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Meister Nishijima praktiziert Buddhismus seit über 60 Jahren. Er war Schüler von Meister Kodo Sawaki, einem japanischen umherziehenden Priester, der berühmt dafür war unermüdlich zu betonen, dass die Praxis des Zazen ihren richtigen zentralen Platz im Buddhismus erhält und der selbst intensiv praktizierte. Meister Nishijima wurde von Meister Renpo Niwa als Priester ordiniert, der später als Abt den Zentraltempel des Soto-Buddhismus leitete. Nishijima Roshi hat viele Bücher über Buddhismus u.a. von Dogen sowohl in Japanisch als auch in Englisch geschrieben. Über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren hat er in Japanisch und Englisch viele Vorträge gehalten, Seminare und Sesshins geleitet sowie genaue Anweisungen zum Buddhismus und vor allem zum Zazen gegeben. Deutsche Fassung: Yudo J. Seggelke

Dienstag, 18. September 2007

Zazen zwischen Himmel und Erde (Frage und Antwort)

Frage:
Sehr geehrter Nishijima Sensei,
welchen Ratschlag würden Sie einem Menschen in Bezug auf die Zazen-Praxis geben, der mit einer lebensbedrohenden Krankheit zu kämpfen hat? Es ist leicht, die Vergänglichkeit zu akzeptieren, wenn man gesund ist. Aber wenn man mit der äußerst harten Wirklichkeit konfrontiert ist, verlässt uns unser Vertrauen und wir verlieren den Glauben an Worte, die uns früher Kraft gegeben haben(, denn sie waren in jedem Fall nur genau Worte).
Yoroshiku ongai shimasu,
Michael

Antwort:
Lieber Ven. Michael Luetchford,
vielen Dank für Ihre Frage. Ich habe kürzlich meine Antwort auch als E-Mail an Sie verschickt. Ihre heutige Situation habe ich hier noch einmal gelesen (und möchte gern wie folgt antworten:).
In Bezug auf Ihre Frage denke ich, dass es keinen Himmel und keine Hölle in unserem täglichen Leben gibt, sondern dass es nur eine relative Tendenz gibt, ob etwas ein wenig besser oder ein wenig schlechter ist. Wenn wir unser Handeln daher etwas verbessern wollen, müssen wir einen (bestimmten) Weg (für das konkrete Handeln) wählen, um besser zu werden. Wenn wir zum Beispiel etwas durstig sind, mag es gut sein, etwas kühles Wasser zu trinken, so wie wir es mögen. Wenn uns kalt ist, mag es besser für uns sein, einen zweiten Pullover anzuziehen, so wie wir es mögen. Unser menschliches Leben kann niemals gedankliche Überlegung oder Sinneswahrnehmung sein, sondern unser Leben ist genau eine Abfolge von unseren wirklichen Handlungen (, und dies gilt besonders in einer so schwierigen Lage). Daher ist ein Mensch, der sich selbst rettet, nur genau er selbst (so wie er genau handelt). Indem man solchen Prinzipien folgt, können wir uns selbst helfen, wie ich denke, und es ist sehr wichtig für uns, den Zustand des Gleichgewichts (durch Zazen) aufrecht zu erhalten, damit wir selbst aktiv bleiben (,und das Lebensproblem bestmöglich meistern).
Wir sollten in unserem Handeln frei sein und wir sollten im Gleichgewicht unseres vegetativen Nervensystems sein, dies ist m. E. unsere menschliche Pflicht.
Dies ist das so sehr einfache Prinzip meines eigenen Lebens als Mensch.
Mit den besten Wünschen
Gudo Wafu Nishijima

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