Buddhismus und Vertrauen
Sehr geehrter Nishijima Roshi.
Fragen:
1.) Ist das Vertrauen, das aus der direkten Praxis/Erfahrung des Zazen entsteht, das einzige zuverlässige und tragfähige Objekt im Buddhismus?
2.) Ist es eine irrationale Annahme, wenn man zu einer Erfahrung Zuflucht nimmt und Vertrauen auf sie setzt, die außerhalb unserer eigenen Erfahrung/Praxis liegt (z. B. wenn einige Buddhisten bestimmte Annahmen über die Erfahrungen von Lehrern wie Buddha selbst oder anderen Lehrern machen, die für sie nicht experimentell sind sondern auf dem Glauben beruhen)
Mit besten Empfehlungen
Harry.
Nishijima Roshi:
Sehr geehrter Harry San,
meine Antwort lautet wie folgt:
1. Der verlässliche Bereich des Vertrauens im Buddhismus ist der Zustand von Körper und Geist, der verwirklicht wird, wenn das Vegetative Nervensystem (VNS), das aus den beiden Teilsystemen des Sympathischen (SNS) und Parasympathischen (PNS) Nervensystems besteht, im Gleichgewicht ist.
2. Es ist keine irrationale Annahme, Zuflucht zu nehmen.
Es ist keine irrationale Annnahme, Vertrauen in etwas zu legen.
Es ist keine Erfahrung, die außerhalb unserer eigenen Erfahrung/Praxis ist.
Aber:
Es ist der Zustand, zu dem wir Zuflucht nehmen können.
Es ist der Zustand, in den wir unser Vertrauen legen können.
Es ist genau unsere eigene Praxis/Erfahrung.
Es ist genau unser Sitzen.
Es ist genau so, dass wir das Rückgrat senkrecht und gesteckt halten.
Es ist genau unser Handeln.
Es ist genau das Gleichgewicht unseres vegetativen Nervensystems.
Sehr vielen Dank für Ihre Fragen
Gudo Wafu Nishijima
Montag, 19. November 2007
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