliches, dass im gegenwärtigen
Augenblick tatsächlich und einfach existiert. Die Selbststeuerung ist nicht die
Funktion eines <i>subjektiven Atman</i>. Sie
ist auch nicht identisch mit einem isolierten Geist, der unabhängig von unserem
Körper sein soll.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
33<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
wirkliche Existenz und das wahre Sein der externen Welt gibt es nur im <i>Augenblick.</i> Wenn wir die (gedachte) <i>lineare Zeit</i> voraussetzen, können wir
die reale Außenwelt im Entstehen, in der Fortdauer und in dem Vergehen überhaupt
<i>nicht wirklich</i> erkennen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
externe Welt gibt es nicht in der Unwirklichkeit. Die externe Welt ist dann
nicht nur eine Einbildung und Fiktion.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Nach
Nagarjuna gibt es auch keine andere wirkliche Welt als die diese eine Externe,
die wir unmittelbar wahrnehmen und erfahren. Das heißt Nagarjuna lehnt es
schlicht weg ab, dass wir in einer anderen Welt leben können als in der
unmittelbar extern Gegebenen. Spiritualistische Traumwelten und Illusionen
haben für ihn keine reale Bedeutung und sind lediglich Fantasiegebilde in
unserem unrealistischen Geist.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
34<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Nagarjuna
vergleicht die Illusionen und Vorstellungen der linearen Welt mit der
mythischen Stadt <i>Gandharva, </i>die es im
Himmel geben soll die aber <i>nicht real</i>
ist.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
lineare Zeit der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft entsprechend dem Entstehen,
Fortdauern und Vergehen ist eine solche <i>abstrakte
Vorstellung</i>, an die wir uns jedoch total gewöhnt haben, nicht zuletzt wegen
der modernen Uhren, die es im damaligen Indien selbstverständlich noch nicht
gab:<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<i><span style="font-family: inherit;">Das wirkliche
Sein und die wirkliche Existenz erleben und erfahren wir nur im gegenwärtigen
Augenblick.<o:p></o:p></span></i></div>
<br />
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
GUDO NISHIJIMAhttp://www.blogger.com/profile/09535979134969652534noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8793050778834775622.post-32431848627767630642013-06-04T23:31:00.001+02:002013-06-04T23:34:55.840+02:00Untersuchung der externen Welt (Samskrta pariksha) Nagarjuna, MMK, Kapitel 7, Teil 1<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
materielle Welt wird von uns durch die Sinnesorgane wahrgenommen. Im Zuge der
Naturwissenschaft und Technik sind unsere Methoden und Hilfsinstrumente für diese
Wahrnehmung ganz erheblich verbessert worden, sodass wir in der Lage sind weit
in das <i>Weltall </i>hineinzuschauen und
auch sehr konkret zu messen und zu beobachten, was im <i>atomaren</i> und sogar im <i>subatomaren</i>
Bereich vorhanden ist. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass es sich letztlich dabei
immer um Repräsentationen dieser materiellen Welt in unserem <i>Gehirn</i> handelt. Es finden also zwischen der
materieller Wirklichkeit und unserem Bewusstsein diverse Umwandlungsprozesse
der Daten stattf, die naturgemäß mit erheblichen Unsicherheiten belastet sind.</span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Der
Buddhismus geht von der Existenz einer realen Welt aus, die immer eine <i>Verschmelzung von Geist und Materie </i>ist.
Extreme Positionen wie der Idealismus und der Materialismus können die
Wirklichkeit in ihrem <i>vollen Umfang</i> nicht
erfassen. Sie sind gleichwohl wichtige Teilsichten der Wirklichkeit.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
1<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn
wir davon ausgehen, dass die externe Welt in der Vergangenheit erschienen ist,
bedeutet dies, dass wir an die Eigenschaften des Erscheinens, der Fortdauer und
des Verschwindens gebunden sind.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Dabei
entsteht die Frage, wie sich die Welt uns jetzt darstellt, im Verhältnis zu dem,
was früher erschienen ist.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wir
wissen heute aus der Naturwissenschaft, dass unsere Welt vor vielen Milliarden
Jahren entstanden ist, wenn wir den Urknall als Beginn akzeptieren. Zweifellos
leben wir in einer Zeit, in der die materialistische Weltanschauung eine hohe
Bedeutung hat und sicher vorherrschend ist. Dabei stellen wir uns die Zeit als
lineare Verbindung von der Vergangenheit zur Gegenwart und weiter in der
Zukunft vor. Dies ist ein Modell der Zeit, das nicht in der Lage ist, <i>spirituelle und existentielle Wirklichkeiten,</i>
um die es im Buddhismus immer geht, real und wirklichkeitsgetreu zu erfassen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Im
Buddhismus sind das Erleben und die Erfahrung im <i>gegenwärtigen Augenblick</i> von zentraler Bedeutung: Im Augenblick
gibt es aber kein Entstehen und kein Vergehen, weil alles im Augenblick
zusammengefasst ist. Eine lineare Zeit ist mit dem Augenblick also nicht
vereinbar.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wir
stellen uns dabei durchaus vor, dass die Wirklichkeit in früheren Zeiten anders
ausgesehen hat.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
2<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
Charakteristika Erscheinen, Fortdauer und Vergehen sind niemals sehr klar.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
externe Welt mit ihren vielfältigen Dingen und Phänomenen mag an einem Ort
sein.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Nach
der sogenannten Unschärferelation von Heisenberg sind in der Naturwissenschaft
die Grenzen der genauen Beobachtung im subatomaren Bereich aufgezeigt. Selbst
bei bester Messung ist es grundsätzlich nicht möglich, den genauen Ort zusammen
mit verschiedenen anderen Parametern präzis zu messen. Dabei ist auch die Zeit
als naturwissenschaftlicher Parameter wichtig.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Das
Universum nehmen wir manchmal als Einheit und manchmal als die Vielheit der
Dinge und Phänomene wahr.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Im
mittleren Größenbereich unserer direkten Wahrnehmung scheinen die Dinge an
einem bestimmten Ort zu sein, aber sie bewegen sich, wenn wir die lineare Zeit
voraussetzen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
3<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Das
Typische und Charakteristische der externen Welt ist verschieden von dem
Erscheinen, Fortdauern und Vergehen. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Damit
ist wieder der gegenwärtige Augenblick angesprochen, in dem die Wirklichkeit
existiert, und der von der linearen Zeit verschieden ist. Damit gibt es auch
nur ein Universum, das gleichzeitig mit uns existiert.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
Verbindung verschiedener Zustände bei den Dingen in der Außenwelt wird durch <i>unser Denken</i> hergestellt, ist also in
der Wirklichkeit so nicht vorhanden. Wir sagen z.B. dass die Asche nach dem
Verbrennen aus dem Feuerholz entstanden ist. Dies ist jedoch ein gedanklicher
intellektueller Verbindungsprozess. Bei der genauen Beobachtung im Augenblick
gibt es nur entweder das Feuerholz oder in einem anderen Augenblick die Asche.
Eine gedankliche Schlussfolgerung und Bewertung mag zwar für manche
organisatorischen Aufgaben in unserem Leben sinnvoll sein, aber sie beschreibt
die Wirklichkeit nur sehr teilweise. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
4<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">In
diesem Vers stellt Nagarjuna fest, dass die verschiedenen Dinge und Phänomene
dieser Welt unabhängig von einem sogenannten<i>
Ursprungs- oder Fundamentalphänomen</i> sind. Das heißt, dass sie sich nicht
auf einen solchen gedachten Ursprung eines einzigen Phänomens zurückführen
lassen. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn
es ein solches Urphänomen gebe, könnte dieses ebenfalls nicht ewig, unabhängig
und unveränderlich sein, sondern würde ebenfalls jeweils neu im Augenblick
erzeugt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Damit
tritt Nagarjuna einer einfachen Vorstellung entgegen, dass z.B. Gott oder eine
Urkraft außerhalb der Wirklichkeit existiert, unabhängig ist und sich nicht
verändert. Derartige Glaubensinhalte gibt es in vielen Religionen. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
5<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Dôgen
vertieft seine Untersuchungen über das Verhältnis der vielfältigen Dinge und
Phänomene zu einem möglichen <i>Urphänomen</i>
und stellt die Frage, ob nicht die Vielen Phänomene das Urphänomen miterzeugen.
Logisch könnten wir dies so verstehen, dass das Urphänomen in den Einzelheiten
enthalten ist und umgekehrt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
6<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn
das Urphänomen außerhalb der Vielfalt dieser Wirklichkeit sein würde, gehörte
es nicht zur Wirklichkeit. Dann könnte es auch nicht die Wirklichkeit erzeugen,
weil es außerhalb stünde.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn
wir eine Dualität von Gott und Wirklichkeit der Welt annehmen, wäre er in der
Tat außerhalb der Wirklichkeit. Ein solcher Glaube wird von Nagarjuna
abgelehnt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
7<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">In
diesem Vers wird auf das Problem eingegangen, dass ein angenommenes Urphänomen
die Welt so erschaffen müsste, wie sie ist, das heißt mit allen den negativen
Phänomen und unmoralischen Handlungen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Ein
solcher Denkansatz ist in zweifacher Weise problematisch: Wenn wir Gott als
Urphänomen verstehen, wäre er nicht allmächtig, weil er auch das Negative und
die Verbrechen in der Welt erschaffen hat. Wenn es aber etwas vollständiges
Gutes als Urphänomen z.B. als Gott gäbe, kann es auch nicht zutreffen, dass er
das Schlechte und Böse erschafft, weil er dann nicht <i>vollständig gut</i> wäre.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Dies
ist zweifellos auch ein ungelöstes Problem der Theorie des Christentums und
anderer Glaubensreligionen, das sich mit dem denkenden Intellekt nicht auflösen
lässt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Denn
zweifellos gibt es in dieser Welt Gutes und Schlechtes, gibt es selbstloses
Handeln und verbrecherisches selbstsüchtiges Handeln usw..<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
8<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Das
<i>Leuchten </i>manifestiert sich in der
wirklichen Welt als Verschmelzung des Subjektiven und des Objekt-bezogenen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">In
solchen Fällen manifestieren sich die einzelnen Phänomene als real und sind
ebenfalls eine Verschmelzung des Subjektiven mit dem Objekt-bezogenen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;"><i>Leuchten</i> ist ein
Gefühl in uns, wenn wir etwas Leuchtendes sehen. Also ist es eine Einheit von
unserem subjektiven Gefühl und dem objektbezogenen Wahrnehmen. Das Materielle
und Objektive kann gemessen werden und gehört zur materiellen Dimension der
Wirklichkeit. Wir können z.B. die Helligkeit der Sonne oder einer Glühbirne
messen und genau kennen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Damit
ist jedoch das <i>Wesentliche des Leuchtens
für uns Menschen</i> nicht erfasst. Das materielle Leuchten wäre dann keine
Wirklichkeit im Sinne des Buddhismus.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">In
gleicher Weise können wir die Wirklichkeit der Dinge und Phänomen verstehen,
die ebenfalls eine Verschmelzung des Subjektiven und Objekt-bezogenen sind und
sich weder durch das eine noch das andere realitätsnah denken und beschreiben
lassen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
9<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Das
Leuchten und die Dunkelheit interpretiere ich buddhistisch als Verwirklichung,
also Erleuchtung, und Täuschung. Beide erscheinen als gegensätzliche Zustände
und sind miteinander im Konflikt. Aber haben sie eine direkte Beziehung zur
Wirklichkeit? Sind es Entitäten die dauerhaft als Leuchten und Dunkelheit
verstanden werden können? <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Erleuchtung
und Täuschung sind zunächst einmal nur <i>Worte
und Vorstellungen</i>. Die reale Wirklichkeit ist davon <i>unabhängig</i>. Der Konflikt besteht also nicht zwischen einer
möglichen Wirklichkeit der Erleuchtung und der Täuschung sondern nur zwischen
den <i>Begriffen</i> und Vorstellungen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Das
bedeutet, dass sie auf die reale Wirklichkeit überhaupt nicht einwirken können.
Die Dinge und Phänomene dieser Welt existieren unabhängig davon, ob sie
sichtbar sind oder nicht. Ob es also Licht und Helligkeit gibt oder Dunkelheit.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Auch
Dôgen äußert sich in ähnlicher Weise, wenn er sagt, dass wir uns des Zustandes
der Erleuchtung nicht unbedingt bewusst sind.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
10<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Es
ist unmöglich, dass die Dunkelheit, also die Täuschung im Sinne des Buddhismus,
durch die Dinge und Phänomene aber auch nicht durch die Dunkelheit selbst
zerstört werden kann. Es gibt z.B. keine Wunderdroge, welche die Täuschung
problemlos beseitigt. Überlegungen und Ideen, die selbst der Täuschung
unterliegen, könnten damit auch die Täuschung nicht überwinden und außer Kraft
setzen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Was
aber <i>richtig und wahr</i> ist und daher
mit der Wirklichkeit übereinstimmt, hat tatsächlich die Kraft, Falschheit und
Täuschung zu überwinden. Dies kann auf kaum erkennbare Weise vor sich gehen.
Daraus wird die hohe Bedeutung des Gleichgewichts in der Zazen-Praxis und im
täglichen Handeln deutlich. Täuschungen und unmoralische Handlungen können auf
diese Weise ausgeschaltet werden.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
11<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn
es für uns unmöglich ist, dass wir etwas sehen können. weil zu wenig Licht da
ist, kann man dies als Folge der Dunkelheit verstehen. Wenn wir in analoger
Weise klar erkennen, dass wir nicht erleuchtet sind, ist dies in gewissem
Umfang Verwirklichung.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn
irgendetwas klar vor uns zu sehen ist, ist es gleichzeitig ein Teil des
Universums. Und in diesem Sinne können wir Dunkelheit als etwas Reales ansehen.
<i>Klar erkannteTäuschung</i> ist in diesem
Sinne also eine <i>gewisse</i> Verwirklichung.
Denn sie ist oft der <i>Anfang intensiver
Praxis</i>, um aus der Täuschung herauszukommen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
12<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Durch
die klare Helligkeit der Erleuchtung können wir die Wirklichkeit der Welt klar
erkennen. die immer eine Einheit von Subjektiven und Objekt-bezogenen ist. In
gleicher Weise ist Dunkelheit eine derartige Einheit von Subjektiven und Objekt-bezogenen
Denken, Sehen und Handeln.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
Wirklichkeit ist daher nichts Verborgenes, sondern selbst bei Dunkelheit
vorhanden und erkennbar.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Erkannte
Dunkelheit und Unwissenheit gehört daher zur Wahrheit. Und die Wirklichkeit
kann überhaupt nicht verborgen werden.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Dunkelheit
und Unwissenheit verbergen für uns die reale Welt, die sich aber unabhängig
davon genau so manifestiert <i>wie sie ist</i>.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Nagarjuna
fragt uns daher. wie eine solche Wirklichkeit ein subjektives Ich erzeugen
kann. Da die Wirklichkeit immer eine Einheit von Subjektiven und Objekt-bezogenen
ist, kann es ein <i>nur subjektives Ich</i>
überhaupt nicht geben. Eine solche Existenz ist also absurd.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Was
sich aber vor uns manifestiert, arbeitet kraftvoll. Denn die Wirklichkeit zeigt
sich auch klar, jenseits von unserem intellektuellen Verstehen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Nichts
kann in der Welt <i>völlig unverändert</i>
ein zweites Mal entstehen und geboren werden.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
14<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Ob
wir es merken oder nicht, wir neigen dazu zu glauben, dass die Welt etwas
anderes ist, als was sich direkt vor uns manifestiert. Aber was sich nicht
manifestiert, kann niemals ein reales Phänomen sein.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Diese
Welt manifestiert sich als etwas, das nicht mit Worten vollständig erklärt
werden kann. Wie im Kapitel über das Gehen ausgeführt, gibt es keine
Wirklichkeit in der Vergangenheit, in der <i>gedachten
</i>Gegenwart und in der Zukunft, sondern nur im konkreten <i>Handeln</i>.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Religiöse
und idealistische Philosophien bestehen darauf, dass es eine Wirklichkeit gibt,
die sich grundsätzlich vom Alltag unterscheidet. Das Gegenteil trifft bei
materialistischen Philosophien zu, die wiederum Ideen, Spiritualität und oft
auch Moral abstreiten oder für unwichtig ansehen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Nach
Nagarjuna sind <i>beide Ansätze falsch</i>.
Es ist von größter Wichtigkeit. die reale Wirklichkeit anzuerkennen und klar zu
unterscheiden, ob es sich um Ideen oder Glauben handelt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
15<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Häufig
besteht die Vorstellung, dass die Wirklichkeit sich uns erst zukünftig nähern
wird, aber nicht das ist, was sich <i>direkt
vor uns offenbart</i> und manifestiert. Das ist nach Nagarjuna unrichtig.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Es
ist daher auch nicht möglich die Wirklichkeit der Geburt klar und konkret zu
erfahren. Das Gleiche gilt für den zukünftigen Tod. Über Beides machen wir uns
lediglich gedankliche Vorstellungen, diese sind aber nicht mit der Wirklichkeit
identisch. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<br />
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
GUDO NISHIJIMAhttp://www.blogger.com/profile/09535979134969652534noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8793050778834775622.post-70533026472101745422013-05-27T13:16:00.000+02:002013-05-27T13:16:10.982+02:00Untersuchung der Erregung und des Erregten, sowie dessen Einheit. (Ragarakta Pariksha), Nagarjuna, MMK, Kapitel 6<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">In
diesem Kapitel geht es um die Reize und Stimuli durch die Außenwelt des
Menschen, die unsere Sinnesorgane anregen und zu bestimmten mehr oder minder
starken Reaktionen führen. Diese lösen nicht im Menschen zuletzt starke
Emotionen und Affekte aus.</span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Das
Sanskrit-Wort <i>raga</i> hat einen breiten
semantischen Umfang: die Basisbedeutung ist färben, insbesondere mit roter
Farbe, und entflammen, weiter: Gefühle und Leidenschaft, Liebe und nicht
zuletzt starke sexuelle Begierde. Es geht also um starke und sehr starke
Gefühle und nicht zuletzt um Abhängigkeiten und Anhaften durch Reize, die wir
von außen aufnehmen und die uns dann in mehr oder minder starkem Umfang steuern
und von denen wir abhängig werden.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Damit
sind wir bei einem zentralen Thema des Buddhismus angekommen: Gier, Hass und
Verblendung sind die drei wesentlichen von Gautama Buddha gelehrten psychisch-geistigen
Gifte, die das menschliche Leben wesentlich beeinträchtigen oder sogar
zerstören.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wer
von Gier und Sucht abhängig ist, die von sinnlichen Reizen ausgehen, ist nicht
mehr im Gleichgewicht und hat den Mittleren Weg verlassen. Im alten Indien
wurde das Wort <i>raga</i> nicht zuletzt für
sinnliche Liebe, starke sexuelle Anziehung und auch für sexuelle Abhängigkeit
verwendet.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Nagarjuna
untersucht in diesem Kapitel tiefgründig die sinnlichen Reize, die uns über die
Sinnesorgane von der Außenwelt erreichen. Dabei geht es nicht um Banalitäten
und Amüsement, sondern um Grundsatzfragen der sinnlichen Reize, die auch sehr
feiner Natur sein können: z.B. wenn wir Musik hören, ein Bild oder eine
Skulptur in uns aufnehmen, schöne Gerüche empfinden oder sehr schmackhaftes
Essen zu uns nehmen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Zweifellos
haben wir den Eindruck, dass es sich bei diesen sinnlichen Reizen um etwas
Wirkliches handelt. Aber wir wissen auch, dass es sich bei genauerer Überlegung
nicht immer um die <i>Wirklichkeit</i> der
Außenwelt handelt, denn die Emotionen entstehen in uns selbst.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Keinesfalls
dürfen wir die sinnliche Wahrnehmung jedoch gering schätzen, denn sie hat in
unserem Leben eine sehr hohe Bedeutung und ist ein starkes Zeichen gerade der
Realität der Welt, z.B. um idealistische Illusionen und Täuschungen zu
durchschauen. Wichtig für Nagarjuna ist dabei, dass wir selbst oft diese Reize geistig
und psychisch interpretieren, einordnen und <i>bewerten</i>,
auch wenn wir dies häufig unbewusst tun. Ich bin fest davon überzeugt, dass die
sinnliche Wahrnehmung im Zustand des Gleichgewichts ein zentrales Anliegen der
frühen Lehren des Buddhismus ist.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Materialistisch
orientierte Menschen verstehen die Signale der Wahrnehmung als Erkennen der objektiven
Tatsachen und der Wirklichkeit. Das ist nicht die ganze Wahrheit. Wenn aber
materialistische und idealistische Lebensphilosophien im Gleichgewicht sind,
haben wir die Chance die Wirklichkeit zu erfahren. Das ist der Mittlere Weg.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Nagarjuna
untersucht hier die Frage der Reize sowohl als abstrakte Überlegung als auch konkret
auf den Menschen bezogen, der gereizt wird. Beide Bereiche, nämlich die
abstrakte Vorstellung und der konkrete Zustand der Sinnesreize, sind nach
Nagarjuna eine unauflösbare Einheit.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
1<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Der
konkrete Zustand der Sinnesreize existiert vor der abstrakten <i>Vorstellung</i> und der Idee der
Sinnesreize. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Dieser
konkrete Zustand der Sinnesreize ist ganz klar vorhanden und ist der gereizte
Zustand. Die reinen Sinnesreize, die nicht bewertet sind und keine starken
Emotionen oder Begierden auslösen, sind genau so, wie sie wirklich sind. Sie haben
eine eigene, unmittelbare (und oft blitzschnelle) Wirklichkeit.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
2<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wann
und wie ist es überhaupt möglich, dass die Emotionen der direkten Sinnesreizungen
(im Menschen) <i>nicht </i>der konkrete
Zustand der <i>Wirklichkeit</i> sind?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wirkliche
Situationen ereignen sich in Zusammenhängen und Umständen, die (von Natur aus) alle
im Gleichgewicht und stabil sind. Dies gilt (auch) für die konkreten und
abstrakten Fälle der Sinnesreizungen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Gerade
und vor allem <i>konkrete</i> <i>Sinnesempfindungen</i> wie Schmerz oder ein
lauter Ausruf haben die große Kraft, <i>illusionäre</i>
Gedankengespinste mit einem Schlag zu vertreiben und den <i>direkten Zugang</i> zur Wirklichkeit zu ermöglichen. Dies wird in
vielen Zen-Geschichten überzeugend beschrieben, sei es, dass der Schüler
plötzlich einen starken Schmerz erleidet oder sei es, dass der Lehrer bewusst
einen solchen Zustand herbeiführt, z.B. indem er den Schüler an der Nase packt,
sie dreht und starke Schmerzen hervorruft. Dann kann <i>plötzlich </i>der <i>Vorhang der
theoretischen Fantasien</i> zerreißen, sodass sich der Zugang zur Wirklichkeit
ganz direkt eröffnet. Daraus wird deutlich, dass dann das Empfangen des Reizes
und der Reizzustand im Menschen genau identisch sind.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Ein
solcher direkter Sinnesreiz ist etwas völlig anderes, als dessen spätere verbale
Beschreibung oder gedankliche Vorstellung. Der Zustand des Reizes, z.B. des
Schmerzes, ereignet sich jäh im Augenblick und ganz unmittelbar.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
3<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
hier formulierte Einheit von konkreten und abstrakten Sinnesreizungen ist aber
selbst ein Konzept. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Es
kann vorkommen, dass die klaren Empfindungen der reinen Sinnesreize einerseits und
starke Emotionen, z.B. bei Suchtabhängigkeit, andererseits <i>getrennt</i> sind. Dann machen sich die Emotionen sozusagen selbständig
und übersteigen die reine ursprüngliche Sinneswahrnehmung. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Dann
ist die Aussage, dass konkrete Sinnesreizung und der emotionale Zustand des
Menschen identisch sind, <i>nicht</i> mehr
richtig. Die Sinnesreizung ist dann nur der erste Stimulus, der dann eine
Emotionsverstärkung anstößt, die sich von der ursprünglichen Wahrnehmung ablöst
oder sie zumindest übersteigt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
4<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Nagarjuna
untersucht (vertieft) die Einheit der konkreten Sinneswahrnehmung und der
allgemeinen Gefühle des Menschen. Beide sind nicht dasselbe und bilden bei
überschießenden Emotionen <i>keine Einheit</i>
mehr. Im Übrigen sind Sinneswahrnehmungen, so wie sie sind, im Allgemeinen sehr
differenziert und detailliert. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Dagegen
sind starke Emotionen oft undifferenzierte große Kräfte, die den ganzen
Menschen ergreifen und überfluten. Sie führen von der beobachtbaren feinen Wirklichkeit
der einzelnen Dinge und Phänomene weg.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
5<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn
die konkrete Situation jedoch eine Einheit ist von sinnlicher Reizung und
Gefühlen, entspricht dies dem <i>Wirklichem</i>.
Dagegen können starke Gefühle auch <i>Illusionen
und Täuschungen</i> erzeugen, die gegenüber der Wirklichkeit überschießend
sind.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Nagarjuna
betont, dass selbst im Falle der sich von der konkreten Wahrnehmung <i>ablösenden Emotionalität</i> die einfache
Wirklichkeit der Sinnesreize immer vorhanden ist. Die durch Sinnesreizungen
ausgelösten Illusionen schießen dann aber über die Wirklichkeit hinaus.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
6<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Bei
einer Trennung der einfachen Sinnesreizung von den abstrakten Ideen über die
Sinnesreizung kann <i>keine </i>Verschmelzung
beider Bereiche erfolgen. Denn es gibt bei der sinnlichen Wahrnehmung
vielfältige Ideen und Interpretationsmöglichkeiten der Dinge und Phänomene, die
mit einer einfachen einheitlichen Wirklichkeit <i>nicht übereinstimmen</i>. Derartige Zustände sind typisch für Menschen,
die nicht im Gleichgewicht sind. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
7<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">In
der Wirklichkeit und im Zustand des Gleichgewichts gibt es eine Einheit der konkreten
vielfältigen Dinge und Phänomene und dem Abstrakten der Empfindungen. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wesentlich
ist weiterhin die Tendenz der Menschen, in allem und jedem einen <i>Zweck</i> und eine Funktion zu suchen. Dies
gilt nicht zuletzt für religiöse Lehren, die eine Absicht außerhalb dieser Welt
unterstellen. Außerdem wird von den Menschen oft eine Vermutung und Projektion
in die <i>Zukunft </i>vorgenommen und dies
mit einer angeblichen Absicht oder einem bestimmten (oft gesellschaftlich
festgelegten) Sinn in der Wirklichkeit verbunden. Damit wird das <i>Hier und Jetzt verlassen</i>. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
8<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Häufig
gehen wir von einer Trennung der konkreten Sinnesreizung und des Abstrakten aus
und wollen <i>danach wieder</i> zu einer Einheit
von beidem gelangen. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Der
starke Wunsch nach einer derartigen erfolgreichen Vereinigung kann sogar dazu
führen, dass wir die vorherige Trennung voraussetzen und eventuell sogar in
unserem Geist durch Denken unterstützen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Eine
ungeteilte Wirklichkeit wird auf diese Weise unversehens zu einem <i>Wunschbild,</i> das in die Zukunft verlagert
wird und die Klarheit für das Hier und Jetzt verschleiert. Z.B. kann die <i>Erleuchtung</i> als eine solche <i>angestrebte Einheit</i> verstanden werden,
die sich von der gegenwärtigen meditativen Praxis ablöst und, erreichbar oder nicht,
in die Zukunft verlagert wird. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Dann
bekommt die Einheit der konkreten Sinnesreizung und der abstrakten Gefühlswelt
etwas Künstliches, das die Einheit wesentlich erschweren oder unmöglich machen kann.
Erleuchtung ist nichts anderes als die <i>Wirklichkeit
im Hier und Jetzt </i>und keine gefühlsmäßig überzogene Zukunftsvision. Denn das
ist das Gegenteil wahrer buddhistischer Praxis.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
9<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Es
gibt viele Möglichkeiten bei der Frage der Einheit oder Trennung von
Sinnesreizungen, mit dem denkenden Geist in <i>Verwirrungen</i>
zu geraten. Im Zustand des Gleichgewichtes sind wir aber in der Lage, die
konkreten Einzelheiten durch die Sinnesreizungen wahrzunehmen und mögliche künstlich
erzeugte Gefühle klar zu erkennen. Dann haben starke Emotionen, die uns zu
fesseln drohen, einen Teil ihrer Kraft verloren, sodass sich die Chance zum
Gleichgewicht auftut<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
10<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Theoretische
Überlegungen über Trennung oder Einheit der Sinneswahrnehmungen und Gefühle
sind meist unfruchtbar und realitätsfremd. Es geht um die Gefühle und
Sinnesreizungen <i>selbst als Wirklichkeit</i>
und nicht um spekulative Denkkonstrukte.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
Wirklichkeit des ganzen Dharma hat in den Gefühlen eine ganz reale Komponente.
Wer <i>Gefühle ausschaltet</i> und nur den
Intellekt einsetzt, wird kaum Zugang zur Wirklichkeit dieser Welt bekommen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;"><i>Gedachte</i> Trennungen
oder Vereinheitlichungen gehen an der Wirklichkeit vorbei. Sie sind
Missverständnisse und Illusionen. Dies gilt besonders für die Erleuchtung, die immer
die <i>konkrete Situation</i> ergreift, genau
so wie sie ist. Dann gewinnen Gleichgewicht und Selbststeuerung die Oberhand.<o:p></o:p></span></div>
<br />
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
GUDO NISHIJIMAhttp://www.blogger.com/profile/09535979134969652534noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8793050778834775622.post-34511924979712905422013-05-23T00:54:00.001+02:002013-05-27T13:18:30.061+02:00 Untersuchung der materiellen Elemente, Nagarjuna, MMK, Kapitel 5<br />
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
materiellen Elemente der indischen Philosophie unterscheiden sich von den
Elementen der naturwissenschaftlichen und technischen Forschung der Gegenwart.
Die materiellen Elemente sind: Erde, Wasser, Feuer, Luft und Raum.</span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Dabei
steht das Element Erde für feste Materie, Wasser für Flüssiges, Feuer für
Verbrennung, Luft für Gase und der Raum gibt die reale räumliche Dimension
dieser Welt wieder. Die indische Gliederung der physikalischen Elemente ist also
wesentlich einfacher als bei uns, denn wir definieren die Elemente auf der
Grundlage der Atome und Moleküle, unabhängig von den Aggregatzuständen fest,
flüssig und gasförmig. Gleichwohl sind indischen Elemente für die
Untersuchungen Nagarjunas durchaus sinnvoll. Denn sie spiegeln die materielle
Welt wider, die wir auch als Außenbereich und Umgebung verstehen können. Dabei
ist die räumliche Dimension besonders wichtig, denn sie unterscheidet die
materielle von der idealistischen Lebensdimension, in der es im Allgemeinen
keine räumliche Zuordnung gibt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Häufig
wird im Buddhismus auch von der Form gesprochen, die eine materielle Dimension
dieser Welt ist und dreidimensional räumlich verstanden wird. Es ist daran zu
erinnern, dass die materialistische Weltsicht und Lebensphilosophie eine
Trennung von Subjekt und Objekt beinhaltet, sodass sie nur als Teilwahrheit
verstanden werden kann. Naturwissenschaft und Technik gehören dieser materiellen
Teilwirklichkeit an. Wir dürfen dabei nicht vergessen, welch große Fortschritte
diese Denkweise für die Menschheit erbracht hat, aber welche Gefahren auch in
der Einseitigkeit dieser Weltsicht entstehen können. Wenn das Materialistische
im menschlichen Leben überwiegt, fehlen ideelle und spirituelle Bereiche und oft
wird nur nach materiellem Vorteil und Genuss gestrebt. Dabei verödet das Leben.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Nagarjuna
untersucht in diesem Kapitel beispielhaft den Raum und sagt, dass die anderen
materiellen Elemente in gleicher Weise zu verstehen sind. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Eine
umfassende Sicht unseres Lebens und der Welt beschränkt sich aber nicht auf die
materielle Dimension. Form und Inhalt bilden immer eine Einheit, wenn wir
wirkliche Erfahrung voraussetzen. Sie lassen sich nur im Denken und in der
Theorie als zwei verschiedene Dimensionen unterscheiden. Da die buddhistische
Lehre über den Materialismus und die materielle Dimension hinausgeht, besteht
daher immer eine solche Einheit von äußerer Form und sinnhaftem Inhalt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
1<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wir
können den wirklichen Raum, so wie er ist, erfahren und erleben, wenn die
objektiven Charakteristika und die subjektiven Vorstellungen eine Einheit
bilden. Bei einer Abspaltung der materiellen Dimension vom Inhalt können wir
also die Wirklichkeit und Wahrheit nicht erfahren und nicht erkennen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Charakteristika
und Merkmale sind vom Menschen hinzugesetzt und sind eigentlich in der
Wirklichkeit nicht vorhanden. Wenn also die Charakteristika verschwinden kann
die wirkliche Welt realisiert werden.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Eine
Situation ohne Charakteristika mag daher unser ursprünglicher Zustand sein, in
dem wir uns noch nicht von der Wirklichkeit getrennt haben. Dann kommen unsere
intuitiven Fähigkeiten zum Zuge und wir können unser Handeln und Leben klar und
umfassend gestalten. Für Künstler und Sportler ist es unumgänglich, das
unterscheidende Beobachten und Denken auszuschalten, um ihre vorhandenen
Fähigkeiten „abrufen“ zu können.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Besonders
wirkungsvoll ist in diesem Sinne die Praxis des Zazen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
2<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wir
ordnen den Dingen, die uns umgeben, meist bestimmte Charakteristika zu, die oft
sogar willkürlich gewählt werden. Dadurch können wir die Dinge von einander
unterscheiden und uns in der Welt mit anderen verständigen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Besonders
bewertende Charakteristika und Merkmale bergen aber die Gefahr in sich, dass
wir sie wie Wirklichkeiten verstehen und kommunizieren. Dadurch können wir uns
selbst und andere leicht täuschen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
3<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Nagarjuna
vertieft seine Überlegungen zu den Charakteristika der Dinge, also die
räumlichen Unterscheidungen und Merkmale. Dies soll an einem Beispiel
verdeutlicht werden.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn
wir z.B.: von einem Wasserstrudel reden und dabei auf die Gefahren hinweisen,
die er für Schwimmer oder kleine Boote bedeutet, so ist dies effizient und
nützlich zur Kommunikation, aber der Wasserwirbel ist selbstverständlich Teil
des Flusses und besteht wie dieser aus Wasser. Eigentlich ist daher der Strudel
gar nicht getrennt vom Wasser und kein eigenes Ding. Die Merkmale des Strudels
sind in Bezug auf die Gefahren besonders wichtig, sind also Attribute, die wir
an den bestimmten Ort im Wasser zuordnen. Der Strudel kann z.B. einen Schwimmer
in die Tiefe ziehen, sodass er in große Gefahr kommt oder sogar ertrinkt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn
wir die Charakterisierung durch einen Strudel, die wir selbst vornehmen,
weglassen, so beschreibt dies die Wirklichkeit ohne Merkmale. Die Beschreibung
des Wasser-Wirbels würde dann nur so lauten, dass er sich in bestimmter Weise
im Kreis dreht, aber eine Bewertung nach der Gefährlichkeit würde entfallen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Nagarjuna
sagt uns damit, dass wir bewertende Charakteristika immer in der Einheit mit
den Dingen und Phänomenen verstehen und nicht abtrennen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
4<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn
ein Charakteristikum nicht erkannt und gesehen wird, gibt es dieses überhaupt
nicht. Man kann nicht sagen, dass es existiert, denn die Charakteristika sind
nicht unabhängig von der Sache, dem sie zugeordnet sind.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Meist
sind die Charakteristika bildhaft. Wenn die Bilder nicht vorhanden sind, gibt
es demnach auch keine Charakteristika.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
5<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
kennzeichnenden Bilder müssen klar erkannt werden, damit auch die
Charakteristika erkennbar sind. Die räumlichen Charakteristika sind wie im
vorherigen Vers dargelegt Bilder. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Das
wirkliche Erkennen der Charakteristika ist mit dem wirklichen Erkennen des
Sachverhaltes verknüpft. Wenn wir uns in unserer Vorstellung Merkmale
ausdenken, die mit den Merkmalen der Sache nicht identisch sind, erkennen wir nicht
einmal die materielle Dimension unserer Welt richtig. Das richtige Erkennen der
Charakteristika ist identisch mit den Charakteristika selbst.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
6<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Es
ist eine alte Frage der Menschheit, ob die Wirklichkeit existiert oder nicht.
Aufgrund des Denkens im Idealismus und der Wahrnehmung im Materialismus kann
man diese Frage <i>nicht </i>beantworten.
Und sie kann die Menschen endlos beschäftigen und verwirren.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Es
gibt eine intuitive Sicherheit, dass diese Welt wirklich existiert, und damit
die obige Frage überflüssig macht. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Nagarjuna
wurde häufig als Nihilist eingestuft und dass er die Wirklichkeit abstreitet
und für nicht existent erklärt. Dies ist meines Erachtens völlig falsch und
wird heute auch von ernsthaften Wissenschaftlern kaum noch vertreten.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Im
Zen – Buddhismus gibt es viele Geschichten, wie der zweifelnde Geist durch ein
reales Erlebnis durchbrochen wird. Beim Empfinden eines starken Schmerzes ist
für uns die Wirklichkeit unabhängig vom Theoretisieren ganz klar und evident.
Das ist für wissende und unwissende Menschen gleich.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
7<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
Vorstellungen und Worte von Existenz und Nicht-Existenz müssen von der
Wirklichkeit unterschieden werden. Auch die Einteilung in die fünf materiellen
Elemente sind Konzepte und nicht die Wirklichkeit selbst. Das gedachte Konzept
von Wasser kann niemals unseren Durst löschen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers
8<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Die
Wirklichkeit kann als Dinge und Phänomene gesehen werden, die sich direkt vor
uns befinden. Es ist unsinnig diese Welt der Dinge und Phänomene abzustreiten.
Das wäre sehr töricht.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Törichte
Menschen wollen die Wirklichkeit der Dinge und Phänomene nicht sehen, aber die
Dinge und Phänomene sind etwas Ruhiges und Angenehmes.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Dies
mag für Menschen, die in lauten und verunreinigten Städten leben, seltsam oder
sogar absurd erscheinen. Aber es ist von entscheidender Bedeutung, ob wir
selbst im Gleichgewicht und unserem Zentrum leben. Wenn dies der Fall ist,
werden wir von der Unruhe unserer Städte nicht angesteckt, sodass diese Unruhe
eigentlich für den Menschen überhaupt nicht mehr existiert. Dies ist eine
zentrale Aussage der buddhistischen Theorie und Praxis.</span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
GUDO NISHIJIMAhttp://www.blogger.com/profile/09535979134969652534noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8793050778834775622.post-68615130948965839372013-05-14T14:01:00.000+02:002013-05-27T13:19:02.525+02:00Untersuchung der Skandhas (Komponenten) des Menschen und der Welt, Nagarjuna, MMK, Kapitel 4<br />
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 5</span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Etwas das keine Ursache oder
keine Form hat kann sich niemals in dieser Welt manifestieren. Es gibt also
keine Form ohne Ursachen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Was wir als Veränderung
bezeichnen ist ein mentaler Vergleich eines früheren mit einem späteren
Zustand. Es ist also ein gedankliches Konstrukt. In der Wirklichkeit gibt es
aber nur den jeweiligen Zustand im Augenblick während die Vergleiche durch
Gehirntätigkeit erzeugt werden.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Im Gegensatz zur Form
besitzt das was wir Veränderung nennen keine Wirklichkeit. Es ist eine
Interpretation der jeweiligen Tatsachen im Augenblick.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 6<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Während wir etwas tun und
handeln, können wir die Erfahrung kaum bewerten und klassifizieren. Es ist auch
kaum möglich das Handeln als angenehm, passend und richtig oder umgekehrt als
nicht angenehm, nicht passend oder falsch einzuschätzen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Solche Bewertungen setzen
wir gewissermaßen durch Gehirntätigkeit später hinzu. Das Handeln selbst
vollzieht sich ohne derartige Klassifikationen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wenn das Handeln
abgeschlossen und vollendet ist, gibt es Tatsachen, die sich in der wirklichen
Welt manifestieren. Derartige Tatsachen werden von unserem Geist in der einen oder
anderen Weise eingeordnet.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Was wir im Augenblick tun
hat Folgen, die in der Welt bleiben. Wenn wir etwas getan haben, wird eine
solche Handlung augenblicklich eine konkrete Tatsache.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 7<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Beim Erwerben von Wissen ist
immer eine Absicht wirksam. Sie ist also ein wesentlicher Teil des Wissens selbst.
Das heißt die Absicht steuert den Erwerb des Wissens. Sie färbt gewissermaßen
das, was bei dem Studium erlangt wird. Es ist daher außerordentlich wichtig,
Klarheit über die Absicht, die uns wesentlich steuert, zu erreichen und zu
bewahren.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Jede Untersuchung findet in
Bezug auf die Tatsachen der wirklichen Welt statt. Unser Handeln und Erwerben
von Wissen hat dabei Rückwirkungen, die mehr oder minder stark auf andere und
das ganze Universum wirksam sind.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 8<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wer im Gleichgewicht ist,
kann seine Aufmerksamkeit aufrechterhalten und gefestigt über alles reden. Er
akzeptiert die vernetzten Prozesse, die er nicht ändern oder beeinflussen kann,
in ruhiger unaufgeregter Haltung. Er lässt sich nicht aus der Ruhe bringen, ist
ohne Panik oder Euphorie auf dem Mittleren Weg.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Diesen Zustand bezeichnet
Nagarjuna als Leerheit (shunyata).<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b><i><span style="font-family: inherit;">Vers 9<o:p></o:p></span></i></b></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Manchmal ist es unbedingt
nötig, einen anderen Menschen auf Fehler und Irrtümer hinzuweisen. Dies muss im
Einklang mit dem buddhistischen Gelöbnis sein, dass wir nicht über die Fehler
anderer herzuziehen, uns nicht selbst loben und aufwerten. Es muss also eine wirkliche
Hilfe für den Anderen sein, die dieser auch akzeptiert, um daraus zu lernen.
Ein solcher Hinweis auf Fehler gelingt, wenn wir selbst im Gleichgewicht sind
und keine Aggressionen haben.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Wer selbst im Gleichgewicht
ist, begeht keine gravierenden Fehler. Dafür ist vor allem die Praxis des
Samadhi von zentraler Bedeutung. Bekanntlich ist der Samadhi ein Glied des
Achtfachen Pfades. Im Samadhi selbst sind wir im Gleichgewicht und werden nicht
durch Ideologien oder Vorurteile gesteuert. Wenn man anderen einen Rat erteilt
und auf Fehler hinweist, muss das frei von Egoismus und Selbstdarstellung sein.</span></div>
GUDO NISHIJIMAhttp://www.blogger.com/profile/09535979134969652534noreply@blogger.com0