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Meister Nishijima praktiziert Buddhismus seit über 60 Jahren. Er war Schüler von Meister Kodo Sawaki, einem japanischen umherziehenden Priester, der berühmt dafür war unermüdlich zu betonen, dass die Praxis des Zazen ihren richtigen zentralen Platz im Buddhismus erhält und der selbst intensiv praktizierte. Meister Nishijima wurde von Meister Renpo Niwa als Priester ordiniert, der später als Abt den Zentraltempel des Soto-Buddhismus leitete. Nishijima Roshi hat viele Bücher über Buddhismus u.a. von Dogen sowohl in Japanisch als auch in Englisch geschrieben. Über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren hat er in Japanisch und Englisch viele Vorträge gehalten, Seminare und Sesshins geleitet sowie genaue Anweisungen zum Buddhismus und vor allem zum Zazen gegeben. Deutsche Fassung: Yudo J. Seggelke

Montag, 19. November 2007

Buddhismus und Vertrauen

Sehr geehrter Nishijima Roshi.

Fragen:
1.) Ist das Vertrauen, das aus der direkten Praxis/Erfahrung des Zazen entsteht, das einzige zuverlässige und tragfähige Objekt im Buddhismus?

2.) Ist es eine irrationale Annahme, wenn man zu einer Erfahrung Zuflucht nimmt und Vertrauen auf sie setzt, die außerhalb unserer eigenen Erfahrung/Praxis liegt (z. B. wenn einige Buddhisten bestimmte Annahmen über die Erfahrungen von Lehrern wie Buddha selbst oder anderen Lehrern machen, die für sie nicht experimentell sind sondern auf dem Glauben beruhen)

Mit besten Empfehlungen
Harry.

Nishijima Roshi:

Sehr geehrter Harry San,

meine Antwort lautet wie folgt:

1. Der verlässliche Bereich des Vertrauens im Buddhismus ist der Zustand von Körper und Geist, der verwirklicht wird, wenn das Vegetative Nervensystem (VNS), das aus den beiden Teilsystemen des Sympathischen (SNS) und Parasympathischen (PNS) Nervensystems besteht, im Gleichgewicht ist.

2. Es ist keine irrationale Annahme, Zuflucht zu nehmen.
Es ist keine irrationale Annnahme, Vertrauen in etwas zu legen.
Es ist keine Erfahrung, die außerhalb unserer eigenen Erfahrung/Praxis ist.
Aber:
Es ist der Zustand, zu dem wir Zuflucht nehmen können.
Es ist der Zustand, in den wir unser Vertrauen legen können.
Es ist genau unsere eigene Praxis/Erfahrung.
Es ist genau unser Sitzen.
Es ist genau so, dass wir das Rückgrat senkrecht und gesteckt halten.
Es ist genau unser Handeln.
Es ist genau das Gleichgewicht unseres vegetativen Nervensystems.

Sehr vielen Dank für Ihre Fragen

Gudo Wafu Nishijima

Mittwoch, 14. November 2007

7 . Waschen und Reinigen (Senjo)
[139]
1. Es gibt die Praxis und Erfahrung, welche die Buddhas und Vorfahren im Dharma behütet und bewahrt haben: Wir nennen sie Reinheit.

Grundprinzip: Es gibt buddhistisches Handeln, das die Einheit von Praxis und Erfahrung ist, die in der buddhistischen Überlieferung behütet und bewahrt wurde. Dies nennt man "nicht schmutzig“.
Buddhismus ist niemals allein Theorie und auch nicht Wahrnehmung, sondern ist das Handeln selbst. Deswegen ist der Buddhismus genau eine einfache wirkliche Tatsache im gegenwärtigen Augenblick und er erfordert grundsätzlich "keinen Schmutz haben".

[140]
2. Der sechste Vorfahre im Dharma (Meister Daikan Eno) fragte Zen-Meister Dai-e (Meister Nangaku Ejo) des Klosters Kannon auf dem Berg Nangaku-zan: "Stützt du dich auf die Praxis und Erfahrung oder nicht"? Meister Dai-e antwortete: "Es gibt die Praxis und es gibt die Erfahrung, aber wenn sie nicht rein sind, kann man (die Wahrheit) nicht verwirklichen“.
Der sechste Vorfahre im Dharma (Daikan Eno) sagte: "Gerade diese Reinheit ist es, welche die Buddhas immer bewahrt und beherzigt haben. Du bist auch so, ich bin so und die alten Meister in Indien waren eben so".


Grundprinzip: Ein großer Meister fragt (im obigen Zitat) den anderen, ob er die Praxis und Erfahrung des Zazen als Grundlage hat oder nicht. Der gefragte Meister antwortete: "Selbstverständlich, ich kann niemals die Existenz der Zazen-Praxis leugnen und ich bin sicher, dass es überhaupt ´nichts Schmutziges´ gibt. Der sechste Vorfahre im Dharma (der andere Meister) fügte dann hinzu, dass viele Buddhas genau dieses Nicht-Schmutzige bewahrt und erstrebt haben. Das gilt auch für dich und für mich. Außerdem gilt dies auch für die alten Meister in Indien.

Wir sollten daher denken, dass es selbstverständlich sehr wichtig ist für uns, jeden Tag Zazen zu praktizieren, aber gleichzeitig sollte diese Praxis immer "nichts Schmutziges" sein. Wir sollten niemals Zazen praktizieren, um Ruhm oder Profit zu erlangen, sondern die Zazen-Praxis sollte immer dem Streben nach der Wahrheit dienen. Wir sollten immer Zazen praktizieren als etwas Nicht-Schmutziges.

3. Wir reinigen nicht nur Körper und Geist, sondern das ganze Land und wir reinigen auch unter den Bäumen (um dort zu praktizieren). Das ganze Land zu reinigen bewahren und erstreben die Buddhas, obwohl es niemals beschmutzt ist. Selbst wenn sie auf der höchsten Stufe eines Buddhas angelangt sind, fahren sie mit dem Reinigen fort und hören nie damit auf.

Grundprinzip: Wir sollten nicht nur Körper und Geist, sondern auch unser Land und sogar (den Boden) unter den Bäumen säubern. Auch wenn unser Land nicht schmutzig wäre, ist das Säubern unsere allgemeine Aufgabe und das wahre Streben als buddhistische Praktizierende und Buddhas. Diese Anstrengungen zu säubern ist unsere menschliche Pflicht und wir sollten damit für immer fortfahren.

Im Buddhismus glauben wir fest an die Einheit von Körper und Geist. Sowohl im Idealismus als auch im Materialismus können Körper und Geist als etwas voneinander Getrenntes gedacht werden. Aber im Buddhismus oder der Lebensphilosophie des Handelns ist eine solche Trennung nicht denkbar. Beim Handeln sind nämlich Körper und Geist untrennbar verbunden, sodass wir niemals das Handeln in zwei Bereiche aufspalten können. Im Bereich des Handelns sollten wir immer Körper und Geist als Einheit erfahren. Wenn wir unsere Hände waschen, waschen wir genau die Hände, aber gleichzeitig waschen wir unseren Geist, der etwas Schmutziges denkt.

[142]
4. Deshalb benutzt ihr das Wasser nicht allein, um euren Körper zu reinigen, sondern ihr handelt viel umfassender und nennt es 'Waschen und Reinigen', wenn ihr den Buddha-Dharma im Einklang mit dem Buddha-Dharma bewahrt und darauf vertraut.

Grundprinzip: Reinigen bedeutet nicht nur, den Körper mit Wasser zu waschen, sondern dass wir ein solches Verhalten im Einklang mit dem Gesetz des Universums bewahren, und dies offenbart sich im Verhalten genau so wie im Bewahren des Gesetzes des Universums. Wir verhalten uns so ganz normal in unserem täglichen Leben und dies wird Reinigung genannt.

Das Reinigen besteht nicht nur darin, dass wir unseren Körper mit Wasser waschen, sondern es bewirkt vor allem, dass wir das Gesetz des Universums in einer solchen Art und Weise bewahren. Auch dies nennen wir Reinigen. In diesem Kapitel stellt Meister Dogen eine Liste von Beispielen für das Reinigen und Säubern zusammen, z. B. wenn wir die Fingernägel und Fußnägel kürzen, wenn wir das Haar schneiden, wenn wir unseren Körper nach dem Stuhlgang reinigen usw.

5. Wir sollten daher dieses Verhalten am Ort der Wahrheit, wo wir (intensiv) nach der Wahrheit streben, ganz besonders bedenken (und beherzigen).

Grundprinzip: Meister Dogen schätzt unser Verhalten auch auf der Toilette außerordentlich und daher beschreibt er ganz genau, wie sich chinesische Mönche in der Toilette verhalten, um dies auch in japanischen buddhistischen Tempeln einzuführen.

Buddhismus ist Teil der Lebensphilosophie des Handelns. Indem wir menschliches Handeln sehr schätzen, bedeutet dies auch, den Buddhismus selbst hoch zu achten.

Samstag, 10. November 2007

6. Geist hier und jetzt ist Buddha (Soku shin ze butsu)

[125]
1. Was alle Buddhas und Vorfahren im Dharma immer bewahrt haben und worauf sie vertraut haben, ist genau "Geist hier und jetzt ist Buddha", ohne jede Ausnahme. Viele Schüler verstehen jedoch nicht, dass "Geist hier und jetzt ist Buddha" nicht in Indien existierte, sondern es wurde zuerst in China gehört. Deshalb wurde der Irrtum nicht als solcher erkannt. Und weil der Irrtum nicht erkannt wurde, sind viele Menschen in Anschauungen verfallen, die nicht buddhistisch sind.

Grundprinzip: Die Lehre "Geist hier und jetzt ist Buddha" wurde ohne jede Ausnahme von allen Buddhas und Vorfahren im Dharma vertreten. Viele Wissenschaftler behaupten jedoch, dass diese Theorie zuerst in China gelehrt wurde und nicht in Indien (,und daher sei es nicht authentisch). Obgleich die Ablehnung der Theorie, dass diese Lehre bereits in Indien bestanden hat, falsch ist, verfallen viele Wissenschaftler in diesen Fehler. Sie erkennen (zudem) ihren Fehler nicht, und geraten in die schlechte Situation der Nicht-Buddhisten.

Das Prinzip "Geist hier und jetzt ist Buddha" ist sowohl in Indien als auch in China ein ganz wesentlicher buddhistischer Grundsatz. Es ist wirklich undenkbar, dass sich der wahre Buddhismus in China und Indien unterscheidet, aber bestimmte buddhistische Wissenschaftler verstricken sich in dieser falschen Lehre und fallen damit in das Leiden der Nicht-Buddhisten zurück.

2. Wenn beschränkte Menschen den Satz höre "Geist hier und jetzt ist Buddha“, glauben sie, dass der Verstand und die Sinneswahrnehmung gewöhnlicher Menschen genau (dieser) Buddha sind. Diese Menschen haben aber niemals den Bodhi-Geist erweckt.

Grundprinzip: Beschränkte und uneinsichtige Menschen meinen, dass sie bereits Buddha sind, allein wenn sie die Lehre hören "Geist hier und jetzt ist Buddha", obgleich der Wille zur Wahrheit (Bodhi-Geist) überhaupt noch nicht bei ihnen erweckt worden ist.

Törichte Menschen denken, dass alle Menschen schon Buddha sind, und zwar auch diejenigen, bei denen im gegenwärtigen Augenblick das sympathische Nervensystem (SNS) oder das parasympathische Nervensystem (PNS) stärker ist (also kein Gleichgewicht besteht) und sie genau Buddha sein können. Aber eine solche Interpretation ist vollständig falsch. In den Philosophien, die nur auf dem Verstand beruhen, denkt man nur an idealistische oder materialistische Menschen, aber im buddhistischen Realismus geht es um die wahre Existenz der Menschen, die ihr Vegetatives Nervensystem (VNS) im Gleichgewicht haben. Diese können Buddhas genannt werden.

3. Dies ist die Folge davon, dass man niemals einen wahren Lehrer hatte.

Grundprinzip: Das (obige) grundsätzliche Missverständnis ist in China entstanden, weil es dort zu jener Zeit außerordentlich wenige wahre buddhistische Meister gab.

Damals gab es in China sehr wenige wahre buddhistische Meister, sodass der wichtige Satz: "Geist hier und jetzt ist Buddha" überhaupt nicht verstanden wurde. Die Menschen haben deshalb zwangsläufig solche Fehler begangen.
[129]
4. Der Mönch (aus dem Süden) sagte: "Die („guten“) Lehrer dort lehren ihre Schüler direkt (mit Worten), dass der Geist hier und jetzt Buddha ist". Buddha bedeutet danach das Bewusstsein selbst. " (Sie sagen:) "Jetzt besitzt ihr schon die Essenz des Sehens, Hörens, Bewusstseins und Wissens. Diese Essenz vermag die Augenbrauen hochzuziehen, mit den Augen zu zwinkern, zu kommen, zu gehen, sich zu bewegen und zu handeln. Sie durchdringt vollständig den Körper, sodass der Kopf weiß, wenn ihn etwas berührt und der Fuß weiß, wenn ihn etwas anrührt. Deshalb wird diese Essenz 'das wahre all umfassende Wissen' genannt. Unabhängig davon gibt es überhaupt keinen Buddha".

Grundprinzip: Der Mönch (aus dem Süden) hatte (dem Meister Daisho) geantwortet, dass die guten Lehrer in jenem Gebiet (des Südens) ihre Schüler lehren, dass "der Geist hier und jetzt Buddha ist". Sie sagen jedoch, dass Buddha (allein) das Bewusstsein selbst ist und dass dieses Bewusstsein alles steuert und den ganzen Körper durchdringt. Daher werde es die wahre, alles durchdringende Intelligenz genannt. Es gäbe keinen anderen Buddha als dies.

Als der große nationale Meister Daisho seinen Schüler fragte, welche buddhistischen Theorien in den Gebieten des südlichen China gelehrt wurden, antwortete der Mönch, dass es dort viele buddhistische Lehrer gäbe, die lehren, dass "der Geist hier und jetzt Buddha ist". Der Mönch erklärte dann aber, dass (schon) das menschliche Bewusstsein die Fähigkeit habe, vielfältige Dinge und Phänomene zu kennen, und daher interpretieren die dortigen Lehrer (fälschlich) , dass unser Bewusstsein genau Buddha sei.

5. Der Meister sagte darauf: "Wenn es so ist, unterscheiden sich diese Lehren im Süden nicht von Senika, der (auch) nicht-buddhistische Lehren vertrat". Dieser lehrte: 'In unserem Körper gibt es eine einzige spirituelle Essenz. Diese Essenz kann Schmerz und irritierende Reize erkennen. Der Geist verlässt den Körper, wenn dieser vergeht, genauso, wie ein Hausherr sein Haus verlässt, wenn es von den Flammen zerstört wird. Das Haus ist vergänglich und der Hausherr unvergänglich. Wenn ich solche Menschen näher betrachte (muss ich sagen), dass sie nicht zwischen falsch und richtig unterscheiden können. Wie könnten sie also überhaupt feststellen, was richtig ist?'

Grundprinzip: Der nationale Meister Daisho sagte unmissverständlich, dass die vom Mönch zitierte Lehre der angeblichen buddhistischen Meister des Südens nichts anderes sei, als die eines idealistischen Denkers, der Brahmane war und Senika genannt wurde. Er lehrte, dass es eine einzige spirituelle Essenz im Menschen gäbe und dass diese unsterblich sei. Nachdem der nationale Meister diese angeblichen buddhistischen Lehrer so geprüft hatte, kam er zu der klaren Erkenntnis, dass sie die wahre Bedeutung von "der Geist hier und jetzt ist Buddha" nicht im Mindesten verstanden hatten.

Im weniger entwickelten südlichen Bereich in China wurde damals die Aussage "der Geist hier und jetzt ist Buddha" missverstanden, und wurde so gedeutet, dass der schon verstandesmäßige Geist genau Buddha sei. Dies war falsch und ein schwerwiegendes Missverständnis. Daher kritisierte der nationale Meister Daisho eine solche Interpretation außerordentlich.

6. Wenn allein das Sehen, Hören, Bewusstsein und Erkennen der Buddhanatur gleich wäre, hätte Vimalakirti nicht gesagt: „Der (Buddha-)Dharma überschreitet Sehen, Hören, Bewusstsein und Erkennen. Wenn wir Sehen, Hören, Bewusstsein und Erkennen benutzen, dann ist dies eben nur Sehen, Hören, Bewusstsein und Erkennen und dieses Verhalten kann niemals das Streben nach dem Dharma sein.“

Grundprinzip: Wenn das Sehen, Hören, Bewusstsein und Erkennen dasselbe wie die Buddhanatur wäre, könnte der große indische Meister Vimalakirti nicht mit Recht sagen: "Das Gesetz des Universums und der Dharma überschreiten das Sehen, Hören, Bewusstsein und Erkennen und dies ist wie es ist. Dies kann also niemals dasselbe sein wie das Gesetz des Universums selbst."

Sehen, Hören, Bewusstsein und Erkennen sind menschliche mentale Fähigkeiten und daher können sie niemals das Gesetz des Universums sein, denn dieses ist viel größer und viel umfassender. Auf diese Weise sollten wir also die Worte "Der Geist hier und jetzt ist Buddha" verstehen und zwar: "Unser Bewusstsein im gegenwärtigen Augenblick kann niemals etwas anderes sein als das Gesetz des Universums." Daher sagte der indische buddhistische Laie Vimalakirti, der ein ausgezeichnetes praktisches Verständnis der buddhistischen Lehre hatte, dass die mentalen Fähigkeiten, also Sehen, Hören, Bewusstsein und Erkennen niemals das Gesetz des Universums sein können. Wir sollten also den berühmten Satz "der Geist hier und jetzt ist Buddha" so interpretieren, dass das menschliche Bewusstsein im gegenwärtigen Augenblick genau Buddha in der wirklichen Welt (und der Praxis des Handelns) ist (und nicht im Denken allein).
[131]
7. Der Landesmeister Daisho war ein hervorragender Schüler des ewigen Buddhas vom Berg Sokei (Meister Daikan Eno). Er war ein großer gütiger Lehrer des Himmels und der Menschenwelt. Ihr müsst den Sinn der tief schürfenden Lehre von Meister Daisho klar verstehen und sie als Maßstab für euer eigenes Lernen in der Praxis nehmen.

Grundprinzip: Der Landesmeister Daisho, der auch Meister Nanyo Echu genannt wurde, war ein hervorragender Schüler des ewigen Buddhas und Meisters Daikan Eno. Er war also ein (großer) buddhistischer Meister oben im Himmel und in der Menschenwelt. Wir sollten die tief schürfende und wichtige Lehre daher wirklich verstehen, durchdringen und ihm vertrauen, denn seine Lehre ist genau der große Maßstab, um den praktischen Buddhismus zu studieren.

Der Landesmeister Daisho heißt auch Meister Nanyo Echu und da er ein hervorragender Schüler des sechsten Vorfahren in Dharma Meister Daikan Eno, war, sollten wir seiner verlässlichen buddhistischen Lehre aufrichtig folgen. Wenn wir also den wahren Buddhismus studieren und erfahren wollen, sollten wir seine Lehre beherzigen, (dass der Buddhismus nicht ein spiritueller Glaube an einen unsterblichen Geist sei, sondern eine praktische Lehre im gegenwärtigen Augenblick und im Hier und Jetzt.)
[134]
8. Die Verwirklichung in der Praxis wie diese ist genau "der Geist hier und jetzt des Buddha", die sich selbst benutzt und authentisch überträgt an "Geist hier und jetzt ist Buddha". Auf diese Weise wurde er authentisch bis zum heutigen Tag übertragen.

Grundprinzip: Die Verwirklichung in der Praxis wie diese ist genau "Geist im gegenwärtigen Augenblick ist genau die Wirklichkeit des Menschen in den buddhistischen Gruppen“. Und diese menschliche Wahrheit wurde durch die Übertragung bewahrt, sie wurde zweifellos genau so authentisch übermittelt.

Die buddhistische Lehre ist für uns nicht leicht zu verstehen und sie wurde daher über 2.500 Jahre authentisch weitergegeben. Durch diese Weitergabe von einem zum anderen wurden jeweils die vielfältigen möglichen Missverständnisse vermieden. Es ist daher unsere äußerst wichtige Pflicht, den wahren Buddhismus authentisch zu erhalten und für alle Zeiten die vielen möglichen Fehler zu vermeiden.

Dienstag, 6. November 2007

5. Regeln für die Zazen-Halle der schweren Wolke (Ju-undo-shiki)

[111]
1. Menschen, die den Willen zur Wahrheit haben und Ruhm sowie Profit fortwerfen, mögen eintreten. Wir sollten nicht zufällig jene zulassen, die unehrlich sind. Wenn wir jemanden fälschlich zugelassen haben, sollten wir ihn nach gründlicher Überlegung dazu bringen, fortzugehen.

Grundprinzip: Menschen, die den starken Willen haben, nach der Wahrheit zu streben, können eintreten. Wir sollten niemals jemanden annehmen, der eifrig dahinter her ist, Ruhm oder Profit zu erlangen. Wenn solche Menschen, die nach Ruhm oder Profit gieren, fälschlich in den Dojo eingetreten sind, müssen wir einen solchen Menschen nach gründlicher Überlegung und Würdigung der gesamten Umstände ausschließen.

Im buddhistischen Leben strengen wir uns an, die Wahrheit sorgfältig und ausdauernd zu untersuchen. Wenn jemand daher anfängt, den Buddhismus zu studieren, um Ruhm oder Profit zu erlangen, ist eine solche Anstrengung für ihn und jeden anderen völlig nutzlos, weil dies in der Tat nur eine bestimmte Art von Zeitverschwendung ist. Wenn daher jemand im Dojo nicht den Willen zur Wahrheit hat, so fordert Meister Dogen, dass wir ihn aus dem Dojo nach sorgfältiger Untersuchung ausschließen. In solchen Dojos wurde in Japan zuerst Zazen praktiziert. Derjenige, der den Willen zur Wahrheit nicht hat, sondern nach Ruhm und Profit giert, muss daher ausgeschlossen werden.

2. Denkt daran, wenn der Wille zur Wahrheit im Verborgenen entstanden ist, muss sich die Gier nach Ruhm und Profit sofort auflösen.

Grundprinzip: Wenn jemand den Willen zur Wahrheit hat, löst sich die Gier nach Ruhm und Profit zwangsläufig sofort auf.

Wenn wir leider den Tatsachen in der heutigen menschlichen Gesellschaft ins Auge sehen, in der wir jetzt genau leben, kann man erkennen, dass es in ihr eine Mischung des Strebens nach Ruhm und Profit gibt. Was Meister Dogen hier sagt, mag daher zunächst sehr seltsam und weltfremd klingen. Wenn wir jedoch die wirklichen Umstände der menschlichen Gesellschaft gründlich untersuchen, haben die Menschen, die im 21. Jahrhundert leben, vollständig den Glauben an die Existenz der Wahrheit verloren. Wenn wir weiterhin genau die Gründe untersuchen, warum wir Menschen den Glauben an das Dasein der Wahrheit verloren haben, erkennen wir, dass diese geschichtlichen Tatsachen aus Umständen erwachsen sind, die wir seit den alten Zeiten erlebt und erfahren haben. Im Zeitalter der alten griechisch-romanischen Kultur wurden die zwei verschiedenenartigen und kraftvollen Philosophien gefunden, nämlich der Idealismus und Materialismus. Diese beiden tief greifenden Philosophien sind beide aus intellektuellen Überlegungen entstanden und sie haben daher beide die typischen Merkmale einer intellektuellen Philosophie. Sie beruhen auf dem Denken und der materiellen und sinnlichen Wahrnehmung. Es ist daher unmöglich für die Menschen, eine dieser beiden Philosophien zu bevorzugen und die andere wegzulassen, die beide sind unvollständig, also einseitig. Wenn wir mit anderen Worten nur mit dem Verstand nach der Wahrheit suchen, ist es vollständig ausgeschlossen, dass wir überhaupt mit diesen beiden Philosophien eine einzige Wahrheit finden und ergreifen können.

Wir kommen daher zu dem erstaunlichen Schluss, dass wir Menschen in einer Gesellschaft gelebt haben, wo es keine Wahrheit gibt! Durch die Existenz der zwei ganz verschiedenen Arten von sog. Wahrheit ergibt sich der Glaube, dass es eben nur diese beiden unterschiedlichen Wahrheiten gibt und daher glaubt niemand daran, dass man eine einzige Wahrheit finden kann. Diese Entwicklung hält nun seit vielen tausenden von Jahren an.
Wenn wir Menschen daher nur eine einzige höchste Wahrheit ergreifen wollen, müssen wie diese beiden intellektuellen sog. Wahrheiten zumindest teilweise über Bord werfen und in eine gänzlich andere Art von Wahrheit eintreten, die nur als Einheit existieren kann. Vor diesem Hintergrund empfahl uns Gautama Buddha die nur verstandesmäßigen Bereiche zu verlassen und in den Bereich des Realismus einzutreten. Meister Dogen betonte, dass es notwendig ist, die Gier nach Ruhm wegzuwerfen, der ein Symbol des Idealismus ist und auch die Gier nach Profit aufzulösen, der ein Symbol des Materialismus ist, wenn wir in den großen Glück bringenden Bereich der Wirklichkeit eingehen wollen.
Meister Dogen legt in großer Ehrlichkeit seine eigenen Erfahrungen offen, dass nämlich unsere Gier nach Ruhm und Profit vollständig und ganz schnell verschwinden wird, wenn wir das ehrliche Bestreben haben, die Wahrheit zu ergreifen.
[112]
3. Da nun jeder von uns dem (Etwas) begegnet, dem sehr schwer zu begegnen ist und das praktiziert, was schwer zu praktizieren ist, dürfen wir auf keinen Fall unsere Aufrichtigkeit verlieren. Diese (Aufrichtigkeit) wird der Körper-und-Geist der buddhistischen Vorfahren im Dharma genannt und es wird zweifellos Buddha und wird zweifellos Vorfahre im Dharma.

Grundprinzip: Wir haben tatsächlich dasjenige getroffen, was außerordentlich schwierig anzutreffen und überaus schwer zu praktizieren ist. Daher sollten wir niemals die Aufrichtigkeit vernachlässigen oder vergessen.

Die Aufrichtigkeit wird Körper-und-Geist der buddhistischen Vorfahren im Dharma genannt. Ein Mensch, der tatsächlich diese Aufrichtigkeit beibehält, wird zweifellos Buddha und Nachfolger im Dharma werden.
In dieser Bedeutung empfiehlt uns Meister Dogen dringend, die zwei Arten von Begierden, nämlich Ruhm und Profit, vollständig fortzuwerfen.

4. Jetzt ist genau die Zeit, um (zu praktizieren, als wenn) ein Feuer auf unser Haupt gelegt wird.

Grundprinzip: Jetzt ist genau der Augenblick, in dem wir Zazen praktizieren und alles vergessen sollten. Wenn wir uns so anstrengen, ist es das selbe, als wenn wir Feuer auf unser Haupt legen, das tatsächlich jetzt unser Haar anbrennt.

Der Buddhismus ist eine Lebensphilosophie des Handelns und wenn daher genau jetzt unser Haar anbrennt, ist es für uns nicht wichtig lange zu überlegen, ob und warum es notwendig für uns ist, das Feuer auslöschen oder erst laut zu schreien, ohne dabei das Notwendige zu tun Wir verhalten uns einzig und allein richtig, wenn wir das Feuer sofort und ohne Zögern selbst auslöschen.
[114]
5. Wenn wir uns in der( Zazen-)Halle aufhalten, sollten wir keine Schriften und nicht einmal Zen-Texte lesen. In der Halle sollten wir die wahren Grundsätze (des Buddhismus) verwirklichen und nach dem Zustand der Wahrheit streben. Wenn wir vor einem hellen Fenster (zum Lesen) sitzen, können wir den (wahren) Geist durch die Lehren (der alten Meister) erleuchten.

Grundprinzip: Wenn wir im Zendo sind, sollten wir nicht irgendwelche Bücher lesen, auch keine buddhistischen Texte. Im Zendo sollten wir die authentische Haltung des Zazen realisieren und dem Zustand der Wahrheit folgen. Wenn wir uns im Gebäude für das Studium der buddhistischen Lehre und Theorie aufhalten, sollten wir einen guten hellen Platz suchen, um die Bücher der Theorien der alten Meister zu studieren.

Meister Dogen unterschied damit ganz deutlich einerseits das geistige und theoretische Streben und andererseits die Praxis. Er empfahl uns, dass wir in der Zazen-Halle nur praktizieren( und nicht theoretisch arbeiten).
[115]
6. Wir sollten die anderen nicht wegen ihrer Fehler schlagen.

Grundprinzip: Wir sollten andere niemals schlagen, weil sie Fehler begangen haben.
Wir sollten andere wegen ihrer Fehler nicht bestrafen und nicht schlagen. Es ist zwar notwendig für uns, dass wir andere lehren, damit sie ihre Fehler berichtigen können, aber wir sollten sie nicht verletzen oder böse treffen (auch nicht psychisch!).

Heute gibt es in japanischen buddhistischen Tempeln viele Beispiele, in denen die alten Schüler die jüngeren Menschen schlagen. Aber ein solches Vorgehen ist grundsätzlich falsch, zumal in einem Zeitalter, wo der wahre Buddhismus so weit heruntergekommen ist wie gegenwärtig.
[117]
7. In der Halle sollten wir das Gehen nicht als Zeremonie praktizieren.

Grundprinzip: In der Zazen-Halle sollten wir nicht die Zeremonie des Gehens praktizieren, um die Sutra zu rezitieren.

In den buddhistischen Tempeln müssen die Mönche manchmal in gewundenen Linien gehen, um die Sutra zu rezitieren. Aber Meister Dogen verwirft dies für die Zazen-Halle, weil er denkt, dass die Zazenhalle nur benutzt werden sollte, um wirklich Zazen zu praktizieren und damit die Mönche nachts dort schlafen.
[118]
In der Zazen-Halle sollten wir nicht singen und keine Sutra lesen.

Grundprinzip: In der Zazenhalle sollten wir (wie erwähnt) keine Sutra rezitieren und auch keine buddhistischen Bücher lesen.

Eine Zazenhalle ist ein Gebäude, wo die buddhistischen Mönche nur Zazen praktizieren sollten. Nachts wird die Halle benutzt, damit die Mönche dort schlafen können. Daher hat Meister Dogen entschieden, dass die Zazenhalle niemals benutzt wird, um die Sutra zu rezitieren oder buddhistische Bücher zu lesen.
[120]
9. Wenn die Menschen streiten, sollten beide in ihr Quartier zurückgeschickt werden, weil sie nicht nur ihre eigene Praxis für die Wahrheit wesentlich behindern, sondern auch andere erheblich belästigen.

Grundprinzip: Wenn buddhistische Mönche im Streit miteinander liegen, sollten diese beiden Mönche ohne Zweifel schnell in einen anderen Raum gebracht werden. Sie zerstören und stören nicht nur ihre eigene Zazen-Praxis, sondern belästigen und stören auch die anderen bei ihrem Zazen in der Halle.

Wenn die Menschen miteinander streiten, verlieren sie in der Regel ihr eigenes Gleichgewicht des VNS. Wir können daher sagen, dass die Mönche, die sich streiten, ihre innere Balance verloren haben und sich wirklich schämen sollten. Es ist durchaus zulässig, dass die buddhistischen Mönche miteinander reden und auch kontrovers diskutieren, aber sie sollten überhaupt niemals und in keinem Fall in Streit geraten.

Donnerstag, 1. November 2007

4. Eine leuchtende Perle (Ikka no myoju)
[97]
1. Er (Gensa) ist schon 30 Jahre alt (aber) er hat die Unsicherheit der dahintreibenden Welt erkannt und auch das Edle des Buddha-Weges erfasst.

Grundprinzip: Gensa Shibi war 30 Jahre alt geworden, da erkannte er, dass die weltliche Gesellschaft nicht verlässlich ist, und ihm wurde der ganz große und wertvolle Gehalt des Buddhismus bewusst.
Obgleich Gensa Shibi ein einfacher Fischer war, wurde ihm ganz klar, dass die weltliche Gesellschaft, die von dem Ruhm fantastischer Trugbilder und der Gier nach materialistischem Genuss getragen wird, außerordentlich unsicher und wenig verlässlich ist. Er erkannte in aller Klarheit, dass die buddhistische Wirklichkeit überaus zuverlässig und tragfähig ist.

2. Gensa sagte: "Letztlich kann ich überhaupt nicht von anderen getäuscht werden". (Sein Meister) Seppo liebte diese Worte außerordentlich und sagte: "Gibt es irgend jemanden, der diese Worte nicht (innerlich) besitzt, (aber) gibt es irgend jemanden, der diese Worte (so klar) sagen kann?“

Grundprinzip: Gensa sagte: "Im Ergebnis bin ich ein Mensch mit seltsamem steifen Nacken, der überhaupt niemals von den Worten anderer Menschen getäuscht werden kann". Meister Seppo lobte diese Worte außerordentlich und sagte, dass alle Menschen eine solche Klarheit und Kraft in sich haben sollten, aber es leider nur sehr wenige Menschen gibt, die dies so wie (Gensa) in Worte fassen können.
Wir alle sollten dem aufrechten Verhalten von Gensa folgen, aber in den weltlichen Gruppen und der weltlichen Gesellschaft ist ein Mensch wie Gensa außerordentlich selten und daher kann die gewöhnliche menschliche Gesellschaft überhaupt niemals bei der Wahrheit ankommen.

4. Meister Seppo fragte ihn weiter: "Du Asket (Shibi, Gensa), warum gehst du nicht fort und vertiefst (deine Erfahrung bei anderen Meistern)?" (Gensa) antwortete: "Bodhidharma kam nicht in das östliche Land (China), und der zweite Nachfolger im Dharma (in China) ging nicht zum westlichen Himmel (Indien)". Meister Seppo lobte auch dies außerordentlich.

Grundprinzip: Meister Seppo fragte: "Bettelmönch Shibi, warum besuchst du nicht viele Tempel, um den Buddhismus zu studieren"? Gensa sagte: "Meister Bodhidharma ist nicht mit (egoistischer) Absicht nach China gekommen und der zweite Nachfolger im Dharma (in China) Taiso Eka ging niemals in (egoistischer) Absicht nicht nach Indien (sondern blieb in China)". Meister Seppo pries diese Worte ganz besonders.
Wir Menschen sollten unsere historische Ausgangslage und unsere geschichtlichen Bedingungen aufrichtig und klar untersuchen und sollten diese auf keinen Fall vernachlässigen (z. B. mit welchen Absicht gehandelt worden ist).

5. Das ganze Universum in den zehn Richtungen ist eine glänzende Perle. Welchen Nutzen hat das Verstehen?

Grundprinzip: Das ganze Universum in den zehn Richtungen ist genau eine glänzende strahlende Perle und selbst wenn wir große Anstrengungen unternehmen, um dies mit dem Verstand zu begreifen, ist das vollständig nutzlos, weil das Universum oder die Wirklichkeit etwas Reales ist, das niemals in letzter Konsequenz intellektuell verstanden werden kann.

Das ganze Universum ist etwas Wirkliches und obgleich so viele hervorragende Philosophen und Wissenschaftler seit vielen Jahren außerordentlich große Anstrengungen zu dessen Erforschung unternommen haben, hat dies (für die wesentlichen Probleme der Menschen) nicht viel gebracht. Es scheint jedoch so, dass Meister Gensa Shibi erheblich klüger war als diese vielen hervorragenden Philosophen und Wissenschaftler, indem er sagte: "Das ganze Universum in den zehn Richtungen ist eine glänzende Perle. "
[101]
6. "´Die eine Perle´ geht direkt durch zehntausend Jahre: Die ewige Vergangenheit ist nicht zu Ende, aber die ewige Gegenwart ist angekommen.“

Grundprinzip: Die eine Perle gibt es andauernd seit endlosen Zeitaltern, und obgleich die ewige Vergangenheit noch nicht geendet hat, ist die ewige Gegenwart hier schon angekommen.
Obgleich das Universum sich seit der ewigen Vergangenheit fortsetzt, ist die ewige Gegenwart genau im Jetzt angekommen, obgleich die ewige Vergangenheit noch gar nicht zu einem Ende gekommen ist. Dies mag wohl die Wirklichkeit des gegenwärtigen Augenblicks sein.

7. Den Körper gibt es jetzt, und der Geist existiert ebenfalls jetzt. Auch deswegen ist (das ganze Universum) eine leuchtende Perle.

Grundprinzip: Obgleich ich jetzt meinen Körper habe und obgleich ich jetzt meinen Geist habe, ist das ganze Universum genau eine leuchtende Perle.
Selbstverständlich habe ich jetzt meinen Körper und meinen Geist, aber gleichzeitig kann das ganze Universum niemals etwas anderes als die glänzende Perle sein.
[105]
8. Das Gesicht der Sonne offenbart sich so als wäre es die Sonne und das Gesicht des Mondes offenbart sich so, als wäre es der Mond. Aus diesem Grund (sagte Meister Yakusan Igen): "Selbst wenn ich sage, dass der sechste Mond (-Monat) eine sehr schöne Zeit des Jahres ist, sollte ich nicht sagen, dass mein Familienname ´Heiß´ ist".

Grundprinzip: Die Sonne offenbart sich so, als wäre sie die Sonne und der Mond offenbart sich so, als wäre er der Mond. Obgleich der Juni (im Mond-Kalender) in China der heißeste Monat des ganzen Jahres ist, sollte er (Meister Yakusan Igen) niemals sagen, dass es jetzt viel zu heiß ist, ohne dass er auch hinzufügt, dass der Juni eine Jahreszeit ist, die man aushalten kann.

Ein buddhistischer Mönch sollte sich niemals wegen der schlechten Zustände der Natur beklagen. Dies gilt auch, wenn es tatsächlich so heiß ist wie im Juni des Mond-Kalenders. Er sollte grundsätzlich niemals klagen.